DAFNE

Personajes

PENEIOS
GEA
DAFNE
LEUKIPPOS
APOLO
Pastor
Esposa de Peneios
Hija de Peneios y Gea
Enamorado de Dafne
Dios del Sol
Bajo
Contralto
Soprano
Tenor
Tenor

 

La acción se desarrolla en Arcadia, Grecia, en época mitológica.

 

ORT
Bei der Hütte des Peneios am Flusse dieses Namens

ZEIT
in mythologischer Zeit


EINZIGER AKT 


(Steiniges Flussufer, dichte Ölbaumgruppen. Letzte 
Sonne. Rechts steigt die Landschaft zum Hause des 
Fischers Peneios auf. Im Hintergrunde ist der Fluß 
zu denken. Den Abschluß bildet das gewaltige Massiv 
des Olymp. Die Bewegung einer großen Schafherde 
wird hörbar: Zurufe, Geläute, Schieben, Drängen, 
Hundegebell. Mitten hinein der Laut eines mächtigen 
Alphorns. Herde stutzt: dann drängt sie - schwächer - 
weiter. Wieder das Horn. Der Laut der Herde verebbt) 

ERSTER SCHÄFER
(auf der Bühne)
Kleontes!

ZWEITER SCHÄFER
(vom Fluß aufsteigend)
Adrast!

ERSTER SCHÄFER
Wo bliebst du?

ZWEITER SCHÄFER
Die Herde trieb ich zum Fluß.
Nach des Tages Glut
Labt sich unten die wollige Schar.

ERSTER SCHÄFER
Hörtest du nicht das Horn?
Der Fischer ladet zum Fest.

ZWEITER SCHÄFER
Welches Fest?

ERSTER SCHÄFER
Das Fest der blühenden Rebe!
Wenn längs des Stromes
Die alten Stöcke erblühn
Treibend geheime Kraft
Wo sie wirkt,
Blüht selbst steinig Gefild,
Rauscht es empor
In unserm Blut.
Es naht die Zeit
Eines großen Gottes,
Des jungen Dionysos
Herrliche Stunde!

(Das Horn sehr stark)

ZWEITER SCHÄFER
Furchtbar Getön!
Eines Gottes Stimme!

ERSTER SCHÄFER
Nein ' nur das Zeichen
Der wichtigsten Frist
Im Leben der Herden,
Im Herzen der Hirten:
Aller Natur große Hochzeit
Die Zeit der Paarung!

ZWEITER SCHÄFER
So sag mir, Vater:
Was soll ich tun?

ERSTER SCHÄFER
Eilig hinab zum Flusse!
Sammle die Tiere!
Auch in ihnen reift
Des Gottes Geburt,
Des jungen Dionysos!

(Der Junge ab zum Flusse. Dort beginnt wieder das 
Drängen und Schieben der Herden, dem Hause des 
Peneios zu. Man sieht die Gestalten einiger Schäfer 
halben Leibes, denen Adrast zuwinkt)

DRITTER SCHÄFER
(zurückrufend)
Heil dir, Alter!

ERSTER SCHÄFER
Heil dir, Klitos!
Die Stunde ist da!

VIERTER SCHÄFER
Heil, alter Vater!
Gesegnet der Abend!

ERSTER SCHÄFER
Eure Herden lenkt
Ihr aber selbst
Schmückt euch, salbt euch
Zu der blühenden Rebe Fest,
Des jungen Dionysos!

(Das Horn ein letztes Mal. Erster Schäfer geht gegen 
das Haus. Noch einmal von unten der Laut der Herden, 
aufbäumend. Dazwischen die Rufe der Schäfer: "Halt 
ein! Nach rechts! Acht auf das Leittier!" usw. Endlich, 
unsichtbar, von fern ihr Gesang)

DIE SCHÄFER
(im Abgehen)
Leb wohl, du Tag!
Einsam ich schritt,
Einsam ich lag.
Zu Ende die Bürde,
Öffnet die Hürde!
Daß ich des Abends pflegen magt.

(immer ferner)

Leb wohl, du Tag!

(Der Gesang verklingt. Die Geräusche der Herden 
legen sich allmählich ganz. Das Licht wird matter, 
letzte milde Sonne. Daphne kommt von links. Sehr jung, 
fast kindlich. Sie lauscht dem verklingenden Gesang)

DAPHNE
O bleib, geliebter Tag!
Lange weiltest du,
So bleib, bleib für immer!
Sonne, gesegneter Schein,
Du läßt mich leben
Mit meinen Brüdern, den Bäumen.
In dir prangen in Blüte
Strauch und Gezweige,
Jegliche Blume
Die Schwester mir!
In dir erkenne ich
Die tanzende Quelle,
Mein Zwillingsbild,
In dir folgt mir lachend
Der Falter Pracht,
In dir nur spielen
Der Wiese zarteste
Blütenhalme mit mir!
O bleib, geliebter Tag,
Nimm noch nicht Abschied!
Umgib noch nicht
Mit dem Rot der Wehmut mein Gesicht,
Küß meinen Finger nicht
Mit süßer Trauer Abschiedsglanz
Ich liebe dich - so geh nicht fort von mir!
Wenn du mich verläßt,
Geliebtes Licht,
Sind sie ferne von mir:
Bäume und Blumen,
Schmetterling, Quelle.
Brüder und Schwestern
Gehen vor meinen Blicken
Ferne ins Dunkle,
Antworten nicht mehr
Ängstlichen Rufen:
Still ist alles, Nacht und leer.
Warum, lieber Vater,
Lockst du heute die Menschen,
Die mit schweren Füßen die Wiese versehren,
Mit stumpfem Getier 
die Gräser vernichten,
Mit harten Händen 
die Zweige berauben,
Meine geliebteste Schwester trüben, die Quelle!
Ihre verlangenden Blicke quälen mein Herz,
Ihre wilden Lieder bedrängen mein Ohr,
Fremd ihre Sprache, rauh ihre Sinne,
Fremd sind sie mir wie 
den Bäumen und Blüten!
Fremd ist mir alles,
Einsam bin ich -
O wie gerne blieb ich bei dir,
Mein lieber Baum,
In der Kindheit Tagen gepflanzt
Und so mein Bruder!
Wenn der Tag mich verläßt,
Die Sonne, Apollo, der große Gott,
Stolz dahinzielit nach Hause
Ins Gebirge der Götter,
Blicke ich zu dir!
Suchte im Dunkel
Deinen schützenden Ast,
Umklammerte dich fest, liebkoste dich.
Und in feinem Rauschen,
Im schwellenden Nachtwind
Sängest du mir Vom Glanze der Sonne,
Die du tagsüber empfingst
Auf stillem Gezweige,
Von der Stärke der Erde,
Die dein Fuß umfaßt,
Sängest ein gewaltiges
Stärkeres Lied
Als die Lieder der Menschen -
O geliebter Baum!

(Sie schmiegt sich innig an den Baum. Leukippos 
springt hinter dem Baum hervor. Sie erschrickt)

Leukippos, du!

LEUKIPPOS
Ja, ich selbst,
Ich war der Baum!

DAPHNE
Meine Andacht lästre nicht!
Geschwisterlich bin ich
Der Gottheit des Baumes.

LEUKIPPOS
Seltsame Andacht!
Seltsam Geschwister!
Sieh mich doch an:
Bin dir Gespiele,
Nicht fühlloses Holz.

DAPHNE
(mit sanftem Blick auf den Baum)
Was fühllos du nennst -
Mir fühl ichs näher -
Geliebter Baum!

(sie wendet sich und küßt das Gezweige)

LEUKIPPOS
Was blieb für mich?
Dieser Hirtenflöte
Hölzerner Mund!
Dein Blumenmund aber
Suchte den gleichen Weg
Zum neidischen Holz!

(er schlägt mit der Flöte in die Zweige)

DAPHNE
(vorwurfsvoll)
Leukippos!

LEUKIPPOS
Als Kinder spielten wir,
Unter den Herden.
Wenn zagend dir folgte
Der Flöte Laut:
Gerne littst du es, Daphne!
Doch wollt ich dich haschen,
Aus dichtem Gebüsch
Da entglittest du mir, Daphne!

DAPHNE
Laß ruhen die Jahre,
Die Jahre der Kindheit.
Zum Vater laß mich - 

LEUKIPPOS
Die Herde ließ ich,
Stieg hinunter ins Tal.
Und die Blumen hörten mich,
Deine Geschwister, Daphne!
Einten sich meinen Klagen
Meiner Flöte trauerndem Lied!
Sie alle, die Freunde ihr sind,
Klagen mit mir -
Und Daphne verschmäht mich!

DAPHNE
Nicht verschmäht ich
Die sanfte Flöte.
Sie rief mich, sie lockte mich
Wie des Windes Stimme zum Spiel!
Mit leichtem Raunen
Küßt er die Blumen,
Mit spielendem Drängen
Greift er ins Gebüsch -
Mit süßem Flötenlaut
Ruft er auch mich
Nicht dir, bin ich. gefolgt,
Nur meinem Bruder
Dem lieblichen Wind!

LEUKIPPOS
Und ich - ich selbst - was war ich dir?
Wars sinnlos, was mich zu dir trieb
Und was der Flöte Stimme gab?
Sind Götter nur in Bäumen, Quellen, Blüten -
Nicht auch in mir?

DAPHNE
(sehr innig)
Was du mir warst? -
Der Blumen geliebtes Rot
Grüßte mich glücklich
Von deiner Wange!
Es glich dein Flötenspiel
Dem Spiel der Quelle - deine Augen
Der Schwester, Freundin Augen gleicht
Wenn sie sich feuchteten, die Augen,
Wenn weinend sie mich suchten - dann -
Dann blickte mich die eigne Träne
Aus des Gespielen Freundesauge an!

Duo 

LEUKIPPOS
Nichts - nichts sonst?
Daphne, nur den Atem hauche ich
In dieses kleine Rohr,
Du aber entfährst ihm
Als süßer, lockender Ton!
Vor mir fliehst du,
Der Leichtfüßigen gleichend,
Dianen, der Göttin!
Doch dies ist zu Ende,
Vorbei der Flöte Ton.
Erstarkt bin ich,
Fühle den Gott!
Ich hasse die Spiele!
Dich selbst will ich!

(er zerbricht die Flöte)

DAPHNE
(gleichzeitig)
Sieh Leukippos:
Deine Flöte liebte ich
Wie den singenden Wind,
Wie der Quelle Silberlaut.
Ich schwang mich, so wars,
Auf den fliehenden Ton,
Durcheilte - Musik - 
Das duftende Tal,
Der Leichtfüßigen gleichend,
Dianen, der Göttin!
Doch dies ist zu Ende,
Deine Hand faßt mich an
Voll Glut und Begehren!

LEUKIPPOS
Daphne, Daphne - ich liebe dich!

(er umfaßt Daphne)

DAPHNE
(macht sich los)
Fremd ist das Fest mir, fremd.

LEUKIPPOS
Zwingt dich das Fest doch,
Keusche Schwester,
Schwester Dianens!
Ich bleib allein!

(schnell nach links ab)

DAPHNE
(macht einige Schritte gegen das Haus)
Gespiele Leukippos -
Wie fremd du warst,

(ihm traurig nachblickend)

Das Licht verlor ich,
Auch dich, den Freund!

(Schon während der letzten Verse des Duettes ist Gaea 
sichtbar geworden. Volle, reife Frauengestalt in blauen
Gewändern. Sie faßt Daphne fest ins Auge. Knapp in 
ihrer Nähe erst ruft sie)

GAEA
Daphne!

DAPHNE
(sieht sie erst jetzt)
Mutter!

GAEA
Wir warten dein.
Komm ins Haus.

DAPHNE
Es eilt der Fuß
Zu gehorchen.
Die Seele, Mutter,
Die Seele bleibt hier.

GAEA
Dein Zagen kenn ich.
Dein Zagen herrscht
In allem Lebendigen!
Doch kommt der Tag,
Da öffnet der Götter
Heiliger Wille
Unsre Herzen wie Blüten
So mir wie dir -
Und lässet blühen
In großer Andacht
Die ganze Erde!

DAPHNE
(kindlich)
Bin ich dann näher
Den Bäumen und Blumen?
Bin, was sie sind?

GAEA
(sehr ernst)
Dunkel ist der Götter
Heiliger Wille.
Nicht leicht hier unten
Der Weg auf Erden!
Als du so heftig
Dem Freund widersprachst,
Ja fort ihn wiesest
Am Tage des Festes
Kam Sorge mir, Daphne.

DAPHNE
(immer kindlich)
So leite mich, Mutter,
Ich will gehorchen.

GAEA
Tochter, du bist neues Reis,
Von mir entsendet,
Zweig vor der Blüte,
Bist Sorge mir, Daphne!

DAPHNE
Und werde blühen,
Geschmückt im Frühling
Wie Wiesen und Laub?

(Zwei Mägde treten feierlich vom Hause her auf. Jede 
von ihnen trägt Teile eines Frauenkleides und Schmuck 
vorsichtig auf den flachen Händen. Sie bieten alles auf 
einen Wink Gaeas Daphne dar) 

GAEA
(lächelnd)
Nimm erst die Kleider,
Der Menschen Schmuck,
Und blüh gesegnet
In Ahnung des Festes!

DAPHNE
(nach kurzem Besinnen)
So laß mich, Mutter,
So wie ich lief
Durch blühende Wiesen,
Dann bleibt das Fest mir
Nicht ganz so fremd - 

(sie eilt dem Hause zu)

GAEA
(schreitet ihr nach, sinnend)
Bist du auch fern mir,
Daphne, Tochter:
Einst führen Götter
Dich wieder zurück,
Und wieder zur Erde!

(sie folgt)

ERSTE MAGD
(sieht ihnen nach)
Ei, so fliegt sie vorbei,
Des Hauses Tochter?
Und dies edle Kleid
Trifft nicht ein Blick?

ZWEITE MAGD
Ei - so eilig vorbei,
Die keusche Daphne?
Der Schmuck, die Spange,
Sie werden verschmäht?

ERSTE MAGD
Du armes Gewand,
Nie umfassest du mehr
Das süße Geheimnis!
Nie schmiegst du dich mehr
Um den weißesten Nacken!

ZWEITE MAGD
Du armer Schmuck,
Nie wirst du den zarten
Busen ihr rühren,
Nie durchwühlen
Das herrliche Haart.

LEUKIPPOS
(noch unsichtbar)
Wer höhnt mich dort?
Wer sieht mich schon
Als leeres Kleid,
Verworfen - verachtet?

ERSTE MAGD
Was stöhnt dort unten?

ZWEITE MAGD
Was klagt im Gebüsch?

(Leukippos kommt)

BEIDE MÄGDE
Ein armer Schäfer, 
Verspätet zum Feste!

LEUKIPPOS
Ich hasse dies Fest
Und meine Flöte
Hab ich zerbrochen!

ERSTE MAGD
Was dir versagt,
Uns ist es leicht:
Wir dürfen ihr dienen,
Die Glieder ihr salben - 

BEIDE MÄGDE
Wie Baum und Wind
Umgeben wir sie,
Wahre Geschwister -
Hahahaha!

LEUKIPPOS
Verschwinde, lüsterner Spuk.

BEIDE MÄGDE
Höre uns, Schäfer!
Nicht Mägde sind wir!
Wir sind Träume
Besseren Lichts,
Wie Wellenschäume
Zerfließend in Nichts!
Wir bringen Enthüllung
Dem heißen Gedanken,
Des Festes Erfüllung
Ohne Leid, ohne Schranken!
Höre uns, Schäfer,
Die fröhlichen Wissenden:
Nimm dies Geschenk
Und nahe dich uns!

(sie bieten ihm Kleider und Schmuck an)

LEUKIPPOS
Euch mich vertrauen?
Wahnsinniger Spott!

BEIDE MÄGDE
Was man nicht ist,
Gewinnt der Schein
So wird sie dein:
Liebe durch List!

LEUKIPPOS
(noch unentschlossen)
Dumpfer Betrug -
Doch wie sagte sie selbst,
Die geliebte Grausame?
Meiner Wangen sanfteres Rot
Gemahne sie an die Blumen,
An ihre eigene Träne
Gemahne sie die meine?
Leb wohl, zerbrochene Flöte!
Der Liebe seltsame Dienerinnen,
Mädchen, zu euch - 

(Die beiden Mägde umfassen ihn rasch und mit losem 
Gelächter. Alle drei stürmen ab. Das Lachen verklingt. 
Letzte Dämmerung. Von rechts mit Würde Peneios, ein 
ernster, rüstiger Mann in vollem Barte, und Gaea im 
Kreise der Hirten) 

PENEIOS
Seid ihr um mich, Ihr Hirten alle?

DIE SCHÄFER
Wir sind es, Vater.
Wir harren des Festes.

PENEIOS
(erblickt den Olymp)
Gewaltiger Berg! Noch erkenne ich dich!
Noch entschwandest du nicht
Im Dunste der blühenden Rebe!

DIE SCHÄFER
(befremdet, leise)
Was verkündest du?
Deut uns den Spruch!

PENEIOS
Herrlich Gesichte!
Köstliche Ahnung!
Ihr Schäfer alle seht -
Zu des Olympos Höhen!
Die Wolke über des Berges
Rotglühender Kuppe!
Dort ist die Sonne
Noch nicht entschwunden!
Noch nicht verließ uns
Phoibos Apollon!

GAEA
Nach welchen Höhen
Willst du noch steigen,
Ewiger Träumer?

PENEIOS
Mutter, ich seh ihn,
Sehe sein Antlitz!
Nicht mehr auf einsamen Höhn
Wollen sie hausen!
Nein, sie kehren heim,
In die Hütte zurück
Des verlassenen Bruders -
Gott war ich einst - Gott wie sie!

DIE SCHÄFER
Vater, du schreckst uns!
Meide Beschwörung!

PENEIOS
(stark)
Wisset, ich sah ihn,
Phoibos Apollon!
Herrlich ein Gastmahl
Wollen wir rüsten!
Klinge die Kelterl
Ergieße sich sprudelnd
Goldener Wein!
Und siehe: sie kommen
Mit großen Schritten,
Mächtig angezogen
Vom Dufte des Fleisches,
Vom Dufte der Rebe,
Vom Klingen der Kelter!
Und sie sitzen nieder
An der Seite des Bruders
An hölzernem Tische
Und lachen wieder,
Wie einst wir gelacht
An goldenen Tischen:
Brüderlich, ewig
Göttlich Gelächter!

(er bricht in Lachen aus)

GAEA
(gleichzeitig)
O versuche sie nicht,
Ewiger Träumer!
Freu dich des Wirkens
Vereint mit der Erde,
Bescheiden und friedlich,
Und neide nicht ihr
Hochfahrig Anteil:
Göttlich Gelächter!

DIE SCHÄFER
(gleichzeitig)
Vater, welch dunkler
Furchtbarer Spruch!
Voll ist die Dämmrung
Von seltsamen Wesen!
Siehe, schon nahen sie,
Siehe, schon strafen sie
Uns, Alter, und euch!
Schon höhnt uns von überall
Göttlich Gelächter!

(Der Laut des Lachens wiederholt sich von überall 
wie Echo. Die Hirten erschrecken und flüchten in einer 
dichten Gruppe um Gaea. Rotes Lichterzucken aus dem 
Ölbaumwald. Apollo, gekleidet als Rinderhirt, tritt ganz 
einfach und schlicht zu ihnen. Er trägt Bogen und 
Köcher) 

DIE SCHÄFER
(schreien vor Angst)
Ein Dämon! Ein Dämon! Ein Gott!

(der Lärm legt sich)

APOLLO
(ruhig)
Ich grüße dich, weiser,
Erfahrener Fischer.
Mit dir dein Weib,
Die herrliche Gaea!

PENEIOS
Sei, mir gegrüßt
Und den Meinen all!
Was trieb dich her - 

(etwas unsicher)

Mit seltsamen Zeichen?

APOLLO
Ein Rinderhirt bin ich
Und weide die Scharen
Am Fuß des Olympos,
Der Götter Bezirk.
Wir wollten zur Ruh
An diesem Abend
Mit meinen Knechten
Und allem Getier.
Doch seltsam: es zog
Ein beizender Dunst
Von brennenden Scheitern
Von brenzligem Fett
Und süßlicher Blüte
Grad über den Fluß
Von deiner Seite!
Das brannte dem Bullen
So arg in die Nüstern,
Daß er die Kühe
Wütend ansprang!
Ganz toll geworden
Trieb er sie fort,
Hinab in die Wellen!
Mit stampfenden Hufen
Die Steine zerspellend,
Mit gräßlichem Schnauben
Die Zweige zerbrechend!
Mühsam umstellt
Von der Knechte Ruf,
Der mitgejagten,
Beruhigt sich endlich
Die keuchende Schar.
Dort liegt sie im Dunkel.
Mich - siehst du vor dir.

GAEA
(heiter, zu Peneios)
Nun siehst du, was du geschaut,
Du ewiger Träumer!
Nun siehst du, wen du verlockt
Mit deinem Fest:
Schwitzende Knechte,
Ängstliche Kühe,
Einen brünstigen Stier!

DIE SCHÄFER
(befreit)
Einen Hirten wie wir,
Einen brünstigen Stier!

PENEIOS
Schweigt, ihr alle!

(zu Apollo)

Sei uns gegrüßt
Zu unserm Fest!

(zu Gaea)

Du aber, Weib:
Sende die Tochter,
Daß sie ihn pflege,
Den späten Gast!

(Gaea ab gegen das Haus. Die Schäfer 
zerstreuen sich. Ihnen folgt Peneios)

DIE SCHÄFER
(im Abgehen)
Es sandten die Götter
Zu unserem Feste,
Die ewigen Spötter,
Das Allerbeste:
Einen Hirten wie wir,
Einen brünstigen Stier!

(Das Lachen verklingt unten am Ufer. Apollo, 
allein geblieben, sieht sich prüfend um, dann ganz 
verwandelt) 

APOLLO
Was führt dich her
Im niedern Gewande,
Das ehrliche Volk
Mit Lügenwort
Dreist zu betrügen?
O erniedrigter Gott!
Selbst: Brünstiges Tier!

(Das Licht hat sich völlig verändert. Der Vollmond 
geht auf und beleuchtet durch magischen Abendnebel 
die Szene. Von der Seite des Hauses Daphne, eine 
Schale in beiden Händen tragend. Ihr folgen einige 
Dienerinnen in einer Gruppe. Sie bewegen sich 
langsam und feierlich bis zur Mitte der Szene. Dort 
verneigen sich die Dienerinnen und kehren um. 
Daphne bleibt) 

Was seh ich? Was schreitet dort?
Ist das noch Wahrheit?
Dort aus dem Nebel?
Herrlich ragt die Gestalt!
Dunkel und bernsteingleich
Leuchtet das Auge!
Schwester - Schwester - Artemis!
Wo ist das königlich Geleite
Deiner Dienerinnen
Auf des Mondes blankem Strahl?
Warum nur nahmst du
Geringen Wohnsitz,
Kommst, mich zu strafen,
Aus dem Hause des Fischers?

DAPHNE
Nicht wollen die Götter,
Daß ich dich strafe!
Der Vater sendet mich
Zu deinem Dienst.

APOLLO
Dienen, Schwester?
Sieh, ich knie vor dir!

(er kniet)

DAPHNE
(verwirrt)
O spotte nicht, Fremder
Doch wohl tut unendlich
Dem träumenden Herzen
Der selige Anruf:
Schwester, Schwester - 

APOLLO
(aufspringend)
Sei mir denn Schwester
In dieser Stunde!
Von den Tagen des Sommers
Längster Fahrt
Labe du mich!

(er streckt ihr beide Hände hin)

DAPHNE
(gießt die Schale darüber)
So labt das Wasser:
Das heilige Wallen
Hat es vom Blute!
Von unsern Tränen
Hat es die Milde -

(Sie nimmt ihm Bogen und Köcher ab und stellt sie, 
ebenso wie die Schale, abseits) 

Fort mit den Waffen!
Nur dieser Mantel -
Schwesterlich hülle er dich!

(Sie legt einen blauen Mantel, der ihr zusammengefaltet 
über dem Arm hing, um die Schultern Apollos. Der 
Mantel entrollt sich und umgibt ihn weit und mächtig. 
ugleich umspielt ihn ein merkwürdiges Licht.Flüsternd)

Was seh ich?
Wie bist du gewaltig,
Fremder Hirte - 

APOLLO
Daphne, die mich gelabt,
Blickt fremd mich nun an?

DAPHNE
(etwas mißtrauisch)
Und von welcher Fahrt
Kehrst du zurück?
Kann ich doch selbst
Herden und Rinder
Öfters gewahren!

(zweifelnd)

Dich aber sah ich nie.

APOLLO
Was können an Weite
Menschliche Augen
Forschend ermessen?
Immer umkreist
Des Lichtes Wagen
Leuchtend das Haus,
Aus Weltenweite
Sieht er herab!
Heute - von oben,
Vom Gipfel der Reise,
Heute gewahrt er
Die herrliche Daphne!
Da knirschten mächtig
Die goldnen Räder:
Heute - hielt er! -
Und jegliche Weite
Ist ausgelöscht!

DAPHNE
Seltsam singst du
Und voller Rätsel!
Aber ich höre dich
Gerne - Bruder!

APOLLO
(feurig)
Bruder! Dies Wunderwort
Verbindet Ferne und Ferne! -
Als ich am Abend
Des längsten Tags
In die purpume Wohnung
Ermüdet geglitten:
Sieh - ein feiner Strahl
Riß noch nicht ab,
Der führte mich
Zum Hause des Fischers:
Daphne, Daphne - dein Blick!

DAPHNE
Wie viel doch weißt du
Von meinem Herzen!
Schwer nahm ich Abschied
Heut von der Sonne -

APOLLO
"O bleib, geliebter Tag! -"

DAPHNE
(dringend)
Bruder, wer bist du?

APOLLO
"Lang weiltest du -
So bleib für immer!"

DAPHNE
Hirte - was singst du?

APOLLO
"Ich liebe dich - so geh nicht fort von mir!"

DAPHNE
(mit vollster Empfindung)
Wer du auch seist, Gewaltiger!
So wenig wie der Kiesel
Unten am Fluß vor der Sonne Auge -
So wenig verberg ich mich dir!

(sie sinkt in kindlicher Ergriffenheit 
an seine Brust)

APOLLO
Für Daphne nicht ende
Der Menschen längster Tag!
Folgt sie dem Hirten:
Kein neidisches Dunkel mehr
Trennt sie von Freunden und Brüdern!

DAPHNE
(jubelnd an seinem Halse)
O Seligkeit,
Nie mehr getrennt
Im Schmerze der Nacht
Von Bäumen und Blüten!

APOLLO
Weit über der Bäume
Freundliche Wipfel
Reist Daphne im feurigen Wagen!
Sie selbst eines Gottes Braut
Träufelt Glanz der Schönheit
Hin über die Welt!

DAPHNE
(gleichzeitig)
Nie mehr im Finstern
Rauscht die Quelle,
Nie mehr unsichtbar,
Schaurig und leer.

APOLLO
Zur Höhe des Wagens
In Daphnes Strahlenhand
Fließt dann von selbst
Aufwärts die Quelle!

DAPHNE
(wie oben)
Die streng mich mied,
Die kühle Quelle,
Aus der Hand mir glitt,
Kommt selbst zu mir?

APOLLO
(groß und hymnisch)
Alles Lebendige,
Tier und Gewässer,
Preiset die Sonne,
Freut sich des Lichts!
Blumen wachsen
In Daphnes Hand;
Und alles Lebendige,
Blumen, Tiere, Quellen
Strömen über von Glück
Und rauschendem Singen!
So wärmt Daphne,
So leuchtet Daphne,
So wird Daphne,
Die herrliche 
Daphne geliebt!

DAPHNE
(in höchstem Jubel)
Wie bin ich jetzt dein
Aus glücklicher Seele!
Wie leuchtets im Herzen!
Bruder - Bruder!

(Er umschliesst sie fest, so daß sie ganz und gar im 
Blau des Mantels versinkt. Daphne ringt sich aus der 
Umarmung des Gottes heraus. Sie flieht in höchster 
Verwirrung)

DAPHNE
Dieser Kuß - Dies Umarmen -
Du nanntest dich: Bruder!

APOLLO
(stark)
Ich liebe dich., Daphne!

DAPHNE
(gehaucht)
Du schlichst dich. ein
In meinen Traum - 

APOLLO
(wie oben)
Zu Ende Träume!
Wahrheit bring ich!

DAPHNE
(etwas stärker)
Du banntest mich
An diese Stelle,
In deine Arme -
Du gabst mir Angst.

(Der Mond hat sich verborgen. Es ist ganz dunkel. 
Nur die beiden Gestalten sind zu erkennen)

CHOR
(unsichtbar von fern)
Gib, Dionysos,
Neu erstandener,
Gib uns Rausch!
Gib uns Liebe,
Aphrodite!

APOLLO
(sich nähernd, flüsternd)
Hörst du, Geliebte,
Hörst du, was sie singen?
Kennst du den Sinn
Der blühenden Rebe?
Wagst du Verneinung
Dem Liebesfest?

DAPHNE
Fremd das Fest -
Fremd und unheimlich.
Fremd Leukippos,
Fremd ward die Welt
Dunkel und leer -

(stärker)

Doch du:
Der Fremdeste aller!

APOLLO
Wie sehr du irrst,
Daphne, Geliebte!
So nah dem Licht,
Das du ersehnst -
Begehre ich dich, Daphne:
Verzichte nicht! - 

(Roter Schein flammt auf, Fackeln von allen Seiten. 
Apollo nimmt seine Waffen wieder auf; die Schale 
küßt er, dann wirft er sie abseits. Aus dem Dickicht 
von überall die Schäfer mit Fackeln. An ihrer Spitze 
Peneios, unter ihnen Maskierte. Von der Seite des 
Hauses gleichzeitig ein Aufzug der Frauen mit 
Amphoren und Schüsseln, auf dem Kopfe getragen. 
Voran Gaea mit einem Fruchtkorbe. Die beiden Züge 
begegnen einander auf der Bühne. Daphne flüchtet 
an die Seite Gaeas, während Apollo sich zu den 
Männern zurückzieht) 

PENEIOS
(majestätisch)
Allüberall blüht Dionysos
An des Flusses göttlichem Band,
Damit dereinst aus dieser Liebe
Sein Blut uns quelle, sein Wein!

(Gaea reicht ihm den Korb, Peneios spendet 
vom Weine)

DIE SCHÄFER
Allüberall blüht Dionysos,
Damit dereinst aus dieser Liebe
Sein Blut uns quelle, sein Wein!

Tanz 

(Die Hirten sind auf dem Hügel rechts gelagert, von 
den Fackelträgern umstanden, von den Frauen bedient. 
Man schmaust, ohne zu trinken. Unter dem Chore 
dringen die Maskierten vor. Es sind Schäfer, die mit 
umgekehrten Pelzen und Widdermasken wie auf 
Vasenbildern einen furiosen Tanz im Vordergrunde 
aufführen) 

CHOR,
(fröhlich zusehend)
Hütet euch, Frauen!
Gar sehr überfiel die
Der Geist der Rebe!

(Ein Zug Mädchen, zum Teil mit blumenumwundenen 
Stäben, zum Teil mit gefüllten Trinkschalen, tritt ein. 
Die mit den Thyrsosstäben sind kaum bekleidet, die 
mit den Trinkschalen ganz und gar mit Tüchern und 
Schmuck behängt, auch Kopf und Gesicht. Die letzte 
in ihrer Reihe ist der, verkleidete Leukippos. Nach 
kurzem Rundtanz der Thyrsosträgerinnen stürzen die 
Widder vor und bemächtigen sich der Bacchantinnen) 

CHOR
(sehr vergnügt)
O selge Dämonen!
Träf uns euer Schicksal!
O glückliche Widder!

(Die Schalenträgerinnen schreiten auf die Schäfer 
zu und laden sie zum Trinken ein. Sie trinken mit 
den Mädchen. Leukippos nähert sich mit lockenden 
Gebärden Daphne) 

GAEA
Trinke ' du Tochter!
Aus Erde kam es,
Die Erde segnets!
Mit solchem Trank
Kehrst zu den Deinen,
Kehrst zur Erde zurück!

(Leukippos bietet Daphne die Schale)

ERSTE MAGD
(für sich, zugleich mit Gaea)
Vorzüglich gelang es!
Ganz ist er Daphne!

ZWEITE MAGD
(ebenso)
Was nie er gewagt,
Gerät ihm nun leicht!

DAPHNE
(zu Leukippos)
Woher nur kommst du,
Du große Fremde,
Die mir ganz gleicht
In meinen Kleidern,
So rätselvoll
Ziehts mich zu dir!

(sie trinkt)

ERSTER SCHÄFER
Wie gleicht sie Daphne!

ZWEITER SCHÄFER
Ist auch dies eine Magd
Oder der Himmlischen eine?

(Leukippos ladet Daphne durch Zeichen ein, 
ihm tanzend zu folgen. Die andern Mädchen, die 
Trinkschalen anboten, tun desgleichen mit ihren 
berauschten Partnern)

DIE SCHÄFER
So folgen wir euch
Zu Ehren des Gottes
Dionysos! Dionysos!

(Daphne steht unentschlossen, 
vor ihr der lockende Leukippos)

GAEA
Wenn es dich treibt
Zum heiligen Tanze,
Willfahre denn, Tochter,
Und mir ist wohl!

DAPHNE
Nur weil du mir
Ganz schwesterlich bist,
Als wäre ich selbst
Durch der Götter Willen
Entstiegen dem Quell - 
Nur weil du mein Spiegelbild - 
Will ich dir folgen - 

(Langsamer hieratischer Tanz)

DIE SCHÄFER
(alle Augen starr auf das Paar gerichtet)
Groß sind die Götter,
Reich ihre Wunder! Dionysos!

APOLLO
(ausbrechend)
Furchtbare Schmach dem Gotte!

ALLE SCHÄFER
(durcheinander)
Was sagt der da?
Der eitle Fremde?
Mit blanker Waffe
Bei unsrem Dienste
Der hohen Götter?

APOLLO
Was ich euch sage?
Daß ihr geäfft werdet
Von einem Gaukler!
Betrogen die Tochter
Des weisen Fischers,
Und nichts als Lästrung
Das ganze Fest!

(Die Schäfer erheben sich wie ein Mann und bedrohen 
Apollo. Leukippos und Daphne kommen so nach dem 
Hintergrund)

ERSTER SCHÄFER
Willst du uns höhnen?

DIE SCHÄFER
Recht so, Adrast!

ERSTER SCHÄFER
Fort mit der Waffe!

DIE SCHÄFER
Willst du uns drohn?

ZWEITER SCHÄFER
Fort mit dem frechen
Rinderhirten!

(er droht Apollo mit seinem Stabe)

ERSTER SCHÄFER
Bist du so weise,
So gib ein Zeichen!

(Apollowird von den wilden Schäfern ganz auf die 
Bühnenseite gedrängt. Sie reißen ihm den Mantel 
weg. Vergebens suchen Peneios und Gaea sich Gehör 
zu verschaffen) 

DIE SCHÄFER
Ein Zeichen, ein Zeichen,
Im Namen des Gottes!

APOLLO
Ein Zeichen wollt ihr?
Ihr sollt es haben!
Den Gast beraubt ihr,
Der Schwindler entschlüpft euch!
Mag euch die Fremde beschützen!

(Er schwingt seinen Bogen durch die Luft. Es donnert 
leise, aber vernehmlich. Die Schäfer stehen erstarrt) 

ZWEITER SCHÄFER
(der ganz hinten geblieben ist, hell)
Gewitter! 
Gewitter!

ERSTER SCHÄFER
Die Hürden offen!

DRITTER SCHÄFER
Die Böcke entspringen!

ERSTER SCHÄFER
Entlaufen am Ufer!

ERSTER, DRITTER UND VIERTER SCHÄFER
Treiben die Schafe!

ZWEITER SCHÄFER
Verdorben die Paarung!

ERSTE MAGD
Jetzt wirds gefährlich!

ZWEITE MAGD
Laß uns entlaufen!

(beide ab)

(Das Drängen und Scharren der Herden erhebt 
sich nochmals, jetzt am stärksten. Donner)

ALLE SCHÄFER
Sieh, es umgeben uns
Dunkle Dämonen!
Vater, rette!

PENEIOS
Fort denn, Männer!
Rettet, rettet!

GAEA
Fort, ihr Mägde!
Rettet, rettet!

(Dritter stärkster Donner. Alles stiebt ungeordnet 
davon. Ungewisses gewittriges Dämmerlicht. Apollo, 
Daphne und Leukippos bleiben allein zurück)

APOLLO
(zornig)
Zu dir nun, Knabe!
Der mit frechem Trug
Sich einschlich zum Fest
Meines göttlichen Bruders
Und rauben mir wollte
Die herrliche Daphne!

LEUKIPPOS
(reißt sich selbst die Frauenkleider ab)
Ja, ich bekenne!
Ich bin Leukippos!
Der Trug ist getilgt,
Da ich bekenne!
Frei weiß ich mich
Von aller Schuld!
Aus männlicher Kraft
Werb ich um Daphne!
Verschmähe gerne
Die weichliche Maske
Und eitle Verhüllung!
Denn besser ging
Der Gott in mich ein,
Da mit Daphne ich trank
Sein gewaltiges Blut:
Dionysos! -

(zu Daphne)

In Dionysos Namen
Wend dich von jenem
Und diene dem Fest!
In Dionysos Namen:
Von neuem bring ich
Dir meine Liebe!
In Dionysos Namen
Folge mir, Geliebte,
Auf ewig vereint!

DAPHNE
(verhüllt sich schmerzvoll)
O doppelt getäuscht!
Getäuscht vom Gespielen,'
Getäuscht von ihm,
Der Bruder sich nannte!

APOLLO
(zornig)
Der Kinder Mund
Wirft Götternamen
Achtlos umher!
Und sehn nicht den Gott!

LEUKIPPOS
(tritt stolz und offen vor Daphne)
Nicht mehr von mir!

(zu Apollo)

Doch du, du selbst,
Der sich vermißt
Ihn zu verteidigen
Und uns zu schmähn:
Warum trägst du,
Du Eitler, Starker,
Noch eine Maske
Und Hirtenkleider?
Vom Antlitz weg
Des Geheimnis' Maske!

APOLLO
(in schwerem Kampf)
Menschen - Menschen -
Wohin treibt ihr den Gott?

LEUKIPPOS
(faßt Apollo an den Schultern)
Herab mit dem falschen Hirtengewand!

APOLLO
Daphne - Geliebte,
Erzwing nicht Enthüllung!
Menschen - Menschen,
Ihr ertrügt sie nicht!

LEUKIPPOS
Miß dich mit mir,
Wenn du vermagst!

DAPHNE
(groß und ehrlich, zugleich)
So wahr du mir
Vom Lichte sprachst,
So wahr du genannt
Meine echte Liebe,
So wahr du mir
Erfüllung verhießest,
Muss Wahrheit ich fordern!

APOLLO
Wahrheit wollt ihr?

DAPHNE
Reinige dich,
Falscher Bruder!

APOLLO
(schlägt die Arme auf, in gewaltig rhapsodischem Ton)
Wahrheit? - 
Jeden heiligen Morgen
Schnür ich die Riemen,
Besteig den gewaltigen
Goldenen Wagen! -
Aufwärts geht es
Mit schlagenden Hufen!
Da lang ich ins Dunkel

(er nimmt den Pfeil aus seinem Köcher)

Einen Pfeil - so wie jetzt!
Erhebe den Bogen,

(er spannt den Bogen)

So scharf wie jetzt - 
Über der Berge eisige Spitzen,
Über die grünende Niederung,
Über das flammende Meer
Fliegt mein Geschoß!

(hebt den Pfeil wieder ab)

Freut euch, ihr Götter, freut euch!
Ihr Menschen und Wesen alle:
Die Sonne
Seht in mir

DAPHNE
(in höchster Ergriffenheit)
So rührst du mich
Als sängest du,
Was meine Liebe längst
Hintrug in alle Welt -
Und doch faß ich dich nicht!

LEUKIPPOS
Ich aber faß ihn wohl:
Lügner, Lügner!

APOLLO
(Bogen und Pfeil noch in den Händen)
Was will das Menschlein?
Flieh, wenn du kannst!

DAPHNE
(auf den Knien)
Jetzt helft, Freunde,
Wahre Brüder!
Jetzt hilf, geliebtes
Heiliges Schimmern
Über den Wipfeln,
Über den Wassern!

APOLLO
Daphne, wen rufst du
Und siehst mich nicht,
Wahres Licht?

LEUKIPPOS
(muss vor dem Bogen weichen)
So schütze mich, Daphne,
Du tanztest mit mir
Zu Ehren des Gottes!

DAPHNE
(wie festgebannt)
Ich kann ja nicht!
Er weiß mein Geheimnis,
Er kennt mein Herz -
Er selbst ist das Licht!

APOLLO
(senkt den Bogen)
So ahnst du mich endlich!
Folge dem Gott!

DAPHNE
(wie erwachend, stark)
Doch nie deinen Gluten!

LEUKIPPOS
Dank dir, Geliebte!

(groß vor Apollo)

Dir aber fluch ich!

(Apollo hebt rasch den Bogen und schnellt ab. 
Blitz und Donnerschlag. Leukippos taumelt und 
fällt im Hintergrunde. Daphne bleibt erstarrt)

DAPHNE
(sich langsam aus der Starre lösend)
Was blendet so?
War es die Sonne?
Nein - es war nicht - die Sonne -
Es war der Blitz!

(sie geht mit schwankenden Schritten nach 
dem Hintergrunde, erblickt den Daliegenden) 

Leukippos!

(sie wirft sich über ihn)

LEUKIPPOS
(schwach)
Daphne - Gespielin
Dich zu lieben wagt ich. -
Und ward erschlagen
Von einem Gotte - 

(stirbt)

DAPHNE
Unheilvolle Daphne! -
Weil ein Gott dich geliebt,
Mußte er sterben!
O mein Leukippos!
Geliebter Gespiele!
Wieder erklingt mir
Die trauernde Flöte.
Doch jetzt erlausche ich
Nicht des Windes Spiele,
Jetzt weiß ich endlich,
Was du gelitten,
Jetzt sagt mir die Flöte
Dein ganzes Herz! -
O mein Leukippos!
Schuldvoll bin ich,
Da ich dir nicht folgte!
Aus kindischen Spielen
Dich leiden ließ
Und klagen die Flöte -
Schuldvoller noch,
Da zu ihm ich mich wandte,
Dem Herrn der Blitze,
Statt ihn anzuflehn,
Daß er uns verlasse,
Die schwachen Menschen,
Und gnädig folge
Den himmlischen Wegen
Der ewigen Götter.
Aber am schuldvollsten,
Da ich dich nicht schützte,
Mich ihm nicht darbot
Zu seinem Willen
Und meiner Vernichtung.
Dich nicht errettet
Mit meiner Keuschheit
Geliebter Gespiele!
So höre, mein Leukippos:
Alles, was jemals ich liebte,
Will ich dir opfern,
Alle die Spiele,
Mein kindliches Glück!
In meiner Hand
Bring ich die Quelle,
Die Stirn dir zu netzen,
Die arme, bleiche!
Die gaukelnden Falter
Ich ruf sie herbei,
Um dich zu schmücken
Mit ihrer Pracht!
Und all die Blumen,
Die je ich geliebt,
Bring ich auf vollen,
Schwellenden Händen,
Breite sie aus
Um dich, Geliebter,
Zu deiner Feier
Und Totenfest! -
Ich aber, armselige Daphne,
Will still mich kauer
Zu deinen Füßen
In großer Trauer,
In tiefer Demut -
Und warten - warten,
Bis sie mich rufen
Die stolzen Herren
Die dich getötet -
Und mich geliebt!

(sie sinkt ganz in sich)

APOLLO
(in ihre Betrachtung versunken)
Was erblicke ich?
Himmlische Schönheit!
Was höre ich?
Welch ein Gesang?
Sind wir noch Götter?
Oder längst schon beschattet
Von menschlichen Herzen
Oder längst schon ausgelöscht
Von solcher Reinheit?
Götter! Brüder
Im hohen Olympos!
Seht den schuldvollen
Elenden Bruder
Getötet hab ich
Mehr als den Armen,
Getötet hab ich
Die unschuldvollste,
Die lichteste Reinheit!
Bruder Dionysos,
Du bliebst unsichtbar
Bei deinem Feste;
Denn ich, ich selber
Zierte mich fälschlich
Mit deiner Kraft!
Kannst du verzeihen,
Daß ich den jünger
Dir getötet habe,
Der dein erfüllt war?
Nimm ihn zu dir
In deine Kreise,
Erfreu sein Flötenspiel
Göttliche Tänze!
Du aber, stärkster
Erhabener Vater,
Zeus Kronion!
Kannst du verzeihen,
Daß ich mich mengte
In dein innerstes Walten
Erhabner Natur,
Statt darüber zu schweben
In meiner Sphäre?

(kniend, ganz groß)

Gib sie mir wieder,
Die ich geliebt
Und tief beleidigt,
Die schuldlose Daphne!
Doch nicht als Mensch mehr,
Wie ich sie suchte
In meiner Verblendungl
Erfüll ihren Traum,
Erfüll ihre Liebe!
Unverwelklich
Ewig grünend
Laß sie aufblühn
Im Kreis ihrer Freunde,
Der Blütenbäume,
Zu unsern Höhn!
So schenke mir
Den Baum Daphne -
Den göttlichen Lorbeer -
Und ich will ihn setzen
Zu höchster Ehre!

(Er erhebt sich beschwörend. 
Es wird nach und nach dunkel)

Priesterlich diene,
Verwandelte Daphne,
Dem ewigen Bruder
Phoibos Apollon!
Der von je dich geliebt
Und in Ewigkeit!
So löst er von dir,
Schwester, das Reis,
Das ewig grünende,
Windet den Kranz!
Die hart um dich streiten,
Der Männer beste -
Du berührst sie
Nur an den Stirnen,
Die Jünger des Gottes,
Die besten im Streite
Und edlen im Frieden!

(Apollo verschwindet. Es ist ganz dunkel geworden. 
Daphne rafft sich auf und eilt in den Hintergrund. 
Plötzlich bleibt sie festgebannt)

DAPHNE
Ich komme - ich komme -
Grünende Brüder -
Süß durchströmt mich
Der Erde Saft!
Dir entgegen -
In Blättern und Zweigen -
Keuschestes Licht!

(Daphne unsichtbar, an ihrer Stelle 
erhebt sich der Baum)

STIMME DER DAPHNE
Apollo! Bruder!
Nimm - mein - Gezweige.
Wind - Wind.
Spiele mit mir!
Selige Vögel,
Wohnet in mir -
Menschen - Freunde -
Nehmt mich - als Zeichen
Unsterblicher Liebe - 

(Mondlicht hat sich über den ganzen Baum gebreitet. 
Daphnes Stimme tönt aus seinem Geäst weiter)




 
 LUGAR
En la cabaña del Peneios, junto al río homónimo.

TIEMPO
Época mitológica


ACTO ÚNICO 


(Grupo de olivos junto al río. Ocaso. A la 
derecha, la casa del pescador Peneios. Al fondo 
se recorta le silueta del Monte Olimpo. Se oye el 
rumor de las ovejas, gritos de pastores y ladridos 
de perros. Sobre todo el murmullo se oye sonar 
un poderoso cuerno alpino. Las majadas se 
detienen dirigidas por los pastores, para luego 
reiniciar la marcha. De nuevo se oye el cuerno. 
El rumor del rebaño mengua) 

PRIMER PASTOR
(fuera de escena)
¡Cleontes!

SEGUNDO PASTOR
(subiendo del río)
¡Adrasto!

PRIMER PASTOR
¿Dónde estabas?

SEGUNDO PASTOR
He llevado el rebaño al río. 
Después de un día tan caluroso 
las ovejas aliviarán allí su sed.

PRIMER PASTOR
¿No escuchaste el sonido del cuerno?
El pescador nos invita a la fiesta.

SEGUNDO PASTOR
¿Qué fiesta?

PRIMER PASTOR
¡La fiesta de las vides florecidas! 
Sí, junto al río 
los viejos troncos de las cepas
reverdecen impulsados 
por una fuerza secreta 
que hace florecer 
el suelo pedregoso
y hasta nuestra propia sangre 
hace hervir a borbotones. 
Se acerca el tiempo 
de un gran dios, 
¡la gloriosa hora del joven Dionisos!

(El cuerno suena muy fuerte) 

SEGUNDO PASTOR
¡Qué estruendo! 
¡Es la voz de un dios!

PRIMER PASTOR
Es el inicio 
de una época fundamental 
tanto en la vida de los rebaños
como en el corazón de los pastores.
¡Es el himeneo de la naturaleza!
¡El tiempo de los apareamientos!

SEGUNDO PASTOR
Entonces dime, padre:
¿Qué debo hacer?

PRIMER PASTOR
¡Corre al río 
y reúne a los animales!
El nacimiento del dios, 
del joven Dionisos, 
también para ellos se ha producido.

(El muchacho corre hacia el río. Allí empieza su 
labor y conduce de nuevo el rebaño hacia la casa 
de Peneios Se puede ver el desplazamiento de 
varios pastores que pasan cerca de Adrasto) 

TERCER PASTOR
(regresando,)
¡Salve anciano!

PRIMER PASTOR
¡Salud a ti, Klitos!
¡Ha llegado la hora! 

CUARTO PASTOR
¡Salve, oh anciano padre!
¡Bendita sea la noche!

PRIMER PASTOR
¡Tomad vuestros novillos
y ungidlos adecuadamente
para la fiesta de 
las vides florecidas, 
del joven Dionisos!

(El cuerno suena por última vez. El Primer pastor 
se dirige hacia la casa y se oye el murmullo de 
los rebaños en movimiento, acompañados de los 
gritos de los pastores. Fuera de escena y distante, 
canta el coro) 

PASTORES
(alejándose)
¡Adiós día, que te vaya bien!
He caminado solo, 
he enfardado solo.
¡Ya es hora de colocar los fardos
y abrir el redil 
para poder disfrutar de la noche!

(cada vez más distantes) 

¡Adiós día, que te vaya bien!

(El canto se extingue. El sonido de las manadas 
disminuye gradualmente. La luz del sol se vuelve 
paulatinamente más tenue. Dafne entra por la 
izquierda. Es muy joven, casi una niña)  

DAFNE
¡Oh, quédate, amado día!
¡Aunque hace tiempo que llegaste,
quédate, quédate para siempre!
Sol, con tu bendito resplandor, 
me permites vivir entre mis hermanos, 
los árboles.
¡Tú haces florecer 
arbustos y árboles, 
y todas las flores, 
mis hermanas! 
¡Por ti reconozco 
a la danzarina fuente, 
mi alma gemela, 
en ti me siguen las mariposas
con todo su esplendor!
¡Solamente estando tú, 
juegan conmigo
las más delicadas flores del prado!
¡Oh, espera, amado día, 
no te marches todavía!
No envuelvas aún mi rostro 
con el color rojo de la melancolía;
no beses dulcemente mi mano 
en una triste despedida.
Te amo... ¡no te alejes de mí!
Si me dejas, 
amada luz, 
se alejarán de mí
árboles y flores, 
mariposas y fuentes. 
Los hermanos y hermanas 
se alejarán de mi vista,
y en la oscuridad, muy lejos,
no responderán 
a mis angustiosas llamadas.
Todo será silencio, noche y vacío.
¿Por qué, querido padre, 
has convocado hoy a los que,
con sus rudos pies dañan el prado,
y con sus insaciables rebaños
destruyen el césped?
¡Con sus encallecidas manos quiebran ramas
y enturbian el agua de mi querida hermana, 
la fuente!
Sus miradas anhelantes atormentan mi corazón;
sus canciones salvajes agreden mis oídos;
su lenguaje me es extraño, y rudos sus modales.
¡Ellos son extraños tanto para mí 
como para los árboles y flores!
Todo me es extraño, 
estoy tan sola...
¡Oh, cómo me gustaría permanecer contigo, 
querido árbol!
Fuiste plantado en los días de mi niñez, 
y por lo tanto, ¡eres mi hermano! 
Cuando el día me abandona 
y el sol, Apolo, el gran dios,
se retira orgulloso a su hogar 
en las montañas de los dioses, 
¡yo miro hacia ti! 
Busco abrigo en la oscuridad
y te abrazado fuertemente 
acariciando tus ramas protectoras. 
Y con un delicado murmullo,
en la suave brisa nocturna, 
cantas para mí el esplendor del sol,
que durante el día 
entibió tus ramas,
y dio fuerza a la tierra
que abraza tus pies.
¡Cántame una canción 
más fuerte y poderosa
que los cánticos de los hombres!...
¡Oh, amado árbol!

(Abraza amorosamente al árbol. Leukippos salta 
desde detrás del árbol y ella se sobresalta)

¡Leukippos!

LEUKIPPOS
¡Sí, soy yo!
¡Yo era el árbol!

DAFNE
¡No agredas mi devoción!
Estoy fraternalmente unida 
a la divinidad del árbol.

LEUKIPPOS
¡Extraña devoción!
¡Que hermandad tan extraña!
¡Mírame!
Soy tu compañero de juegos, 
no un tronco insensible.

DAFNE
(mirando cariñosamente al árbol)
Al que tú llamas insensible...
Yo lo siento muy cerca de mí...
¡Querido árbol!

(abraza y besa al árbol) 

LEUKIPPOS
¿Qué queda para mí?
¡La boca de madera 
de esta flauta pastoril!
¡Tu dulce boca
sólo desea 
al envidiado árbol!

(Golpea con su flauta las ramas) 

DAFNE
(en tono de reproche)
¡Leukippos!

LEUKIPPOS
Desde niños, 
jugamos entre los rebaños. 
Cuando alegre te perseguía, 
¡el sonido de mi flauta
escuchabas con deleite, Dafne!
Mas, cuando quería atraparte,
¡te escabullías entre los densos matorrales, 
Dafne!

DAFNE
Olvida aquellos años
de nuestra niñez.
Déjame que vaya con mi padre...

LEUKIPPOS
He dejado mi rebaño
para venir hasta el valle. 
¡Y las flores, tus hermanas, 
me oyeron, Dafne!
¡El triste sonido de mi flauta
se unió a sus lamentos!
Todos aquellos que son tus amigos
se lamentaron conmigo.
¡Dafne me desprecia!

DAFNE
¡Yo no despreciaba
tu dulce flauta! 
¡Ella me llamaba y me atraía 
como la voz del viento invitándome al juego!
Con su leve murmullo 
besaba las flores
y con lúdico impulso 
se adentraba en el bosque.
Con su dulce son, 
la flauta me llamaba a mí también.
¡No era a ti a quien perseguía,
sino a mi hermano,
el delicioso viento!

LEUKIPPOS
¿Y yo?... Sí, yo mismo... ¿Qué era para ti?
¿Fue un impulso insensato lo que me llevó 
hacia ti y le dio a mi flauta su voz?
¿Hay dioses en los árboles, fuentes y flores
pero no en mí?

DAFNE
(con embeleso)
¿Qué eras para mí?...
¡El amado arrebol de las flores
me saludaba feliz
desde tus mejillas!
El sonido de tu flauta, 
se parecía al sonido de las fuentes.
¡Tus ojos se asemejaban a esa hermana, 
a esa amiga, cuando se llenaban de lágrimas! 
¡Cuando llorando me buscaban, 
eran mis propias lágrimas 
las que jugaban felices en los ojos del amigo!

Dúo 

LEUKIPPOS
¿Nada más que eso?
Dafne, yo soplaba mi aliento
en esta pequeña caña,
pero eras tú la que le dabas 
¡un dulce sonido que hechizaba!
Ahora huyes de mí, 
imitando a la diosa 
de los pies ligeros, ¡Diana! 
Pero esto se ha terminado, 
se acabó el sonido de la flauta.
Siento en mí 
la fuerza del dios.
¡Odio los juegos!
¡Yo te quiero a ti!

(Rompe la flauta) 

DAFNE
(simultáneamente)
Escucha Leukippos.
Yo amaba tu flauta
como amaba el canto del viento, 
como al tintineante sonido de la fuente. 
Yo creía volar
al son de los dulces sonidos;
como la música,
recorría yo el fragante valle
imitando a la diosa 
de los pies ligeros: ¡Diana!
¡Sin embargo todo eso terminó, 
tu mano me toca ahora 
llena de ardor y deseo!

LEUKIPPOS
¡Dafne, Dafne!... ¡Te amo!

(abraza a Dafne) 

DAFNE
(separándose de Leukippos)
Extraña me resulta la fiesta.

LEUKIPPOS
¡Y sin embargo, la fiesta te llama, 
casta hermana, 
hermana de Diana!
¡Me he quedado solo!

(sale de la escena) 

DAFNE
(avanza unos pasos hacia la casa)
Compañero de juegos, Leukippos...
¡Qué extraño eras!

(Mira hacia donde Leukippos ha salido) 

¡La luz se ha marchado para mí, 
y también para ti, mi amigo!

(Ya durante los últimos versos del dúo, Gea se 
ha acercado. Se muestra como una mujer madura 
vestida de azul, que mira a Dafne severamente. 
Ya cerca de ella la llama)

GEA
¡Dafne!

DAFNE
(que ha quedado sola)
¡Madre!

GEA
Te estamos esperando.
Vamos a la casa.

DAFNE
Mis pies se dan prisa 
para obedecer. 
Pero mi alma, madre, 
mi alma permanece aquí.

GEA
Yo sé bien de tu temor.
¡Ese temor 
habita en todo ser viviente!
Sin embargo, llegará el día 
en que la sagrada voluntad 
abrirá nuestros corazones
como flores, 
tanto el mío como el tuyo,
¡y hará florecer 
a la tierra entera
llena de fervor!

DAFNE
(cándidamente)
Entonces, ¿podré estar 
junto a los árboles y las flores?
¿Ser como ellos?

GEA
(con solemnidad)
Inescrutable es la sagrada voluntad 
de los dioses. 
¡No es fácil nuestro camino 
sobre la Tierra!
Cuando discutiste 
tan ásperamente con tu amigo, 
y lo rechazaste en este día de fiesta, 
llegué a preocuparme, 
Dafne.

DAFNE
(siempre infantilmente)
Entonces, guíame tú, madre.
Quiero obedecerte.

GEA
Hija, eres un nuevo brote de mi árbol, 
que hecha ramas 
antes de florecer.
¡Me preocupas, Dafne!

DAFNE
¿Florecerá cuando 
llegue la primavera,
como los prados y el follaje?

(Dos sirvientas llegan ceremonialmente desde 
la casa. Sostienen en sus manos ricos atavíos y 
alhajas. A una señal de Gea ofrecen todo a 
Dafne)

GEA
(sonriendo)
¡Primero, vístete y engalánate 
como los humanos!
¡Luego, florece bendecida 
por la experiencia de la fiesta!

DAFNE
(después de pensar brevemente)
Déjame permanecer, madre, 
como cuando corría 
a través de los prados floridos.
Así la fiesta 
no me resultará tan extraña...

(se encamina hacia la casa rápidamente) 

GEA
(va tras ella meditando)
Tú también eres extraña para mí, 
Dafne, hija mía.
¡Pero un día los dioses 
te marcarán el camino de regreso
y volverás de nuevo a la tierra!

(sale) 

PRIMERA SIRVIENTA
(sin seguir a su ama)
¡Ah! ¿Huye hacia el pasado, 
la niña de la casa?
¡Este rico vestido 
no es digno de su mirada!

SEGUNDA SIRVIENTA
¡Ah! ¿Tan rápidamente ha volado,
la casta Dafne, que estas joyas, 
estos vestidos y estos adornos, 
así desprecia?

PRIMERA SIRVIENTA
¡Tú, humilde vestido, 
nunca más abrazarás
su dulce secreto!
¡Nunca más estarás 
sobre su blanquísimo cuello!

SEGUNDA SIRVIENTA
Vosotras, humildes joyas, 
nunca más os posareis 
sobre su delicado pecho;
nunca más adornaréis 
sus magníficos cabellos.

LEUKIPPOS
(aún fuera de escena)
¿Quién se burla de mí, allí?
¿Quién me ve como 
un vestido vacío, 
desechado... despreciado?

PRIMERA SIRVIENTA
¿Quién gime allí abajo?

SEGUNDA SIRVIENTA
¿Quién se lamenta entre los arbustos?

(Leukippos entra) 

AMBAS SIRVIENTAS
¡Pobre pastor, 
llega tarde a la fiesta!

LEUKIPPOS
¡Odio esa fiesta 
y he destruido
mi flauta!

PRIMERA SIRVIENTA
Lo que a ti te está vedado
es accesible para nosotras.
Nosotras podemos servirla
y ungir sus miembros.

AMBAS SIRVIENTAS
Nosotras la abrazamos 
como el viento al árbol,
como verdaderas hermanas...
¡Ja, ja, ja, ja!

LEUKIPPOS
¡Alejaos de mí, fantasmas lujuriosos!

AMBAS SIRVIENTAS
¡Escúchanos, pastor!
¡No somos sirvientas!
¡Somos las etéreas ansias
de una luz superior, 
que como la espuma de las olas 
se desvanecen en la nada!
¡Nosotras descubrimos 
al pensamiento ardiente, 
el sentido de la fiesta 
sin dolor y sin límites!
Escucha, pastor, 
a estas felices sabias.
¡Acepta este regalo 
y acércate a nosotras!

(le ofrecen los vestidos y joyas) 

LEUKIPPOS
¿Yo confiar en vosotras?
¡Loca ilusión!

AMBAS SIRVIENTAS
Lo que no se es, 
se puede ser en apariencia,
así ella será tuya.
¡Lograrás su amor a través de la astucia!

LEUKIPPOS
(todavía indeciso)
Vano engaño... Sin embargo 
¿no dijo ella misma, 
mi cruel amada, 
que el delicado rubor de mis mejillas 
le recordaba a las flores?
¿Y que sus lágrimas 
se reflejaban en las mías?
¡Adiós, flauta rota!
Extrañas siervas del amor,
a vosotras me entrego...

(Las sirvientas riendo lo visten y atavían. Los 
tres salen de escena riendo. Finaliza el 
crepúsculo y llega la noche. Por la derecha 
entran con dignidad Gea y Peneios, un barbudo 
rústico. Ambos rodeados por pastores) 

PENEIOS
¿Estáis todos aquí, pastores míos?

PASTORES
Aquí estamos, padre. 
Estamos esperando la fiesta.

PENEIOS
(mirando hacia el Monte Olimpo)
¡Gran montaña! ¡Todavía, te reconozco! 
¡Aún, no has desaparecido 
tras la bruma de los viñedos florecidos!

PASTORES
(Desconcertados y en voz baja),
¿Qué has venido a anunciarnos?
¡Explícanos!

PENEIOS
¡Maravillosa visión!
¡Celestial presentimiento!
¡Pastores, mirad todos
hacia las alturas del Olimpo!
¡Contemplad las nubes sobre
la roja cima de la montaña!
¡El sol no se ha ocultado 
todavía allí!
¡No, todavía, Febo Apolo, 
no nos ha abandonado!

GEA
¿Qué cumbres 
quieres escalar, 
eterno soñador?

PENEIOS
¡Madre, yo lo veo, 
lo veo en su semblante!
¡Ellos no quieren vivir allá,
en las solitarias alturas!
No, regresan a sus casas, 
a las cabañas del abandonado hermano... 
Hubo una vez en que yo fui un dios...
¡Un dios como ellos!

PASTORES
¡Padre, nos asustas!
¡No los conjures!

PENEIOS
(con intensidad)
¡Sabed que yo he visto venir
a Febo Apolo!
¡Preparemos un magnífico banquete
a nuestro huésped! 
¡Abrid vuestras bodegas!
¡Derramemos a raudales 
el vino dorado y espumoso! 
¡Mirad! 
¡Su séquito se aproxima velozmente!
¡Vienen atraídos
por el olor de la carne, 
el aroma de la vid
y el tintineo de las copas!
Se sientan 
al lado del hermano
en una mesa de madera
y ríen, como una vez 
reímos nosotros
en una mesa de oro.
¡Con una risa fraternal y eterna!
¡La risa de los dioses!

(rompe en una carcajada) 

GEA
(simultáneamente)
¡Oh, no lo intentes, 
eterno soñador!
Alégrate de tus acciones
aquí abajo, en la tierra.
Sé modesto 
y no envidies
en su alto destino
la risa de los dioses.

PASTORES
(simultáneamente)
¡Padre, qué oscura invocación 
tan terrible!
¡Por ella, los demonios 
de extraña naturaleza, 
ya se acercan,
ya llegan para castigarnos a todos, 
viejos y jóvenes!
¡Ya se escucha burlona 
la risa de los dioses!

(Las risas resuenan por todas partes como un 
eco. Los pastores se sobresaltan y asustados 
rodean a Gea. Relampaguea con gran estruendo 
sobre los olivares. Apolo, vestido como un simple 
vaquero, avanza hacia ellos. Se inclina y los 
observa) 

PASTORES
(gritando espantados)
¡Un demonio! ¡Un demonio! ¡Un dios!

(el estruendo declina) 

APOLO
(con calma)
¡Yo te saludo, 
sabio y venerable pescador!
¡Y contigo a tu esposa, 
la magnífica Gea!

PENEIOS
¡Salve, yo te saludo 
y toda mi gente también!
¿Qué te ha traído hasta aquí?...

(con cierta inseguridad) 

¿Con tan extraños prodigios?

APOLO
Soy un pastor de vacas
y apaciento mis reses 
al pie del Monte Olimpo, 
la morada de los dioses. 
Me disponía a descansar 
esta noche 
con mis peones 
y todos los animales,
sin embargo ha ocurrido algo extraño.
Se levantó un fuerte olor 
a leña encendida 
y a grasas suculentas, 
un aroma dulce 
que venía del río, 
¡justamente de aquí!
Eso afectó de tal forma 
la nariz del toro 
¡que se precipitó furioso
sobre las vacas!
Completamente loco,
impulsó al ganado 
contra la corriente,
golpeando los cascos,
atropellando las piedras
con resoplidos terribles, 
¡y derribando ramas! 
Con mucha dificultad, 
controlada por los peones, 
finalmente fue calmada
la jadeante manada.
Allí quedó, 
en la oscuridad,
y a mí me tienes ante ti.

GEA
(alegremente, a Peneios)
¡Ya ves, lo que habías imaginado! 
¡Oh, eterno soñador!
Estás comprobando
a quien invitaste a nuestra fiesta.
A unos peones sudorosos, 
a un hato de vacas temerosas, 
¡y aun toro furioso!

PASTORES
(calmándose)
¡Un pastor como nosotros!...
¡Un toro enfurecido!

PENEIOS
¡Callaos, todos!

(a Apolo) 

¡Bienvenido 
a nuestra fiesta!

(a Gea) 

¡Y tú, mujer!
Ordena a nuestra hija 
que atienda 
al tardío invitado.

(Gea va hacia la casa. Los pastores 
se dispersan. Peneios los sigue) 

PASTORES
(alejándose)
Los dioses,
esos eternos burlones,
han enviado a nuestra fiesta 
lo mejor que tenían.
¡Un pastor como nosotros, 
y un toro enfurecido!

(Los ecos de las risas se pierden a lo lejos. 
Apolo, permanece solo, mira a su alrededor y 
luego se transfigura completamente)

APOLO
¿Qué te ha traído hasta aquí,
humildemente vestido,
y te lleva a mentir
a esta honesta gente
con engañosas palabras?
¡Oh, innoble dios! 
¡Tú mismo eres una bestia en celo!

(La luz cambia completamente. Sale la luna 
llena e ilumina la escena a través de una 
mágica niebla. Llega Dafne desde la casa, 
trae un recipiente en sus manos. Algunas 
criadas la acompañan. Se dirigen despacio 
y solemnemente al centro de la escena. Allí, 
las criadas se inclinan y retroceden. Dafne 
permanece en pie)

¿Qué veo? ¿Quién se aproxima por allí?
¿Es verdad lo que veo?
¡Allí, en la niebla!
¡Qué maravillosa visión!
¡Oscuros como el ámbar 
brillan sus ojos!
¡Hermana, hermana, Artemisa!
¿Dónde está 
el cortejo real de tus criadas, 
sobre el pálido rayo de la luna?
¿Por qué has escogido 
para castigarme 
un lugar tan humilde, 
llegando desde la casa del pescador?

DAFNE
¡Los dioses no quieren 
que te castigue!
Mi padre me envía 
para servirte.

APOLO
¿Para servirme, hermana?
¡Mira, yo me arrodillo ante ti!

(se arrodilla) 

DAFNE
(confundida)
¡Oh, no te burles de mí, extranjero!... 
Sin embargo, ¡suenan tan bien,
en mi corazón soñador, 
esas deliciosas palabras!
"Hermana, hermana"...

APOLO
(se alza)
Entonces, ¡sé mi hermana 
en de este mismo momento! 
Después de tan largo viaje, 
en pleno verano, 
¡refréscame!

(extiende sus manos) 

DAFNE
(vertiendo agua del recipiente)
El agua que refresca.
¡Recibe con ella 
la sagrada fuerza de la sangre 
y la dulzura 
de nuestras lágrimas!

(se inclina, luego deja de lado el recipiente 
y le quita el arco y el carcaj)  

¡Fuera las armas! 
¡Que sólo te cubra
este manto fraternal!

(Coloca un manto azul sobre los hombros de 
Apolo. El manto lo cubre casi por completo. 
Al mismo tiempo surge de él una luz extraña. 
Dafne balbucea)

¿Qué veo?
¡Que poderoso eres! 
Qué pastor tan extraño...

APOLO
Dafne, la que me ha refrescado,
¿me mira ahora como a un extraño?

DAFNE
(con desconfianza)
¿Y de qué viaje 
has regresado?
A menudo, 
¡también yo he apacentado 
rebaños y majadas!

(dudando) 

Y sin embargo, nunca te vi.

APOLO
¿Qué pueden observar 
los ojos humanos 
sobre el horizonte lejano?
¡El carro luminoso 
girando 
alrededor de los hogares
e irradiando sobre ellos
su claridad!
¡Hoy, desde la altura, 
desde la más alta cima,
hoy ha descubierto
a la magnífica Dafne!
Inmediatamente han rechinado
con fuerza sus doradas ruedas.
¡Hoy, se ha detenido! 
¡Y toda distancia 
ha desaparecido!

DAFNE
¡Tu canto es extraño
y enigmático!
¡Pero me gusta oírlo... 
hermano!

APOLO
(apasionadamente)
¡Hermano! 
¡Esa palabra mágica 
acorta todas las distancias!
Cuando al final de un largo día
me disponía a descansar
en la purpúrea morada... 
¡Lo vi! 
Un penetrante rayo brilló
trayéndome hasta 
la casa del pescador.
Dafne, Dafne... ¡tu mirada!

DAFNE
¡Cuántas cosas sabes
acerca de mi corazón!
Con gran pesar 
me despedí hoy del sol...

APOLO
"¡Oh, quédate, día amado!..."

DAFNE
(sorprendida)
Hermano, ¿quién eres?

APOLO
"¡Mucho te he esperado,
quédate para siempre!"...

DAFNE
¡Pastor!...¿Qué estás catando?

APOLO
"¡Yo te amo, no te alejes de mí!"...

DAFNE
(con infinita ternura)
Quién quiera que seas, ¡oh, poderoso señor! 
así como las piedras del río
no se ocultan a la mirada del sol, 
¡tampoco yo me esconderé de ti!

(invadida por una infantil emoción
se aproxima a él) 

APOLO
¡Que para Dafne, 
nunca termine tan largo día!
¡Si sigue al pastor,
ninguna envidiosa oscuridad la separará ya
de sus amigos y hermanos!

DAFNE
(arrobados se abrazan)
¡Oh, qué felicidad!
Nunca más separada, 
en el dolor de la noche, 
de los árboles y las flores.

APOLO
¡Muy por encima de sus amigos, 
los árboles, 
volará Dafne en el carro de fuego!
¡Ella será la novia de un dios 
y derramará el esplendor de su belleza 
sobre todo el mundo!

DAFNE
(simultáneamente)
Nunca más, 
ante el enigmático susurro de la fuente, 
nunca más, 
estaré en la oscuridad asustada y sola.

APOLO
¡Hacia lo alto, hacia el carro de fuego, 
hacia las manos de Dafne,
hacia ella misma, 
fluirá la fuente!

DAFNE
(como antes)
¿La fresca fuente
llegará hasta mí
y fluyendo por mis manos,
manará?

APOLO
(sentencioso y grandilocuente)
¡Todos los seres vivos, 
los animales y las aguas, 
bendecirán al sol, 
y se alegrarán de su luz!
Las flores crecerán 
en las manos de Dafne.
¡Y todos los seres vivos, las flores, 
los animales, los arroyos y fuentes 
desbordarán de felicidad, 
cantando en un susurro embriagador!
Tal es la fuerza de Dafne, 
así resplandece Dafne, 
todos amarán a Dafne, 
¡la magnífica 
y amorosa Dafne!

DAFNE
(con júbilo extremo)
¡Ahora soy tuya con toda mi alma!
¡Soy feliz!
¡Cómo brilla mi corazón!
¡Hermano!... ¡Hermano!

(La abraza estrechamente, la acaricia y la 
besa. Dafne logra, con esfuerzo, desprenderse 
de los brazos del dios. Se aparta de él con gran 
desconcierto) 

DAFNE
¿Este beso?... ¿Este abrazo?...
Pero tú, te has llamado a ti mismo ¡hermano!

APOLO
(Con pasión)
¡Te amo, Dafne!

DAFNE
(susurrando)
Te has deslizado furtivamente 
en mis sueños...

APOLO
(como antes)
¡Para terminar con tus sueños! 
¡Yo te traigo la verdad!

DAFNE
(algo más alto)
Entre tus brazos 
me siento 
totalmente hechizada...
Tengo miedo.

(La luna se ha ocultado. Todo está en sombras. 
Sólo se reconocen las dos siluetas)

CORO
(invisible y distante)
¡Oh, Dionisos, 
renacido, 
danos la embriaguez!
¡Danos el amor, 
Afrodita!

APOLO
(acercándose, susurrando)
¿Oyes, amada, 
oyes lo que cantan?
¿Conoces el sentido 
de la vid florecida?
¿Osas resistirte
a la fiesta del amor?

DAFNE
Extraña es la fiesta para mí...
extraña y misteriosa.
Extraño es Leukippos, 
extraño es el mundo
oscuro y vacío.

(con voz más alta) 

Sin embargo tú...
¡Eres el más extraño de todos!

APOLO
¡Qué confundida estás, 
Dafne, amada mía! 
Tan cerca de la luz 
que tanto anhelas...
Te deseo, Dafne.
¡No me rechaces!...

(Aparecen antorchas de color rojizo que llegan 
de todas partes. Apolo recoge sus armas, besa 
el manto y se aparta de Dafne. Del bosquecillo 
surgen pastores con antorchas. Junto a ellos 
llega Peneios, todos están enmascarados. Desde 
la casa, simultáneamente, llegan en procesión 
las mujeres con ánforas sobre sus cabezas. Gea 
las encabeza llevando un cesto con frutas. Los 
grupos se encuentran en medio de la escena. 
Dafne corre junto a Gea, mientras que Apolo 
se une a los hombres) 

PENEIOS
(Solemnemente)
¡Aleluya, Dionisos llena de flores 
los campos junto al río, 
para que un día de su amor 
brote su sangre: el vino!

(Gea le pasa su cesta, Peneios ofrece 
el vino) 

PASTORES
¡Aleluya, del amor de Dionisos
brotará su sangre: 
el vino!

Ballet 

(Los pastores se ubican con sus antorchas a 
la derecha de la colina, rodeando a las mujeres, 
bebiendo y riendo. Se adelanta un enmascarado 
del coro. Es un pastor cubierto de pieles y con 
una máscara que simula un carnero macho, 
iniciando una danza frenética sensual y 
desenfrenada)

CORO
(mirando alegremente al bailarín)
¡Mujeres, tened cuidado! 
¡El espíritu del vino 
lo ha poseído por completo!

(Algunas muchachas se acercan con cántaros 
de vino y guirnaldas de flores entrelazadas. 
Van ligeras de ropa, pero muy adornadas en 
cabello y rostro. Entre ellas está, Leukippos, 
disfrazado con los atuendos de Dafne. Después 
de terminado el baile de las muchachas, el 
Carnero se adelanta y se inicia una danza 
bacanal) 

CORO
(muy alegre)
¡Oh, bienaventurados los demonios! 
¡Ojalá tuviéramos vuestro destino! 
¡Oh, carnero feliz!

(Las portadoras de ánforas se acercan a los 
pastores y los incitan a beber. Todos beben 
junto a las muchachas. Leukippos se acerca 
con intención de hacer beber a Dafne) 

GEA
¡Bebe, hija mía!
¡Esto surgió de la tierra, 
es vino de la tierra! 
La tierra lo ha bendecido,
de la tierra viene 
¡y a la tierra debe volver!

(Leukippos le ofrece de beber a Dafne) 

PRIMERA SIRVIENTA
(para sí y simultáneamente con Gea)
¡Muy bien! ¡Qué éxito!
¡Ésta es la verdadera Dafne!

SEGUNDA SIRVIENTA
(de igual forma)
¡Con este elixir hará todo aquello 
que nunca se atrevió a realizar!

DAFNE
(a Leukippos)
¿De donde vienes, 
extranjera que tanto 
te pareces a mí?
¡Con mis propios vestidos 
enigmáticamente
me atraes hacia ti!

(bebe) 

PRIMER PASTOR
¡Como se parece a Dafne!

SEGUNDO PASTOR
¿Es una doncella 
o una criatura celestial?

(Leukippos invita a Dafne por medio de señas, 
a que lo acompañe a bailar. Las muchachas del 
coro, que ofrecieron de beber a sus compañeros 
embriagados, hacen lo propio) 

PASTORES
¡Sí, sigamos bailando
en el honor del dios! 
¡Dionisos! ¡Dionisos!

(Dafne está de pie indecisa,
Leukippos ante ella sigue invitándola)

GEA
Si él te invita
a la sagrada danza, 
¡acéptalo, hija, 
y yo me alegraré!

DAFNE
Sólo porque te me pareces 
como una hermana 
como si yo misma, 
por la voluntad de los dioses
hubiera surgido de la fuente...
Sólo porque eres mi reflejo...
Voy a seguirte...

(Ambos bailan lenta y ritualmente) 

PASTORES
(mirando fijamente a la pareja)
¡Grandes son los dioses
y maravillosos sus prodigios! ¡Dionisos!

APOLO
(desde fuera)
¡Qué terrible humillación para el dios!

PASTORES
(en gran confusión)
¿Qué dice ése?
¡Es el orgulloso extranjero!
¿Cómo osa ir armado 
en la fiesta
del más noble de los dioses?

APOLO
¿Qué digo?
¿Que han sido engañados 
por un farsante?
¿Que ha sido engañada la hija 
del sabio pescador, 
y que toda la fiesta 
no es más que una gran burla?

(Los pastores se reúnen amenazantes frente a 
Apolo. Leukippos y Dafne consiguen refugiarse 
al fondo de la escena) 

PRIMER PASTOR
¿Quieres burlarte de nosotros?

PASTORES
¡Muy bien dicho, Adrasto!

PRIMER PASTOR
¡Fuera las armas!

PASTORES
¿Nos amenazas?

SEGUNDO PASTOR
¡Que se marche 
el desvergonzado vaquero!

(amenaza a Apolo con su cayado) 

PRIMER PASTOR
Si eres tan sabio, entonces, 
¡danos una señal!

(Apolo es rodeado por los pastores que adoptan 
una actitud amenazante. Le arrancan el manto y 
lo arrojan lejos. En vano procuran Peneios y la 
propia Gea ser oídos) 

PASTORES
¡Una señal, una señal, 
en nombre de los dioses!

APOLO
¿Queréis una señal?
¡Vais a tenerla! 
¡Vosotros que le quitáis 
las armas al invitado
y dejáis escapar al farsante!

(Apolo gira su arco en el aire. Truena profunda 
y sonoramente. Los pastores quedan paralizados)

SEGUNDO PASTOR
(Que había permanecido más lejos)
¡Tormenta! 
¡Tormenta!

PRIMER PASTOR
¡Los corrales se han abierto!

TERCER PASTOR
¡Las cabras se escaparon!

PRIMER PASTOR
¡Corrieron hacia la orilla del río!

PRIMER, TERCER Y CUARTO PASTOR,
¡Se pierden las ovejas!

SEGUNDO PASTOR
¡Ya no habrá apareamiento!

PRIMERA SIRVIENTA
¡Estamos en peligro!

SEGUNDA SIRVIENTA
¡Huyamos de aquí!

(Ambas huyen)

(Las manadas y rebaños van calmándose poco 
a poco. Vuelve a tronar) 

TODOS PASTORES
¡Mirad, nos rodean 
oscuros demonios!
¡Padre, sálvanos!

PENEIOS
¡Huid, entonces, hombres!
¡Salvaos, salvaos!

GEA
¡Huid, doncellas! 
¡Salvaos, salvaos! 

(Estalla un tercer trueno mucho más fuerte. 
Todos huyen en desorden, menos Apolo, Dafne 
y Leukippos) 

APOLO
(iracundo)
¡Ahora te toca a ti, muchacho!
¡El que con un vil engaño 
se introdujo en la fiesta 
de mi divino hermano 
y quiso robarme 
a la maravillosa Dafne!

LEUKIPPOS
(Quitándose el disfraz de mujer)
¡Sí, lo confieso!
¡Yo soy Leukippos! 
¡Se termina aquí el engaño
porque yo lo revelo! 
¡Me declaro libre 
de toda culpa! 
¡Con mi fuerza viril 
conquistaré a Dafne! 
¡Abandono gustoso
esta máscara femenina 
y el inútil disfraz!
Porque el buen dios 
ha penetrado en mí, 
ya que bebí con Dafne
su poderosa sangre.
¡Dionisos!...

(a Dafne) 

En nombre de Dionisos 
¡aléjate de ése 
y vuelve a la fiesta!
¡En nombre de Dionisos
te traigo nuevamente, 
mi amor! 
¡En nombre de Dionisos, 
sígueme amada, 
unámonos para siempre!

DAFNE
(ocultando su pena)
¡Oh, engañada doblemente!
¡Engañada por mi compañero de la infancia 
y engañada por aquel 
que se llamó mi hermano!

APOLO
(con ira)
Los labios infantiles, 
inconscientemente,
¡pronuncian los nombres divinos! 
¡Y no ven al dios!

LEUKIPPOS
(ante Dafne con orgullo y decisión)
¡Nunca más serás engañada!

(a Apolo) 

Pero tú, 
que te has atrevido 
a defender a los dioses 
y nos has humillado,
¿por qué llevas aún, 
siendo tan fuerte y orgulloso, 
una máscara 
y ropas de pastor?
¡Muéstranos tu rostro, 
quítate la máscara!

APOLO
(agresivo)
¡Mortales!...Humanos...
¿A dónde conducís a los dioses?

LEUKIPPOS
(tomando a Apolo por los hombros)
¡Quítate ese falso traje de pastor!

APOLO
¡Dafne!... ¡Amada!
¡Él me obliga a revelarlo todo!
¡Humanos, humanos,
sois insoportables!

LEUKIPPOS
¡Mídete conmigo 
si eres capaz!

DAFNE
(Grandilocuente y humilde a la vez)
Si me has hablado 
desde la luz.
Si me has llamado 
tu verdadero amor.
Si has prometido 
cumplir tus promesas entonces 
¡exijo saber la verdad!

APOLO
¿Quieres saber la verdad?

DAFNE
¡Dímela, 
falso hermano!

APOLO
(abre los brazos)
¿La verdad?...
Cada sagrada mañana 
unzo los caballos
al poderoso carro dorado
que se eleva trepidante, 
al ritmo de los cascos.
Entonces, en la oscuridad, 
cojo una flecha, 

(toma una flecha de su carcaj)

¡Una flecha como ahora!
Tenso el arco y lo oriento.

(Tensa y apunta su arco)

Lo oriento como ahora...
Sobre las heladas cimas de las montañas, 
sobre los verdes valles, 
sobre el poderoso mar 
¡disparo mis dardos!

(dispara la flecha)

¡Alegraos, oh dioses! 
¡Alégrense la naturaleza 
y todos los seres vivos!
¡Yo soy el Sol!

DAFNE
(sumamente emocionada)
Me conmueves
al cantar lo que mi amor 
hace tiempo anhelaba 
en este mundo 
¡Y sin embargo, no te entiendo!

LEUKIPPOS
Pero yo sí le he entendido muy bien...
¡Falso, mentirosos!

APOLO
(Apuntando nuevamente su arco)
¿Qué estás buscando humano?
¡Huye mientras puedas!

DAFNE
(de rodillas)
¡Amigos, verdaderos hermanos,
ayudadme!
¡Ayúdame, 
amada y sagrada luz, 
que brillas sobre las cumbres 
y sobre las aguas!

APOLO
¿Dafne a quién llamas? 
¿No me ves a mí, 
la verdadera luz?

LEUKIPPOS
(viendo que Apolo le apunta con su arco) 
¡Protégeme de él, Dafne, 
has bailado conmigo 
en honor del dios!

DAFNE
(Como hechizada)
¡No puedo!
Él sabe mi secreto, 
él conoce mi corazón...
¡Él mismo es la luz!

APOLO
(Baja su arco)
¡Finalmente me has reconocido!
¡Sigue a tu dios!

DAFNE
(como despertando de su encantamiento)
¡Pero nunca a tus deseos!

LEUKIPPOS
¡Gracias, amada!

(Irguiéndose ante Apolo) 

¡Y tú, maldito seas!

(Apolo dispara su arco. Se ve una llamarada 
y se oye un trueno. Leukippos tambalea y cae.
Dafne queda como petrificada) 

DAFNE
(Reponiéndose paulatinamente),
¿Qué es esa luz cegadora?
¿Era el sol?
No... no era... el sol...
¡Fueron sus rayos!

(se desplaza lentamente hacia el fondo de la
escena y queda inmóvil junto a Leukippos)

¡Leukippos!

(se inclina sobre él) 

LEUKIPPOS
(moribundo)
Dafne... Compañera de juegos.
Osé amarte...
Y fui abatido 
por un Dios...

(muere) 

DAFNE
¡Desgraciada Dafne! 
Porque te amó un dios, 
¡él tuvo que morir! 
¡Oh, mi Leukippos! 
¡Amado compañero de la infancia! 
De nuevo, tu lastimera flauta, 
resuena ahora en mí.
Pero ahora no puedo oír 
los juegos del viento.
Ahora sé, al fin, 
lo qué has sufrido.
¡Ahora tu flauta me revela
todo tu corazón!...
¡Oh, mi Leukippos! 
¡Soy culpable 
porque no te seguí! 
Como en un juego infantil 
hice que sufrieras 
y que tu flauta 
sonara lastimera...
Soy más culpable aún, 
porque me volví hacia él, 
el Señor de los Rayos, 
en vez de rogarle 
que abandonase 
a los débiles humanos
y siguiera benévolo 
el camino celestial
de los eternos dioses. 
Pero más responsable
me siento 
por no haberte protegido
y salvado 
de los dardos mortales.
¡Querido y casto 
compañero de mi infancia! 
¡Escucha, Leukippos mío!
Todo cuanto yo he amado,
quiero ofrecértelo a ti.
Todos los juegos
de mi dicha infantil.
En mi mano te traigo 
agua de la fuente, 
para refrescar tu frente, 
pálida y débil.
¡Convocaré 
a las mágicas mariposas 
para que te adornen
con sus bellos colores!
Y todas las flores 
que amé en mi vida, 
las traeré 
a manos llenas, 
esparciéndolas sobre ti,
amado, 
¡para la fiesta 
de tu funeral!...
Pero yo, desgraciada Dafne, 
quiero arrodillarme 
calladamente a tus pies 
con gran luto 
y con la humildad más profunda...
y esperar... esperar, 
hasta que me llamen 
los orgullosos Señores, 
¡que a ti te dieron muerte
y a mi me han amado!

(permanece completamente anonadada) 

APOLO
(contemplándola con remordimiento)
¿Qué veo? 
¡Celestial belleza! 
¿Qué oigo? 
¿Qué es este canto? 
¿Somos aún dioses? 
¿O hemos seguido, quizás, los impulsos 
de los corazones humanos?
¿Acaso hemos sido derribados
por tanta pureza?
¡Dioses! 
¡Hermanos del alto Olimpo!
¡Mirad a vuestro hermano 
culpable y miserable!
No sólo soy responsable 
de haber matado a un pobre mortal, 
sino que se trataba 
del ser más inocente 
y de más luminosa pureza.
Hermano Dionisos, 
has permanecido invisible 
en el día de tu fiesta
debido a que yo mismo, 
con engaños y disfraces, 
¡me apropié de tus potestades! 
¿Podrás perdonarme 
por haber matado 
a este joven, 
que te estaba consagrado? 
¡Acéptalo en tu círculo, 
por favor, 
que su flauta alegre 
las divinas danzas! 
¡Y tú, poderoso 
y noble padre, 
Zeus, hijo de Cronos! 
¿Podrás perdonarme,
por haberme entrometido
en tus propios dominios
de la naturaleza 
en lugar de volar sobre ella 
en mi carro dorado?

(se arrodilla, compungido) 

¡Devuélveme 
a quien amé, 
y a quien ofendí profundamente, 
a la inocente Dafne!
¡Pero no como un ser humano más, 
al que yo buscaba 
en mi ceguera!
¡Cumple sus sueños 
y colma su amor!
Inmarchitable, 
eternamente joven,
déjala florecer 
entre sus amigos, 
los árboles, 
para escarnio nuestro.
¡Así pues, fúndete 
en el árbol Dafne...
en el laurel divino...
y yo sabré otorgarle
el más alto honor! 

(Se levanta suplicante. 
Poco a poco va oscureciendo)

¡Dafne, así transformada, 
servirás como sacerdotisa
al eterno hermano,
Febo Apolo!
¡Siempre te amó
y te amará eternamente!
Entonces, él tomará de ti, 
hermana, las ramas, 
eternamente verdes, 
y trenzará una corona,
por la que lucharán, 
para conquistarte, 
los mejores hombres...
Y sólo tú rozarás las frentes 
de los discípulos del dios, 
¡los mejores en la lucha 
y los más nobles en la paz!

(Apolo desaparece. Ha oscurecido casi 
totalmente. Dafne se retira al fondo de la escena. 
De repente, queda como presa de un hechizo) 

DAFNE
¡Ya voy... ya voy...
mis verdes hermanos!...
¡Dulcemente penetra en mí
la savia de la tierra!
¡Hacia ti van, 
mis hojas y ramas, 
purísima luz!

(Dafne permanece invisible, mientras va 
transformándose en árbol)

LA VOZ DE DAFNE
¡Apolo! ¡Hermano!
Toma... el gorjeo... de mis pájaros. 
Viento... viento. 
¡Juega conmigo!
Pájaros dichosos, 
vivid en mí... 
Hombres... amigos... 
Ved en mí... el ejemplo
del amor eterno...

(La luz de la luna se ha extendido sobre 
todo el árbol) 



Escaneado y Traducido por:
José Luis Roviaro 2008