ZWEITES BILD


(Paul, in der nämlichen Stellung wie am Schlusse des 1. 
Bildes beleuchtet, sichtbar wird. Dazu hört man hinter 
der Szene die Erscheinung Mariens, ihre letzten Worte 
«Schau und erkenne ... » wiederholen. Das Bild 
verblaßt allmählich und verschwindet völlig. Nach 
einem Zwischenspiel, welches die Stimmungen 
wiedergibt, die das tote Brügge im Gemüte Pauls 
weckt, heben sich langsam die Schleier, aus dem 
Dunkel, aus nebligen Umrissen wird folgender 
Schauplatz sichtbar: Ein öder, einsamer Kai in Brügge, 
spät abends. Parallel mit der Rampe ein Kanalarm, 
über den im Bogen eine niedrige Brücke fährt. Hinter 
Wasser und Brücke ist das andere Ufer des Kais zu 
sehen, auf welchem sich alte, für Brügge
charakteristische Häuser, darunter ein altes Kloster mit 
schwärzlichem Gemäuer und kreuzweise vergitterten 
Fenstern hinziehn. In der Mitte des düstern Gebäudes 
ein Glockenturm mit Uhr, deren großes Zifferblatt 
zunächst undeutlich bleibt. Unterhalb dieser Uhr zwei 
Öffnungen im Turm, durch die später die Figuren des 
Uhrwerks hervorkommen und wieder verschwinden. 
Auf dem vorderen Ufer links das vereinzelt stehende 
Haus, in dem Marietta wohnt; die Türe geschlossen. 
Bänke und brennende Gaslaternen. Rechts alte Bäume, 
hinter denen der Weg zur Kirche zu denken ist. 
Bedeckter Himmel; abwechselnd Mondschein und 
herbstlicher Nebel. Glockengeläute, das schon vorher, 
bevor das Bild deutlich wurde, eingesetzt hat)

Erste Szene

(Paul, in einen Mantel gehüllt, den Kragen 
emporgezogen, den Hut in der Stirne. Unruhig 
vor dem Hause Mariettas auf- und abgehend)

MARIE STIMME
Gehe ins Leben, dich lockt die andre,
Schau, schau und erkenne.

PAUL
Was ward aus mir?
Ihr Haus umschleich ich,
Gequält von Angst, Sehnsucht und Reu,
Was ward aus mir?

(neues Glockengeläute)

Verstumme, dumpfer Glockenchor,
Schwarz stürzt der Klang sich in die Nacht.
So weintet ihr Glocken, als man sie begrub,
Num mahnt ihr mein Gewissen.
O sprecht mich los, ihr Beichtiger aus Erz!
Ich koste bittere Freuden,
Grausam zwiespältige Lust.

(blickt zu den Fenstern Mariettas empor
und schrickt zusammen)

War das kein Licht,
Ein doppelt Schattenbild?
Stets fürcht ichs,
Umfang ich selbst sie nicht
In diesem Haus.
Sie fehlte im Theater.
Seh ich sie nicht,
Faßt Sehnsucht mich nach ihr,
Und sie zu sehen, bange ich nicht minder.

(neuerliches Glockengeläute)

Da hebt es wieder an
Das Glockenlied,
Und bohrt sich tief ins Herz.
O sprecht mich los, ihr Beichtiger aus Erz!

(Wolken haben den Mond verhüllt, ein Sturmwind 
fährt durch die Bäume und schüttelt die Blätter. Die 
Gasflammen in den Laternen schwanken hin und her)

Faßt dich ein Schauer mit mir, müde Stadt?
Es stöhnen deine altern Bäume,
Des Wassers Seufzer brechen sich
An den jahrhundertalten Grachten,
Gespenstig raunst du Unheil!

(Eine Schar von Beginnen bewegt sich inzwischen aus 
de m Hintergrund über die Brücke, zu zwei und zwei 
geordnet, mit sich glockenförmig bauschender 
Gewandung, langsam, wie gespenstig, undeutlich in 
den Konturen, den Bäumen zu, um hinter denselben den 
Weg zur Kirche zu nehmen.)

Brügge, fromme Stadt!
Einst war ich eins mit deiner Keuschheit,
So wie du eins mit meiner Toten warst.
Nun trag ich Unrast des Begehrens
In die Stille und Versunkenheit deiner Nacht.

(Dem Zuge der Beginnen, der in den Kulissen 
rechts verschwindet, folgt als letzte Brigitta mit einer 
Beginnenhaube als Novize. Erkennt sie und hält sie an)

Brigitta!

BRIGITTA
(sanft abwehrend)
Ich geh zur Kirche
Mit meinen Klosterfrauen.

PAUL
Daß wir uns trennen mußten!

BRIGITTA
Ich floh die Sünde, blieb der Toten treu.

PAUL
Auch ich verriet sie nicht,
Trotz jener Frau.

BRIGITTA
Mein schlichter Sinn versteht das nicht.
Sie Leiden schwer, ich weiß.
Ich will für Ihre Seele beten.

(langsam ab)

PAUL
Die alte treue Magd,
Ach, daß ich sie verlor!

Zweite Szene

(Eine Gestalt hat sich dem Hause Mariettas genähert: 
Frank im Mantel, den Kragen emporgezogen. Das 
folgende, ein leidenschaftlich drängendes, düsteres 
Nachtstück, vielfach in gedämpftem Ton geflüstert)

PAUL
(stellt sich ihm entgegen)
Wohin? 
Frank, du?

FRANK
Du wartest hier auf sie.

PAUL
Ich wart auf sie mit Schmerz und Scham.

FRANK
Laß ab von ihr!

PAUL
Ich kann nicht mehr.
Mich zogs zur Seele meiner Toten
Und ich verfiel dem Leib der Lebenden.

FRANK
(drohend)
Laß ab von ihr!

PAUL
(betreten)
Wie seltsam du das sagst!

FRANK
Du passest nicht zu ihr,
Der du zwischen Tod und Leben teilst.
Sie will die volle Liebe
Und das volle Leben,
Das sie durch alle Fenster ihres Körpers
Und ihrer Seele strömen läßt!

PAUL
Des sündgen Körpers und der sündgen Seele!

FRANK
Und doch, weil sie so
Ganz heißes Leben ist,
Im Lachen ihrer Schönheit,
Erhöhet sie das Leben.
So wie wir nur im Traume fliegen,
Fliegt sie mit wachem Sinn,
Zwingt uns als Pierrots ihr zu Füßen,
Und Colombine tanzt
Uns lacht die Sünde weg, 
berauscht und...

PAUL
(befremdet unterbrechend)
Und, hat auch dich berauscht?

FRANK
Laß ab von ihr!
Geh heim, zu deiner Toten!

PAUL
(erregt)
Ich warte hier auf sie

FRANK
Du darfst nicht.

PAUL
Ich darf nicht?
Und warum nicht?

FRANK
Weil... ich ihrer harre!

PAUL
(bestürzt)
Wie, du?

FRANK
Auch ich bin ihr verfallen,
Und betrügt sie dich,
Seis mit mir!

PAUL
Was sagst du?

FRANK
Räum mir den Platz, Unseliger!
Fort, siehst du nicht?

(zeigt ihm den Schlüssel)

Den Schlüssel gab sie mir.

PAUL
Her den Schlüssel!

(entreißt ihm mit Gewalt den Schlüssel)

FRANK
Ich bin dein Freund nicht mehr.

(wankt ab)
ACTO SEGUNDO


(A través de la densa nube, en un primer 
plano, Paul se hace visible, poco a poco,
igual que al final del acto primero. La 
visión va desvaneciéndose gradual y 
lentamente hasta desaparecer por completo. 
La nube sube muy despacio, casi 
imperceptiblemente. Fuera ya de la oscuridad, 
la escena siguiente se hace visible. Se trata 
de un lugar apartado y solitario de Brujas. 
Es la hora del atardecer. Hay un canal que
discurre mansamente bajo un puente bajo 
y encorvado. También se aprecian unos 
bancos solitarios y las típicas casonas viejas 
de Brujas. Junto a ellos, un convento que
tiene las paredes negruzcas y un enrejado
en las ventanas. En el centro del oscuro 
edificio está la torre de la campana con 
el reloj. Bajo el reloj hay dos aperturas
tras las cuales pueden verse las piezas 
de la maquinaria del reloj que aparecen 
y desaparecen. Junto al banco de la izquierda, 
una casa aislada y solitaria donde vive Marietta. 
La puerta está cerrada. Se distingue una linterna 
de gas. A la derecha, árboles viejos y oscuros. 
Tras ellos, el camino de la iglesia. El cielo está 
nublado y la luz otoñal va dando paso a la 
claridad de la luz de la luna. Las campanas han 
comenzado ya a doblar)

Escena Primera

(Paul, con la chaqueta con el cuello vuelto y 
con sombrero, dando vueltas inquieto de un 
lado a otro delante de la casa de Marietta.)  

VOZ DE MARÍA
La vida lo exige, un nuevo amor llama.
Mira, mira y entiende...  

PAUL
¿Qué me pasa?  
Por qué rondo alrededor de su casa,  
sintiendo este remordimiento.
¿Qué va a ser de mí?  

(las campanas tocan de nuevo.)  

Son campanas silenciosas, oscuras,  
su lamento suena triste en la noche...
Al igual que su llanto cuando la enterraron.  
Y ahora tú estás en mi mente.  
¡Absolved mi alma, confesores de latón!
Es éste un placer amargo,  
que me desgarra de angustia y vergüenza. 

(mira la ventana iluminada de Marietta 
y se sobresalta.)

He visto una luz...
¿Era su sombra?  
La temo,
y sin embargo quiero tenerla  
en mis brazos.  
No la vi en el teatro.  
Y si no la veo,  
la anhelo y la anhelo,  
pero tengo miedo de verla.

(las campanas suenan de nuevo)

Una vez más oigo vuestra canción.  
Vosotras, campanillas lastimeras...  
Vuestro sonido está agujereando mi corazón.  
¡Absolved mi alma, confesores de latón!

(las nubes han ocultado la luna. El viento sopla 
entre los árboles y agita las hojas. El gas ilumina 
las linternas.)

¿Y tú, Brujas, también te estremeces?  
Tus árboles viejos y cansados 
están gimiendo el eco
de los suspiros de años de dolor. 
¡Vosotros susurráis mi desgracia!

(una procesión de novicios cruza muy 
lentamente por el destartalado puente. 
Caminan por parejas, de dos en dos. 
Marchan despacio y se dirigen, a través 
de los árboles, por el camino que lleva a
la iglesia.)  

¡Óyeme, Brujas piadosa!  
Una vez yo fui puro de corazón como tú. 
Junto contigo, mi amada y yo fuimos uno.
Y ahora mi inquieta pasión anhela
el descanso de tu quietud y el olvido de tu noche.  

(la procesión desaparece. Brigitta va en 
último lugar, vestida como una novicia. 
Paul la reconoce, la detiene.)  

¡Brigitta!

BRIGITTA
(mirándolo dulcemente)  
Voy a la iglesia, señor,  
con las otras hermanas.

PAUL
¿Por qué usted tenía que dejarme?

BRIGITTA
Yo huí del pecado, soy fiel a la muerta.

PAUL
Yo no la traicioné,  
a pesar de esa mujer.

BRIGITTA
Mi alma sencilla no puede entender eso.  
Usted sufre terriblemente, lo sé.  
Rezaré por usted y por su alma inmortal. 

(ella se marcha despacio)

PAUL
Mi buena y fiel amiga,  
¡también se aleja de mí!  

Escena Segunda

(alguien se acerca a la casa de 
Marietta. Es Frank, también con 
un gabán, con el cuello vuelto 
hacia arriba.)

PAUL
(saliéndole al paso) 
¿Quién es? 
¿Frank, eres tú?

FRANK
¿Estás aquí esperando, por ella?

PAUL
Yo espero por ella con mi culpa y mi vergüenza.

FRANK
¡Apártate de ella!

PAUL
Imposible.
Yo rendí culto a mi amada en ella
y ahora pido el cuerpo en el que vive.

FRANK
(amenazante)
¡Apártese de ella!

PAUL
(intentando entrar)
¡Tu voz parece muy extraña!

FRANK
Tú no representas nada para ella.  
Tú deseas compartir muerte y vida con ella.  
¡Pero ella desea vibrar por completo,  
quiere recibir la misma vida y pasión
que hay en su cuerpo
y que se vierte a través de su alma!

PAUL
¡Un cuerpo pecador y un alma pecadora!

FRANK
Ella aún goza  
de vida y juventud.
Radiante en su belleza,  
nuestras vidas asumen 
un nuevo significado.
Nosotros nos esclavizamos por ella,  
somos arlequines 
que la adoran
y ella es Colombina,
que nos seduce y nos esclaviza...

PAUL
(sorprendido)
¿Y ella te ha esclavizado también?

FRANK
¡Déjala!
¡Vete a tu casa!

PAUL
(Excitado)
Yo estoy esperándola aquí.

FRANK  
Tú no debes.

PAUL
¿Yo no debo?  
¿Y por qué no?  

FRANK 
Porque... ¡Yo la estoy esperando!  

PAUL
(atónito)
¿Quién, eres tú?  

FRANK  
Sí, yo. Yo soy tu rival,  
ella está engañándote,  
conmigo.
 
PAUL  
¿Qué es lo que dices?  

FRANK
¡Fuera de mi camino, te lo advierto!  
¡Vete! ¿No la ves?  

(enseñándole la llave)

Ella me dio esta llave a mí. 

PAUL 
¡Dámela!  

(intenta quitarle la llave.)

FRANK
Yo no soy tu amigo.  

(se va.)

Dritte Szene

(Man hört die sich in Booten lachend und singend nähernde 
Tänzergesellschaft. Paul verbirgt sich hinter den Bäumen
rechts. Der nächtliche Himmel hat sich aufgeheitert; 
Mondschein. Ein Boot, mit Lampions beleuchtet, fährt durch 
den Kanal. Im Boote: Victorin, der Regisseur, Fritz, der 
Pierrot, noch im Kostüm und mit seiner Laute von der 
Vorstellung her, Lucienne und Juliette, die Tänzerinnen, in 
Abendmänteln über dem Ballerinenkostüm, Graf Albert. 
Zwei weitere Boote mit Mitgliedern der Tanzgesellschaft 
kommen nach. Die diesen Booten Entstiegenen bleiben im
Hintergrunde. - Die ganze Szene traumhaft wie die vorigen, 
stilisiert burlesk. Bald streng rhythmisierte Bewegung, bald 
Erstarren zu Bildhaftigkeit. Reicher bunter Wechsel
in Stellung und Gruppierung. Spiele des Lichts)

ALLE
Schäume, schäume,
Tolles Tänzerblut,
Aller Schranken ledig,
Träume, träume
Dich auf Wasserflut
Nach Venedig.

(Das Boot hat angelegt. Victorin springt
als erster heraus, die anderen folgen)

VICTORIN
Und dies hier die Piazetta,
Wo sie wohnt, Marietta.

GRAF
Famose Mise-en-scene!
Hoch Victorin!

VICTORIN
Und hoch der gräfliche Mäcen!

(die anderen fallen ein)

Hoch, hoch!

JULIETTE
Pst, pst!

GRAF
Bedenkt.

JULIETTE
Brügge, kein Geschrei!

GRAF
Polizei...

LUCIENNE
... die betet, 
die Kunst ist frei!

ALLE
Die Kunst ist frei!

VICTORIN
(Arm in Arm mit dein Grafen)
Ja, bei! Fest und Tanz,
Ohne sie kein Glanz,
Ohne sie, die Göttlich, Unersättliche.

GRAF
Ja, bei! Fest und Tanz,
Ohne sie kein Glanz,
Stets Vergnügte,
Stets besiegende, Besiegte.

VICTORIN
Die mit allen Phrynen
Und Colombine und Phyllis und Willis
Um die Wette
Bezaubernde Mariette.

GRAF
Bezaubernde Mariette.

FRITZ
O Mond, vernimm die traurge Litanei;
Mit wem brach sie mir heute wohl die Treu?
Das Herz der Unbeständigen
Ist nimmermehr zu bändigen.

VICTORIN, GRAF
Ja, bei Fest und Tanz
Ohne sie kein Glanz, usw.

JULIETTE
(tänzeln auf ihn zu)
Du guter, du treuer, dummer Pierrot,
Fehlt dir nicht Gaston irgendwo?

LUCIENNE
(tänzeln auf ihn zu)
O du guter, treuer, dummer Pierrot,
Fehlt dir nicht Freund Gaston?

FRITZ
O Mond, vernimm die traurge Litanei,
Mit wem brach sie mir heut die Treu?

JULIETTE, LUCIENNE
Sie und der Wohlgelenkge,
Ach, sie treiben arge Ränke.

(lachen)

Ha, ha, ha, ha!

VICTORIN
(von der anderen Seite kommend)
Ja, sie treibt es wie so viele,
Stören wir die verliebten Spiele.
Nach der Wasserpromenade
Frommt die artge Serenade.
Plum, plum, plum, usw.

ALLE
(alle begleiten sich auf Stöcken oder Schirmen.
Fritz auf der Laute - zum Ständchen)
Höre Reizende du,
Höre silbernen Lautenklang,
Deine Getreuen,
Die alten und neuen,
Sie schmachten schon lang!
Führst doch den Reigen
Zu tollem Genießen,
Höre den Sang!
Komm dich zu zeigen,
Komm zu versüßen,
Komm zu den Deinen,
Komm laß den Einen,
Höre den Sang!
Komm zu gefallen,
Chenke dich Allen! Usw.
La, la, la, la.

MARIETTA
(Marietta ist während des Ständchens 
Arm in Arm mit Gaston)
Ich komme, ich komme zu den Meinen,
Ja, ich komme zu gefallen,
Laß den Einen,
Schenk mich Allen!

ALLE
(wenden sich überrascht um und begrüßen
jubelnd die unter sie Tretenden)
Marietta! Hoch!

LUCIENNE
Wo warst du, Marietta?

MARIETTA
Hatt' heute keine Lust zu proben,
Ging mit Gaston aufs Land.

JULIETTE
Und er, dein Freund, der Düstere?

MARIETTA
Bin durchgebrannt.
Man will doch einmal atmen.

(lächelt Gaston behutsam an)

VICTORIN
(stellt vor)
Herr Graf Albert,
Ein Freund der frohen Feste.
Wir alle sind Heut seine Gäste.

MARIETTA
Schön, kleiner Graf!
Was kannst du sonst?
Escena Tercera

(el cielo oscuro se vuelve más ligero. La 
pálida luz de la luna ilumina tenuemente 
la escena. Una barcaza, iluminada por las
 linternas chinas se ve en el canal. Paul se 
esconde detrás de los árboles de la derecha. 
En la barcaza están Victorin, vestido con el 
traje de director de escena; Fritz, con un laúd 
y todavía vestido con su traje de Pierrot que lucía 
en la representación; Lucienne y Juliette, con sus 
trajes del ballet y el Conde Albert. Dos barcazas 
más con los miembros de la compañía los siguen. 
Al principio los movimientos son rítmicos, luego 
helados como en un cuadro. Efectos de luz 
enmarcan toda la acción.)

TODOS
¡Yendo en bote, yendo en bote,  
en buena compañía,  
vamos descuidados y tranquilos!  
Flotando, flotando,  
imaginamos estar  
en la Venecia del Adriático.  

(la primera barcaza ha atracado. Victorin 
salta fuera, el primero, los otros lo siguen.)

VICTORIN
¡Y ésta es la placita  
donde vive ella, nuestra Marietta! 
 
EL CONDE 
¡Una decoración espléndida!  
¡Viva Victorin!

VICTORIN
¡Y viva el Conde que paga la factura!

(con Juliette, Lucienne y Fritz)  

¡Viva, viva!

JULIETTE
¡Pst, pst!

EL CONDE
Quietos.  
  
JULIETTE
Calmaos, esto es Brujas.

EL CONDE
La policía...

LUCIENNE
... está rezando. 
¡El arte es libre!

TODOS
¡Sí, el arte es libre!

VICTORIN
(con su brazo en el brazo del Conde Albert.)  
Pero para usted y para mí  
no hay diversión sin ella,  
la hechicera más seductora.

EL CONDE
Sí, cuando ella me sonríe  
está aún más bonita.
Marietta es la más bonita
y encantadora.
 
VICTORIN  
La más bonita,  
deseable, amable, estremecedora y complaciente,  
imprevisible, cautivadora, 
insaciable Marietta.  

EL CONDE
Cautivadora, insaciable Marietta.  
 
FRITZ 
Querida luna, no nos vuelvas la espalda. 
¿Quién ha ganado hoy su corazón?  
Arlequín angustiado  
languidece por su Colombina.  
 
VICTORIN, EL CONDE 
Pero para usted y para mí  
no hay diversión sin ella...

JULIETTE
(bailando delante de Fritz)  
Usted, simple, estimado, confiado, tonto Pierrot   
¿no ve a Gastón representando la escena?
 
LUCIENNE 
(también bailando delante de Fritz) 
¡Oh simple, estimado, confiado, tonto Pierrot! 
¿Dónde está, dónde está Gastón?  

FRITZ 
Querida luna no nos vuelvas la espalda;  
¿A quién prefiere ella hoy?  

JULIETTE, LUCIENNE
No sería de extrañar si ellos estuvieran, 
en este momento juntos, en la cama.

(riendo)

¡Ha, ha, ha, ha!

VICTORIN
(viniendo del lado opuesto)  
Es un asunto que no podemos tomar a la ligera.  
Permítanos despertarlos educadamente.  
Sé que los persuadiremos,  
todos juntos les daremos una serenata.
Plum, plum, plum...

TODOS
(acompañándose de bastones o paraguas, 
Fritz con su laúd)  
¡Óyenos, que es de lo más hermoso!
¡Te estamos llamando!
¡Escucha nuestra canción!
Los amantes verdaderos,  
los de antes y los de ahora,  
hemos languidecido durante mucho tiempo.  
Todos tus compañeros te aman locamente,  
somos los que te admiramos y deseamos,  
somos los que te adoran.
Permítenos implorarte, te cantamos. 
Ven, alégranos. ¡Te extrañamos tristemente!  
¡Oye nuestro hermoso cantar!
¡Te llamamos!  
¡Oh, encántanos, alégranos,  
permítenos amarte!... 
¡La, la, la, la!

MARIETTA
(aparece a espaldas de los cantantes, 
del brazo de Gastón)
¡Os he oído, os he oído llamarme!  
¡Compañeros, cantaré para vosotros 
y os alegraré!
¡Os permito que me améis!

TODOS
(al oír la voz de Marietta, se dan 
la vuelta sorprendidos)
¡Marietta! ¡Viva!

LUCIENNE
¿Dónde estabas, Marietta?  
 
MARIETTA
Hoy no me sentía con ánimo para bailar.
Fui a ver a Gastón.  

JULIETTE
¿Y tu amigo... el melancólico?  
  
MARIETTA
Lo dejé por un rato.  
¡Tengo que respirar de vez en cuando!  

(ella sonríe con intención a Gastón)

VICTORIN
(a Marietta)
Él es el Conde Albert, de Bruselas,  
un amante de las artes.
Nos ha invitado a cenar.  

MARIETTA  
Mil gracias, Conde Albert.  
¿Qué puedo hacer por usted?  

GRAF
Lieben!

MARIETTA
Brav so. Machs nur recht toll!
Gibts Sekt?
Woll ihr bei mir gedeckt?
Doch nein, hier draußen,
Das ist neu!

GRAF
Die Kunst ist frei.

(Marietta blickt ihm lächelnd in die Augen. Gaston 
mit einer grotesken Pirouette auf Lucienne und Juliette 
zu, die sich in ihn einhängen und an ihn schmiegen.)

JULIETTE
Schon fängt sie ihn mit einem Blick.

(zu Gaston)

Kehrst du zu uns zurück?

(Fritz, der Pierrot, hat einen Korb mit Sekt und Gläsern 
ans dem Boot geholt und schmachtet Marietta seufzend 
an. Victorin schenkt ein, verteilt die Gläser - alles in 
traumhaft rascher Sprunghaftigkeit.)

MARIETTA
(springt auf die Bank)
Schach Brügge!
Und Schach der dumpfen Lüge!

ALLE
Schach Brügge!
Und Schach der dumpfen Lüge!

MARIETTA
Und nun Musik!
Ein nicht zu heiter,
Nicht zu traurig Stück.
Musik, die wie im Tanz sich wiegt,
Sanft lockend durch die Mondnacht fliegt,
Ganz leise rührt und verführt.

(springt von der Bank und schlägt 
Pierrot auf die Schulter) 

Auf Pierrot! Du triffst es fein!
Ein Deutscher bist du, bist vom Rhein!

FRITZ
(verneigt sich tief)
Da ihr befehlet, Königin,
Fügt sich auch Pierrots treuer Sinn.

(Singt. Die andern phantastisch um ihn gruppiert, 
zumeist vorgebeugten Hauptes starr die Augen auf 
ihn gerichtet. Unbeweglich wie im Traum!)

Mein Sehnen, mein Wähnen, 
es träumt sich zurück,
Im Tanze gewann ich,
Verlor ich mein Glück,
Im Tanze am Rhein,
Bei Mondenschein,
Gestand mirs aus Blauaug
Ein inniger Blick,
Gestand mirs ihr bittend Wort:
O bleib, o geh mir nicht fort,
Bewahre der Heimat
Still blühendes Glück,
Mein Sehnen, mein Wähnen,
Es träumt sich zurück. 
Zauber der Ferne
Warf in die Seele den Brand.
Zauber des Tanzes
Lockte, ward Komödiant.
Folgt ihr der Wundersüßen,
Lernt unter Tränen küssen.

SOPRANS
(draußen)
Ah, ah!

FRITZ
Rauch und Not, Wahn und Glück,
Ach, das ist Gaukler`s Geschick...
Mein Sehnen, mein Wähnen,
Es träumt sich zurück,
Zurück, zurück...

(sinkt Marietta zu Füßen)

MARIETTA
Bravo, guter Pierrot,
Darfst mich küssen.

(bietet ihm die Wange, die Pierrot lange küßt)

Und dir, Victorin, die Hand.

(reicht ihm sie zum Küsse)

Für Sie, Herr Graf, die andre.

(Graf wie Victorin)

Wenn ich winke, wie sie packen!

(Gaston mit dem Sprunge des 
Grotesktänzers zu Marietta hin)

Und was dir bleibt? Der Nacken?

(Gaston küßt sie in den Nacken. - alle fünf Personen 
verharren einige Augenblicke in dieser Pose. Dann 
reißt sich Marietta)

Trollt euch, Faune!
Nun bin ich erst recht in Laune.
Tanzen will ich staunt Bagage!
Tanzen will ich ohne Gage.
Lust quillt aus mir,
Braust in mir und verbrennt mich!
Ich fehlte bei der Prob  heut als Hélène,
Nun, so mach ich in Meyerbeer's "Teufe"
Jetzt meine Szene.

VICTORIN, GRAF
Ein toller Einfall, den ich lobe!

VICTORIN
Ich halte mit!
Das Kloster, die Beleuchtung
Passen vortrefflich!

FRITZ
Ich hol das Segeltuch als Totenlaken.

(läuft zum Boot)

VICTORIN
(zu Gaston)
Gut!

JULIETTE, LUCIENNE
Ein toller Einfall, den ich lobe!

VICTORIN
(zu Gaston)
Du bist Robert!

JULIETTE, LUCIENNE
Wir sind die auferweckten Nonnen.

VICTORIN
Und lockt mit Grazie zu Erdenwonnen.

FRITZ
(zurückgekehrt)
Hier das Segeltuch! 

MARIETTA
(zeigt auf einen der Bäume)
Dort hängt der Zauberzweig.

VICTORIN
Und diese Bank hier sei der Sarkophag!

MARIETTA
(indem sie sich auf die Bank legt)
Hélène streckt sich drauf als Leiche.

VICTORIN
Und pfife ich das Stichwort der Musik
Erwachst du aus dem Todesschlaf.

MARIETTA
(sich ein wenig aufrichtend und auf den Arm stützend)
Verführt als auferstandne Tote
Robert, das Schaf.

(setzt sich noch einmal auf, 
mit dämonischem Ausdruck)

Ich wills nicht fehlen lassen! Los!

(Aus der Kirche, in der Gottesdienst beendet ist, fällt von 
fern die Orgel ein. Die Beginnen erscheinen in gespenstisch
lautlosem Zug wie vorher und nehmen im Rücken der
handelnden Personen, wie der Vorgänge nicht achtend, 
den Rückweg über die rücke zum Kloster. Victorin pfeift 
das Aufweckungsmotiv aus «Robert der Teufel». Marietta 
erhebt sich langsam von ihrem Lager, mit Geste und 
Mimik einer zum Leben erwachten Toten, und schreitet 
mit lockenden, verführerischen Bewegungen auf Gaston 
zu. Im Kloster sind plötzlich mit einem Schlage die Fenster 
beleuchtet. In den Fenstern erscheinen Beginnen in weißem 
Nachtgewand als unbeweglich starrende Zeugen der 
Ereignisse. Das erleuchtete Zifferblatt der Uhr zeigt 
Mitternacht. Die allegorischen Figuren des Uhrwerks 
bewegen sich aus der einen Öffnung heraus in die 
andere hinein. Dazu stürmischer Wolkenzug am 
Nachthimmel. Aufgeregtes Glockengetümmel. Man 
sieht zwischen den Bäumen Paul, durch einen 
vereinzelten Lichtstrahl beleuchtet, starren Blickes 
dastehen. (Paul stürzt hinter den Bäumen hervor, 
faßt mit eisernem Griff Marietta bei der Hand, sie zum 
Stillstehen zwingend und ihr ins Gesicht schreiend:)

PAUL
Halt ein!
Du eine auferstandene Tote? Nie!

MARIETTA
(die sich nicht stören läßt)
Du bists! Kommst grade recht!
Du bist der richtige Robert.

(beginnt ihn dämonisch - verführerisch zu umtanzen)

PAUL
Halt ein!

MARIETTA
Narr!

(Gaston springt mit einem grotesken 
Tänzersprung von der einen Seite hinzu)

VICTORIN
Zurück von ihr!

GRAF
Zurück!

FRITZ
(Paul entgegen)
Die Hand von dieser Dame!

MARIETTA
Laßt nur, Bajazzi, laß es, Gräflein,
Laß es sein,
Mit dem werd fertig ich allein.

(zu Paul)

Geht! Geht nach Haus!
Adieu, adieu, das Fest ist aus.

(da die andern mit Gebärden remonstrieren)

Genug getollt. Ruh will der Kai.

(zum Grafen mit Beziehung)

Herr Graf, es gibt ein Wiedersehn.

(Graf küßt ihr die Hand)

DIE ANDEREN
(ab)
La, la, la, la ...

Vierte Szene

MARIETTA
(mit frecher Ruhe)
Du machst mir eine Szene? 
Spürst mir nach?

PAUL
Verlogen und verderbt bist du!
Wirfst zuchtlos dich und schamlos weg!
Nahmst mir sogar den Freund!
Du warst bei Frank!

MARIETTA
Das ist nicht wahr!

PAUL
Er selbst gestand es, kurz zuvor;

(hebt den Schlüssel empor)

Hier dies entriß ich ihm!

MARIETTA
(wütend)
Nun wenn dus weißt
Was gibt dir Rechte über mich?
Ich tu, was mir gefällt.

PAUL
Du, hüte dich!

MARIETTA
(zuckt höhnisch die Achseln)
Du bist grotesk!

PAUL
Erniedrigt hast du mich
Mit deiner Niedrigkeit,
Betrogen meinen Traum.

MARIETTA
(trocken)
Dann geh, ich halt dich nicht.

PAUL
(seiner kaum mächtig)
Und glaubst du, Elende, ich liebte dich?
Dein Fleisch begehrt ich,
Dein wissend Liebkosen!
Niemals liebt ich dich,
Ich liebe eine Andre.

MARIETTA
Die jagte dich doch fort?
Wer hielt es aus mit dir?

PAUL
Schweig oder hör, was dich vernichtet!
Vernimm mein grauenvoll Geheimnis!
Ich küßte eine Tote in dir
Liebkost in deinem Haar nur das der Andern,
Erlauscht in deiner Stimme nur die ihre.
Fühlt dich umarmend, nichts als ihre Haut,
Nur ihre Wärme, ihren Duft.
Nur sie allein liebt ich,
In dir liebt ich nur meine Tote!

MARIETTA
(beißt sich auf die Lippen)
Verdammt, das Bild,
Dein totes Liebchen?

PAUL
Wags nicht, sprich nicht von ihr!
´S war meine Gattin! Eine Heilige!
Du gleichst betörend ihr,
Bist ihr unwürdig Ebenbild!
Begreifst du nun, was du mir warst?
Ein Nichts, ein leerer Schatten
Für meine ewig, heiß Geliebte!
Wie hasse, wie veracht ich dich,
Die meinen edlen Schmerz,
Den reinen Wahn mir hat beschmutzt!
Ich bin gesunken, tief gesunken!
Doch nun hab ich mich wieder!
Hab abgerechnet, bin befreit!
Erlöst bin ich, ja, erlöst!
Wir zwei sind fertig!

(sinkt auf die Bank hin)

MARIETTA
(nähert sich ihm lauernd, den Moment der Schwäche
benützend. Legt die Hand sanft auf Pauls Schulter)
Paul, du leidest.
So wild du mich beschimpft hast,
Du dauerst mich. Was ist geschehn?
Du übertreibst. Man stellt mir nach.
Ich seh nicht übel aus,
Hab heißes Blut.
Bin jung, bin jung!
Ich bin vergnügt
Und liebe das Vergnügen.
Bin Tänzerin, gehör der Welt an
Und brauch den Rausch für meine Kunst.
Was willst du denn? 
Du Undankbarer!
Hab ich nicht glücklich dich gemacht?
Gehöre ich nicht dir?
Mein Leib, dess Duft dich so berückt,
Mein Haar, das deine Hand durchwühlt.

PAUL
(verwirrt)
Ja, ja!... Der Duft, das Haar... 

MARIETTA
(sich neben ihn setzend, schnell)
Siehst du, ein wenig liebst du mich
doch!

PAUL
(schwach)
Nein, nein, ich begehrte dich.

MARIETTA
(schmeichelnd)
Und willst mich nun nicht mehr?

PAUL
Laß mich, laß mich.

(wie um sich vor sich selbst zu entschuldigen)

Schändlich entweiht
Hab ich meiner Toten Recht!
Hielt ich, auch fern dich ihrem Heime,
Hab ich sie schon in deinem Haus entweiht.
Und was du mir gabst, was du mir gewährt,
Grausam hat es holden Traum mir zerstört.

MARIETTA
Nichts ist zerstört, nichts ist geschehn.
Du belügst dich selbst.
Ersehnten Traum, ersehntes Glück,
Genosset dus nicht süß und warm?

PAUL
Brügge, entweiht hab ich dich und sie!

MARIETTA
Gab ich dirs nicht und keine andre?
Winkt es dir weiter
Nicht in meinem Arm?
Du bist verdüstert, armer Freund,

(auf das Wasser weisend)

Dem schwarzen Wasser gleichst du hier,
Für das der bleiche Mond kaum scheint.

(ihm das beleuchtete Gesicht zuwendend)

Mich aber liebkost der weiße Strahl,
Wie mir erst recht die Sonne hold.

PAUL
Brügge, entwiht hab ich dich und sie!

MARIETTA
Und selbst so reich
Beschenkt zum Lebensmahl,
Schenk ich dir
Mondessilber, Sonnengold!

(mit allem Zauber der Verführung, 
umfaßt ihn, schmiegt sich an ihn)

Sieh ins Gesicht mir,
Das du so geliebt.
Dein ists! Und dein mein Aug.
Und dein zu heißer Stund
Der durstige, lustgeschwellte Mund.

PAUL
(stöhnend)
Dein Mund, dein Mund.

MARIETTA
(aufspringend und ihn mitreißend)
Hier, hier, nimm und trink!

(Paul sinkt an ihre Brust. langer Kuß.)

Willst du noch fort von mir,
Mich opfern deiner Toten?

PAUL
(an ihrer Brust)
Betörend Weib, bin dir verfallen,
Unlösbar... gibst mir den Rausch...

MARIETTA
Des Lebens und der Liebe Macht,
Sie halten dich
An mich gekettet ... unlösbar.
Schlürf den Trank der höchsten Lust,
Den süßen Rausch, Vergessenheit.

PAUL
(seiner nicht mächtig)
Verlaß mich nicht,
Ich liebe dich... geh nicht von mir!

MARIETTA
(hoch aufgerichtet, triumphierend)
So sprich: Wen küssest du in mir?

PAUL
Nur dich, nur dich.

MARIETTA
Wess Haar liebkosest du?

PAUL
Das deine, nur das deine.

MARIETTA
(dämonisch flüsternd)
So komm, so komm.

PAUL
Zu dir, zu dir, zu dir!

MARIETTA
Nein, nicht zu mir!
Ich will dich fortan ganz!
Im Hause der Toten 
Such ich dich auf,
Zu bannen das Gespenst für immer!
Ich will zu dir!
Zum erstenmal zu dir!

PAUL
Wohin du willst,
Gib mir den Trank,
Gib mir Vergessenheit,
Den süßen Rausch!

MARIETTA
So komm,
Und trink Vergessenheit
Im süßen Rausch!

(Paul nimmt sie um den Leib und stürmt
mit ihr über die Brücke ab. Der Vorhang
fällt rasch.)
EL CONDE 
¡Amor!  
  
MARIETTA  
¡Bravo! ¡Nos divertiremos!  
¿El champán?  
¿Entraremos para comer?  
No, quedémonos afuera, en el campo.
¡Es algo diferente!

EL CONDE
¡El arte es libre!  
  
(Gastón hace una pirueta grotesca ante Lucienne 
y Juliette que cierran los brazos aferrándose a él. 
Marietta mira sonriendo al Conde.)

JULIETTE
Ella le ha hablado claro.  

(a Gastón)  

¿Regresarás con nosotros?  

(Fritz ha sacado un cesto con champán y vasos 
de la barcaza y mira lánguidamente a Marietta. 
Victorin distribuye los vasos. Todos hacen 
movimiento de bailar.)  

MARIETTA  
(yendo hacia el banco)  
¡Abajo con Brujas!  
¡Y sentaos todos los que estéis de pie!

TODOS
¡Abajo con Brujas!  
¡Y sentaos todos los que estéis de pie!

MARIETTA
Y ahora ¡música!  
Una canción que sea ni demasiado alegre  
ni demasiado triste.  
Una canción que haga bailar y girar,  
soñar dulcemente bajo el rayo de luz de luna,  
una canción que atraiga y confunda.  

(saltando del banco, dando golpecitos a 
Fritz en el hombro.)  

¡Pierrot, levántate! ¡Tú la cantarás! 
¡Eres es un alemán, del Rin!

FRITZ  
(Moviéndose)  
Si usted lo ordena, reina mía,  
Pierrot obedece a su Colombina.  

(los otros se agrupan alrededor de él en 
fantásticas posturas, con las cabezas gachas, 
ojos fijos en él e inmóviles, como en un sueño.)

Mi anhelo, mi sueño,  
los frutos del pasado,  
los días del amor de juventud
no tenían fin.  
Bailábamos por el Rin,  
bajo el brillo dorado de luna.
Dos ojos azules 
me miraban profundamente,
y, suplicando, parecían decir:  
¡Oh quédese, oh no se marche,
quédese aquí en su patria!
¿Será mi felicidad,   
un anhelo, un sueño,
recuerdos del pasado?  
La magia de tierras distantes  
encienden mi corazón.  
La magia de tierras distantes  
me atrae, yo interpreté a Pierrot. 
Y después, mi diosa maravillosa,  
me enseñó a amarlo con lágrimas y besos.

SOPRANOS
(fuera de escena)
¡Ah! ¡Ah!

FRITZ
Alegría y dolor, esperanza y disputa,  
ésa es la vida de un cómico...  
Mi anhelo, mi sueño,  
los recuerdos del pasado,  
el pasado, el pasado...

(se echa a los pies de Marietta.)

MARIETTA
¡Bravo, querido Pierrot!   
Puede besarme.  

(le ofrece su mejilla, el beso es largo.)  

Y tú Victorin, mi mano.  

(ella se la ofrece, él la besa.)  

Usted estimado Conde, la otra.  

(El Conde hace como Victorin.)  

¡Vienen corriendo cuando yo llamo! 

(a Gastón que brinca grotescamente 
alrededor de ella.)  

¿Qué le gustaría? ¿El cuello? 

(Gastón la besa en el cuello. Los cinco 
permanecen quietos un momento. Entonces 
Marietta mira a lo lejos con furia.)  

¡Libertinos!  
¡Ahora estoy de buen humor!  
¡Ahora quiero bailar por placer!  
Ahora os daré una actuación libre. 
¡Estoy viva, llena de ardor juvenil!  
Extrañé el ensayo de hoy,  
así que ahora bailaré para vosotros 
el número de Hélène del "Diablo" de Meyerbeer.
¡Aquí, al aire libre!

VICTORIN, EL CONDE
¡Una opción loca, pero deleitable! 
  
VICTORIN  
La escena es ésta.
La abadía y la iluminación
encajan perfectamente.  

FRITZ  
Y yo cogeré la vela para usarla como mortaja.

(corre a la barcaza.)  
  
VICTORIN  
(a Gastón)
¡Muy bien!  
  
JULIETTE, LUCIENNE  
¡Una opción loca, pero deleitable! 
  
VICTORIN  
(a Gastón)  
¡Usted será Robert!  
  
JULIETTE, LUCIENNE,  
Nosotras seremos las monjas resucitadas.  

VICTORIN  
Entonces preparaos que yo dirigiré. 
  
FRITZ  
(pone la lona de la vela alrededor de Marietta.)
¡Una capa para usted!  

MARIETTA  
(apuntando a un árbol.)  
Ésa será nuestra rama mágica.)  

VICTORIN  
Y el banco será el camposanto.  
  
MARIETTA  
(acostándose en el banco.)  
Y ahora yo cierro mis ojos para siempre.  
  
VICTORIN  
Y cuando usted me oiga silbar,  
ésa será la señal para despertar al muerto.  
  
MARIETTA  
(incorporándose, apoyada en sus brazos.)  
Y entonces, en cuanto yo resucite, 
seduciré a Robert.  

(sentándose, con una expresión 
terrible y demoniaca.)  

¡Os daré mi mejor actuación! ¡Vamos!

(En la iglesia, cuando el servicio ha acabado, 
el órgano comienza. Los novicios aparecen 
en una procesión fantasmal, silenciosa, sin 
notar el grupo de teatro, y hacen su paso 
desde el puente hasta el convento. Victorin 
toca el tema de la resurrección de "Robert 
el Diablo". Marietta se levanta despacio 
de su banco, imitando los gestos de una 
mujer que despierta de la muerte, y 
camina con movimientos seductores hacia 
Gastón. En el convento todas las ventanas 
se iluminan de repente, y en ellas, los
novicios aparecen con sus vestidos 
nocturnos blancos; como inmóviles dan
testimonio de los acontecimientos. El reloj 
iluminado muestra que es medianoche. Las 
figuras alegóricas del mecanismo de relojería 
se muestran una tras otra. Nubes de la 
tormenta pasada en el cielo nocturno. Doblar 
de campanas. Entre los árboles, iluminado 
por un rayo de luna, Paul se ve en pie y mirando
fijamente.)

PAUL
¡Deténgase!  
¿Usted, una mujer resucitada? ¡Nunca!  
  
MARIETTA  
(tranquila)  
¿Usted, aquí? ¡Usted justamente!  
Usted será el Robert perfecto.  

(baila demoníaca y seductoramente ante él) 

PAUL
¡Ya es suficiente!  

MARIETTA  
¡Loco!  

(Gastón salta grotescamente y baila
alocadamente alrededor de ellos.)  
  
VICTORIN  
¡Permítame!  
  
EL CONDE  
¡Permitido!  
  
FRITZ  
(a Paul)
¡No se atreva a tocar a esta señora!  
  
MARIETTA  
Déjelo solo, Pierrot, déjelo, 
el Conde se lo permitió.
Lo arreglaré yo misma.  

(a Paul)

¡Por favor váyase, váyase a casa!  
Adiós, es todo por hoy.  

(a los demás)

Nos hemos divertido a nuestra manera. 

(al Conde, con intención.)  

Estimado Conde, pronto lo veré de nuevo.  

(él besa la mano de Marietta)  

LOS OTROS  
(saliendo)  
La, la, la, la...

Escena Cuarta

MARIETTA  
(con aire desafiante.)  
¡Usted me sigue por todas partes 
haciéndome escenas!
  
PAUL  
¡Usted, la ramera desvergonzada, vulgar!
¡Usted redomada mentirosa, intrigante!  
¡Usted incluso durmió con Frank!  
¡Usted robó a mi amigo!  
  
MARIETTA  
¡Eso no es verdad!  

PAUL  
¡Él me lo confesó justo antes 

(muestra la llave.)  

de darme esta llave!

MARIETTA  
(furiosa)
Usted no tiene ningún derecho  
a hacer juicios sobre mí.  
Hago lo que quiero.  
  
PAUL  
¡Ya lo veo!  
  
MARIETTA  
(encogiéndose de hombros burlonamente)  
¡Usted es grotesco!  
  
PAUL  
Usted me arrastró al fango  
con su depravación,  
traicionando mi sagrado sueño.

MARIETTA  
(seriamente)
Entonces váyase, yo no lo estoy reteniendo.
  
PAUL  
(casi incapaz de controlarse)  
¿Cree que yo estaba enamorado de usted?  
¡Su cuerpo sólo,  
es lo que yo quise!  
Yo nunca la amé,  
yo amo a otra mujer.  
  
MARIETTA  
¡Ella lo debe de haber abandonado! 
¿Quién podría vivir con usted?  
  
PAUL  
¡Ahora usted oirá cómo yo la engañé!  
¡Le revelaré mi terrible secreto!  
En usted yo besé a mi amor que está muerto,  
acariciando su pelo era aquel el que acariciaba,  
era su voz la que yo oía cuando usted hablaba,  
en sus abrazos yo sentía los suyos, 
sus caricias... su perfume...
Yo a ella la amé.
¡En usted sólo amé su imagen!  

MARIETTA  
(mordiéndose los labios)  
¡Abandone esa idea!
El retrato, ¿es de su esposa muerta? 
  
PAUL  
¡Se lo advierto, no hable de ella! 
¡Ella era mi esposa! ¡Ella era una santa!  
¡Usted sólo se le parece,  
usted es sólo su indigna imagen viviente!
¡Eso era todo! ¿Sabe?  
¡La nada, una sombra vacía,  
de mi eterna amada!  
¡Yo la aborrezco y la desprecio,  
usted ha manchado mi pesar
y me ha robado mi sueño!  
¡Me había hundido  
pero ahora me he recuperado!  
¡Me encontré a mí mismo y soy libre!  
¡Estoy libre de usted, sí, por fin! 
Nosotros dos hemos acabado.  

(él se hunde en un banco.)  
  
MARIETTA  
(yendo hacia él, aprovechando su debilidad, y 
poniéndole su mano suavemente en el hombro.)
Paul, usted está sufriendo.  
Usted se equivoca al reñirme,  
aún le tengo lástima. ¿Qué he hecho?  
Usted es injusto. 
Los hombres están acostumbrados a mí.  
Les gusta la manera en que les miro,  
coquetean conmigo.  
¡Yo soy joven, soy joven!  
Mi corazón es ligero,  
estoy acostumbrada a la diversión y al placer.  
Soy sensible, yo soy una bailarina,  
necesito ese arrebato para mi arte. 
¿Qué es un error? 
¡Usted es ingrato!  
Nosotros, usted y yo, ¿no éramos felices?  
Usted anhelaba tenerme en sus brazos,  
sé que le gustaba acariciar mi pelo,  

PAUL  
(desconcertado)  
Sí, sí... es verdad, su pelo...

MARIETTA  
(sentándose a su lado)  
¡Dígalo, usted me ama aunque sea
sólo un poco!  
  
PAUL  
(débilmente)
No, no, yo la deseé.  
  
MARIETTA  
(aduladoramente)
¿Y ahora, ya no?  
  
PAUL  
Déjeme... déjeme...  

(como para excusarse)  

¡He traicionado la confianza de mi amada muerta!
Aunque yo la he mantenido alejada de su morada,  
me faltó ella bajo su propio techo. 
Usted me dio los favores del amor
y yo he destruido cruelmente 
mis sueños del pasado.  
  
MARIETTA  
¡No, no los destruyó! Nada se ha perdido.  
Usted se engaña.  
Sus sueños de amor, sus sueños de alegría,  
¿no he hecho yo que todos se hagan realidad?  
  
PAUL  
¡Brujas, me faltas tú, María te he traicionado!  
  
MARIETTA  
¿No soy yo su único y verdadero amor?  
¿No es así cuando usted 
está en mis brazos?  
Usted es demasiado pesimista, mi pobre amigo.  

(apuntando al agua)  

Su mente es oscura como el agua,  
que apenas la vislumbra la luna.

(dirigiendo su cara hacia él)  

Pero yo vivo en la luz, el sol radiante  
está acostumbrado a mí y me sonríe. 
  
PAUL  
¡Brujas, me faltas tú, María te he traicionado!  
  
MARIETTA  
Todo lo que yo tengo es de usted.
¡Tomar y amar!  
Todos es suyo, la luna y el sol.
¡Tener y sostener!  

(Con toda la magia de la seducción,
ella lo sujeta, se aferra a él)  

Mire mi cara, Paul,  
que a usted tanto le gusta.  
¡Tómela! Mis ojos son suyos.  
Yo le ofrezco con alegría  
mis labios deseosos, ávidos, anhelantes.  
  
PAUL  
(gimiendo)
Sus labios, sus labios.  
  
MARIETTA  
(dando un salto)  
¡Venga, venga, bese mis labios!  

(Paul se rinde. Se besan)  

¿Todavía quiere irse?  
¿Me dejará por su fantasma?  
  
PAUL  
(abrazándola)  
Yo soy su esclavo, usted, mi hechicera,  
ahora y siempre usted será mi vida. 
  
MARIETTA  
Entonces dígalo por ese poder de vida y amor.
Yo lo sostendré en mis brazos,
ahora y siempre. 
Permítame concederle la mayor alegría,  
la copa consoladora del olvido.

PAUL  
(perdiendo el control sobre sí mismo)  
No me deje ahora, yo la amo... 
¡Quédese cerca de mí!  
  
MARIETTA  
(de pie y triunfante)  
Entonces diga: ¿A quién besa en mí? 

PAUL  
¡Simplemente a usted! ¡Sólo a usted!  
  
MARIETTA  
¿De quién es el pelo que acaricia? 

PAUL  
¡Su pelo, sólo su pelo!  
  
MARIETTA  
(con un susurro de deseo)
Entonces venga... ¡venga!...  
  
PAUL  
¡Iré con usted!
  
MARIETTA  
¡No, no a mi casa!  
¡De hoy en adelante yo lo quiero para mí!  
Esta noche lo besaré  
donde ella vivió una vez.  
¡El espectro debe desaparecer para siempre!  
¡En el cuarto de la difunta.
quiero que usted sea mío!

PAUL  
¡No importa donde!
Usted y yo  
apuraremos juntos  
la copa de amor.

MARIETTA  
¡Entonces vamos!
¡Apuraremos juntos  
la copa de amor!  

(Paul y Marietta, juntos, se
apresuran a desaparecer 
por el puente.)

Acto III