VORSTELLUNG
(Vor
dem Vorhang)
DER
DICHTR AN DIE ZUSCHAUER
Von
Kind auf hat sich ein
Stück
mich hingerissen,
Darin
der Teufel was zu sagen hat,
Des
Kindes Ahnung wird,
im
Mann, zum Wissen,
Doch
hälfe Wissen nicht, würd' es nicht Tat;
Würde
nicht Regung in Bewusstsein fliessen,
Und in
Anschauung dies,
aus
einer Saat:
Es
liegt im Kind,
wie in
des Keims Gewalten,
Der
volle Trieb zum späteren Gestalten.
Die
Bühne zeigt von Leben die Gebärde,
Unechtheit
steht auf ihrer Stirn geprägt;
Auf
dass sie nicht zum Spiegel-Zerrbild werde,
Als
Zauberspiegel wirk' sie schön und echt;
Gebt
zu, dass sie das Wahre nur entwerte,
Dem
Unglaubhaften wird sie erst gerecht:
Und
wenn ihr sie,
als
Wirklichkeit, belachtet,
Zwingt
sie zum Ernst,
als
reines Spiel betrachtet.
In
dieser Form allein ruft sie nach Tönen,
Musik
steht dem Gemeinen abgewandt;
Ihr
Körper ist die Luft,
ihr
Klingen Sehnen,
Sie
schwebt...
Das
Wunder ist ihr Heimatland.
Drum
hielt ich Umschau unter allen jenen,
Die
mit dem Wunder wirkten,
Hand
in Hand:
Ob
gut, oder böse, ob verdammt, ob selig,
Sie
ziehn mich an mit
Macht
unwiderstehlich.
Von
dreien, die ich weiss, der Teufelsritter,
Ward
einer von dem Bösen selbst gezeugt;
Die
Jungfrau überfällt's wie ein Gewitter,
Aus
ihrem Schoss darauf Merlin entsteigt;
Den
dunklen Mächten späterhin entglitt er,
Wenn
er sich, vor dem Höheren gebeugt:
Allwissenheit,
vom
Vater mitgegeben,
Er
nützt sie aus zu einem Segensleben.
Beim
zweiten miss ich ganz die Widersprüche,
Als
Einheit steht er da, ein Mann und echt,
Sein
Wagmut steigt ins Ungeheuerliche
Und
tausend Künste weiht er –
dem
Geschlecht,
Wo ist
der Zwang, dem Don Giovanni wiche?
Ein
solcher wär' als Held mir eben recht:
Doch
Meister Wolfgang ist's zu gut gelungen,
Für
immer hat er diesen Sang gesungen.
Der
dritte meiner Reih' ist nicht geringer,
Ein
trotz'ger Geist, ein Einzelner, auch er:
Ein
Tiefbelesener,
ein
Höllenzwinger,
Vieldeutiger
zumal,
und
sonst auch mehr,
in
schwacher Mensch und doch ein starker Ringer
Den
Zweifel tragen hin und wieder her:
Herr
des Gedankens, Diener dem Instinkt,
Dem
das Erschöpfen keine Lösung bringt.
Das
End' ist Schrecken, doch sein Name steht,
Die
Chronik hält ihn, artet in Legende,
Die
Dichtung folgt, Unsterblichkeit umweht,
Und
des Nachbildens,
Schmückens
ist kein Ende;
Als
lebensähnlich die Gestalt ersteht,
Täuschend
bewegt durch unsichtbare Hände:
Das
Puppenspiel vom Faust
zieht
durch die Zeiten,
Ergriffenheit
und Staunen zu bereiten.
Zu
Frankfurt war's, am Tag, und vor den Toren,
Unter
dem Volk ein Zaubrer fand sich ein;
Der
griff entschlossen nach des Spiels Figuren,
Da
schwand die Schau,
als
wär' sie Dunst und Schein.
Gemächlich
erst,
und
in den alten Spuren,
Haucht
er den Sinn des Lebens ihnen ein:
Sie
wachsen fort, ins Mystische gelenkt,
Zu
Höchst geschleudert und zu Tiefst versenkt.
Und
mit dem letzten Spruch
von
hinnen reist er.
Der
Rätselbau zeigt jegliche Gestalt;
Von
allen Seiten
zieht
er an die Geister,
Er
ist die Form für jeglichen Gehalt.
Doch
was vermöcht',
egn
Zauberer, ein Meister!
Des
Mesnchen Lied am Göttlichen verschallt:
Also
belehrt erkannt' ich meine Ziele
Und
wandte mich zurück –
zum
Puppenspiele.
Besah
mir nah die schlicht geformten Bilder,
Die
waren schöner jetzt, durch höheres Alter;
Ich
firnisste, hantierte als Vergülder -
(es
wirkt die Zeit nicht minder als Zerspalter)
ich
schärfte Eines, Andres strich ich milder,
und
aus der Larve flog herauf ein Falter:
ins
Altgewebe flocht ich neue Maschen,
vergess'nes
Muster wird euch überraschen.
So
stellt mein Spiel sich wohl lebendig dar,
Doch
bleibt sein
Puppenursprung
offenbar.
Symphonia
Ostervesper
und Frühlingskeimen
CHOR
(hinter
dem Vorhang)
Pax
- Pax - Pax
Vorspiel
I
(Wittenberg. Vormittags.
Studierzimmer. Hoher
gotischer Raum,
halb Bibliothek und halb
alchemistische Küche,
der sich in undeutliche
Tiefe verliert; etwas
verwitter. Faust, am Herde,
mit der Beobachtung
eines werdenden chemischen
Vorganges
beschäftigt sich und völlig darin vertieft.
Nach kurzer Stille tritt Wagner
ein)
WAGNER
Euerer
Magnifizenz Verzeihung
Euerer
Magnifizenz Verseihung: allien,
Es
melden sich drei Studenten.
FAUST
Ihr
Wunsch?
WAGNER
Sie
wollen ein Buch überreichen -
FAUST
Wagner,
wahrhaftig! Ich mag so nicht weiter.
Das
Leben rollt rascher und - nicht mehr
aufwärts.
Nicht darf ich so breite Zeit an
andre
wenden.
Und
dem hilft doch kein Rat,
der
sich nicht selber besinnt! –
Macht
mich bei Ihnen entschuldigt.
WAGNER
Euerer
Magnifizenz Verseihung.
Es ist keine Arbeit diesmal, die man von Ihnen
heischt.
Das
Buch mag sein eine seltene Handschrift,
denn
es trägt einen sonderlichen Titel:
Clavis
Astartis Magica...
FAUST
Clavis
Astartis -? Irrt Euch nicht?
Wollt
Ihr mich gar nasführen!
Fangt
Ihr Grillen? Seht Ihr Geister?
WAGNER
Nein,
nein,
Ich
kann Magnifizenz versichern.
FAUST
Also
lasst die Studenten ein.
(Wagner
ab)
Faust,
Faust, nun erfüllt sich dein Augenblick!
Die
Zaubermacht in meine Hand gegeben,
die
ungeheuren Zeichen mir erschlossen,
heimliche
Gewalten mir geknechtet, und ich
kann
- ja, ich kann - o, ihr Menschen,
die
ihr mich gepeinigt, hütet euch vor Faust!
In
seine Hand die Macht gegeben, heimliche
Gewalt
ihm zu Gebot,
er
wird euch zwingen,
euch
bezwingen. Wehe, wehe über euch!...
Wenn
Wagner dennoch irrte...
vielleicht
zum Heile?...
WAGNER
(tritt
ein)
Euere
Magnifizenz, die Stundenten sind hier.
FAUST
Sie
sollen kommen.
(Wagner gibt ein Zeichen nach der Tür
hin. Es
treten auf drei schwarzgekleidete
Studenten.)
Wer
seid Ihr?
DIE
DREI
Studenten
aus Krakau.
FAUST
O,
mein altes, mein teures Krakau!
Eure
Gestalten rufen die Jugend mir zurück.
Träume!
Pläne! Wieviel hatt' ich gehofft! -
Seid
willkommen,
Und
was führt euch zu mir?
DER
ERSTE
Dieses
Buch leg' ich in Eure Hand.
(Faust
unterdrückt eine Bewegung des
Ungestüms.)
DER
ZWEITE
Von
mir erhaltet Ihr den Schlüssel.
DER
DRITTE
Diese
Briefschaft macht es
zu Euerem Eigentum.
FAUST
Wie
kommt ein solches Geschenk mir zu?
DIE
DREI
Du
bist der Mesiter!
FAUST
Also
darf ich es eignen?
DIE
DREI
Es
ist deines.
FAUST
Und
wie soll ich euch dieses vergelten?
DIE
DREI
Soäter.
Leb' wohl, tschüss
Faust.
FAUST
Verweilet,
bleibet meine Gäste!
DIE
DREI
Leb'
wohl, tschüss Faust.
FAUST
So
saget, dass ich euch wiederseh.
DIE
DREI
Vielleicht.
Leb' wohl, Faust.
(Sie
gehen ab.)
FAUST
(sieht
ihnen kopfschüttelnd nach)
Sonderlinge!
(Wagner
tritt wieder ein.)
Seid
Ihr den Studenten begegnet?
Und
wollt Ihr nicht sie geleiten?
WAGNER
Euere
Magnifizenz, ich begegnete keinem.
FAUST
Soeben
gingen sie.
WAGNER
Ich
sah niemanden.
FAUST
Ihr
habt sie versäumt.
WAGNER
Ich
sah niemanden.
FAUST
Ach,
nun weiss ich, wer sie gewesen.
(Der
Metallbrei auf dem Herd überkocht
mit
lautem Geprassel. Wagner
eilt gesch&aftig hinzu.)
Vorspiel
II
Der
nämliche Raum um die Mitternacht
FAUST
(allein)
Die
Sanduhr zeigt die Mitternacht:
Ich
darf beginnen. Rätselvolles Geschenk,
Nun
sollst du dich bewähren.
(Faust
schlägt das Buch des Astartis auf)
So
wäre dies die erste Handlung!
(Er
löst seinen Gürtel und bildet mit ihm
einen
Kreis auf dem Boden; tritt in
den Kreis, den
Schlüssel in der
Hand.)
Luzifer!
Luzifer!
Gefallener Engel, du, der Stolzeste, herbei!
(Er
hebt den Schlüssel, der erstrahlt.)
Luzifer!
Hierher zu mir!
(Fahlgrünes
Leuchten durchtanzt den Raum.
Der
Schlüssel erstrahlt mehr und
mehr. Eine sichtliche
Erregung überfällt
Faust.)
UNSICHTBARER
CHOR
Dein
Begehr?
FAUST
Entsende
mir deine Diener.
CHOR
Du
willst?
FAUST
Ich
will.
CHOR
Du
beharrst?
FAUST
Ja,
ich will!
CHOR
Sie
kommen! Sie kommen!
(Die
Studierlampe und der Schlüssel erlöschen.
Sechs Zungenflammen schweben
im Raum.)
FAUST
Was
tat ich!
(Drückende
Stille.)
Wie
konnt' es alsobald gelingen?
Darf
ich mich weiter wagen?
Ich
sollte sie befragen, doch es ekelt mich davor,
schon ihre Stimmen
könnten mich töten.
CHOR
Frage
immerhin.
FAUST
Wohlan.
So sprich, du Esrter, du Tiefster:
Gib
deinen Namen.
ERSTE
STIMME
Gravis.
FAUST
Sag'
an, wie sehr du geschwind bist.
ERSTE
STIMME
Wie
der Sand in dem Uhrglas.
FAUST
Wie
der Sand in dem Uhrglas?
Hinweg,
kriechendes Wesen.
(Die
erste Flamme erlischt. Für
sich)
Sie
gehorchen.
(Laut)
Der
Zweite! Welcher bist du?
ZWEITE
STIMME
Levis.
Ich bin geschwind wie das fallende Laub.
FAUST
Der
Mensch fällt hurtiger als du:
verschwinde.
(Die
zwiete Flamme erlischt.)
Gib
Rede, Dritter, gleich den andren.
DRITTE
STIMME
Ich
bin Asmodus.
Ich
eile wie der Bach, der sich vom Felsen
stürzt;
über Bergeskämme, durch
die
Felder sprudelnd, hin bis zum Ozean!
FAUST
Ein
Prahler bist du.
Du
zieht es nur abwärts:
fort
mit dir! Fort!
(Die
dritte Flamme erlischt. Für
sich)
Mein
Hoffen sinkt, ob auch mein
Mut
sich hebet. Offenbare dich, Vierter.
VIERTE
STIMME
Ich
bin Fürst Belzebuth.
CHOR
Belzebuth.
VIERTE
STIMME
Ich
schnelle wie die Kugel aus dem Rohre;
genügt's
dir?
CHOR
Genügt's
dir?
FAUST
Nein.
Ein Spottführst! Ist die Flinte nicht etwa
Menschenwerk?
Ist des Menschen Wunsch, ist
denn
nicht sein Traum höher zielend, weiter
tragend?
Wie könntest du mir,
Faust,
genügen? Entweiche!
Und
du, und du, Zweitletzter, nenn dich,
bezeichne
dich, Fünfter!
(Die
vierte Flamme erlischt.)
FÜNFTE
STIMME
Schaue
hier, Megäros -
CHOR
Schaue
hier, Maegäros.
FÜNFTE
STIMME
--
wie der Sturm behende.
CHOR
Hier
schaue Megäros,
Wie
der Sturm behende.
FAUST
Das
klingt nach Etwas, doch es erschöpft nicht.
Ich blasé, Sturm, dich aus: verwehe.
(Die
fünfte Flamme erlischt.)
CHOR
Üh!
FAUST
Schweiget!
(tritt
aus dem Kreise)
Ein
einzelner blieb.
Ich
zögre, die letzte Hoffnung zu zerstören:
mir
bangt vor der eklen Leere, die folgen muß.
So
wäre dies der ganze Höllenprunk!
Wie
steht doch eines Menschen
Geist
darüber! In ihm ist des Gottes Hauch. Wie
ich
euch verachte, die ihr hier gedämmert, und
nun
dunkelt, ihr Dünkelhaften!
Ich
kehre mich ab von euch.
Welchem
Wahn gab ich mich hin!
Arbeit,
heilende Welle, in dir bade ich mich rein!
SECHSTE
STIMME
Faust!
FAUST
Wie
hell flackert das Licht. Ist es von ihm aus,
dass
die Stimme ruft?
Wie
hoch züngelt es auf!
Wirst
auch nicht mehr vermögen,
als
die andren, o du lichtere Flamme.
Ich
mag nichts erfahren von dir.
SECHSTE
STIMME
Faust!
Faust! Faust!
FAUST
Noch
einmal? Und dringender?
So
magst du reden.
SECHSTE
STIMME
Faust,
ich bin geschwind als wie
des
Menschen Gedanke.
FAUST
Als
wie des Menschen Gedanke?
Was
will ich mehr?
Dein
Name?
SECHSTE
STIMME
Mephistopheles.
FAUST
Mephistopheles?
SECHSTE
STIMME
Mephistopheles.
CHOR
Mephistopheles.
FAUST
So
zeige dich in greifbarer Gestalt.
(Mephistopheles
tritt unbemerkt ein und
verbleibt
in serviler Haltung. Er
trägt ein anliegendes
schwarzes Gewand.-Faust,
der noch die Flamme
anstarrte, erblickt ihn unerwartet
und unterdrückt
eine Regung
des Widerwillens.)
FAUST
Willst
du mir dienen?
MEPHISTOPHELES
Fragt
sich, in
welcher Weise?
FAUST
Beschaffe
mir für meines Lebens Rest
Die
unbedingte Erfüllung jeden Wunsches,
Lass
mich die Welt umfassen,
--
den Osten und den Süden, die mich rufen -
o,
lass mich die Welt umfassen,
der
Menschen Tun begreifen,
es
ungeahnt erweitern; gib mir Genie,
gib
mir auch sein Leiden. auf daß ich glücklich
werde
wie kein andrer.
MEPHISTOPHELES
Weiter,
nur weiter,
falls
Ihr etwa nicht zu Ende wärt.
FAUST
O
laß mich die Welt umfassen,
der
Menschen Tun
vollauf
begreifen
und
ungeahnt erweitern;
gib
mir Genie, gib mir auch sein Leiden.
MEPHISTOPHELES
Was
noch mehr?
FAUST
Mache
mich frei!
So
dientest du mir recht,
Bis
an die Erschöpfung, hernach -
Jetzt
fordre du.
MEPHISTOPHELES
Hernach
dienest du mir, fortab.
FAUST
Ich
dir dienen? Dir?
In
aller Zeiten Ewigkeit?!
Ich
- kann nicht. Ich kann - und will nicht.
Mache
dich fort.
MEPHISTOPHELES
Höre,
Faust.
Draussen
stehn die Gläubiger.
Zuhauf,
die du hast betrogen. Über dein
Mädchen
hast du Unglück gebracht: der Bruder
Trachtet
nach dem Leben. Die Pfaffen,
Sie
sind hinter dir her: sie wittern, und nicht
Mit
Unrecht:
Der
Scheiterhaufen wartet deiner!
FAUST
Genug,
genug! Ich weiss!
MEPHISTOPHELES
Heheh!
So seid ihr Menschen,
Die
ihr unablässig
Einander
aufreizt und jagt!
FAUST
Lass
den Gemeinplatz, spar deine Weisheit.
MEPHISTOPHELES
Kommt
es einmal zum Letzten,
Dann
sind meinesgleichen,
Dann
bin ich geringerer Teufel,
Als
Retter gefällig zur Stelle.
Höre,
Faust:
Ich
gebe dir Reichtum und Macht, Freuden
der
Liebe, weitesten Ruhmesglanz,
weltlichen
Ruhm. Offen sind
dir
die Herrlichkeiten dieser Erde!
FAUST
Ende!
MEPHISTOPHELES
Und
draußen drängen die Gläubger, lauert der
Bruder,
wittern die Pfaffen, sie fordern, sie
morden,
sie brennen!
(lacht
leise)
FAUST
Ich
weiß, ich weiß! Ende!
MEPHISTOPHELES
So
stehn die Dinge. Wähle!
FAUST
Schlau
wusstest du die schlingen zu legen.
MEPHISTOPHELES
Schlag'
ein.
FAUST
Niemals!
(Klopfen
an der Tür.)
MEPHISTOPHELES
Deine
Schergen stehn dahinter.
Ein Wort von dir, und sie sind nicht mehr!
(Stärkeres
Klopfen.)
FAUST
Töte
sie.
MEPHISTOPHELES
Es
ist geschehn.
Möchtet
His das Übrige abwarten?
FAUST
Kaum!
- Ich geb mich dir.
Aber
jetzt - verlass mich.
MEPHISTOPHELES
Nur
noch ein Geringes.
FAUST
Fort,
fort, fort! Ich kann dich nicht ertragen!
MEPHISTOPHELES
Du
musst es lernen.
CHOR
Credo
in unum Deum.
Patrem omnipotentem,
creatorem
coeli et terrae
visibilium
omnium et invisbilium.
FAUST
Was
verlangst du noch?
MEPHISTOPHELES
Ein
kurzes Schreiben, mit deinem Blut
Gezeichnet,
rot auf weiss.
FAUST
So
gib es.
MEPHISTOPHELES
Brav.
CHOR
Cred
in unum Deum.
FAUST
Wo
ist mein Wille,
wo
mein Stolz geblieben!
Unseliger
Faust,
das
Höllenwerk begann.
(Tritt
an das Fenster)
Wie
wird mir!
(Es
wird Tag. Ostertag)
CHOR
Et
ressurexit tertia die - secundum scripturam
et
ascendit in coelum, -
sedet
ad dexteram Patris.
FAUST
Ostertag!
Da ziehen die Guten zum Münster.
Oh,
Tag meiner Kindheit!
MEPHISTOPHELES
Kehr'
dich nicht an das Gesäusel.
FAUST
Still!
CHOR
Et
iterum venturus est - cum gloria
Judicare
vivos, -- vivos et mortuos.
Credo,
credo, credo!
FAUST
Du,
Faust, bist nun ein Toter.
Ich
werde gerichtet! Wer hilft mir?
(Ein
Rabe fliegt herbei, Feder im Schnabel,
die Mephistopheles ihm
abnimmt.)
MEPHISTOPHELES
Ein
Mann, Faust, du hast dein Wort zu halten:
Vollziehe!
FAUST
Noch
hat es Zeit. Fauch mich nicht an.
CHOR
Credo,
credo.
FAUST
(verzweifelt)
Es
gibt kein Erbarmen.
Es gibt keine Seligkeit, keine Vergeltung,
den
Himmel icht und nicht die Höllenschrecken:
dem Jenseitz trotz' ich!
MEPHISTOPHELES
Tüchtig,
tüchtig!
Dan nenn' ich fortgeschritten:
Nun
seid Ihr eben auf der rechten Fährte!
FAUST
(zitternd,
indem er Mephistopheles das
unterschriebene Blatt entgegenstreckt)
Hier
- nach Schwinden meiner Frist –
es
wird sich zeigen - vielleicht unterliegst
noch
du - bin ich - nicht dein Herr -
(Er
fällt ohnmächtig nieder.)
CHOR
Gloria
in excelsis Deo et in terra pax.
(Mephistopheles
weidet sich eine Zeitlang
an dem
Anblick seines Opfers
- und entreisst ihm das Blatt.)
MEPHISTOPHELES
Gefangen!
(Er
versinkt. Die
Bühne wird stetig heller. Von dem
Fenster her, und wie durch alle Ritzen,
fluten
Morgensonnenstrahlen in
das Gewölbe herein.)
CHOR
DER MÄNNER UND FRAUEN
Allelujah!
ZWISCHENSPIEL
(Uralte
romanische Kapelle in Münster. Kahle
graue Wände, Holzbänke, ein Kruzifix, Orgelspiel
vom Hauptschiffe her
vernehmbar. Gretchens
Bruder kniend
im Gebet)
DER
SOLDAT
Du,
der du nicht allein der Gott der Milde
und
der Gnade bist; zu Zeiten auch des Zornes,
und
der Rache, und der Schlachten,
als
der du mir bist vertrauter:
erhöre
mein Gebet! Ich hatte nichts
auf
der Welt, als mein Geschwister,
nicht
Eltern, noch Weib und nichts,
das
mir's ersetze.
Man
hat es mir genommen, hat es verdorben:
Lass
du den Mann mich finden
und
lass ihm Recht geschehn.
Herr,
der du nict allein der Gott der Mild
und
der Gnade, erhöre mein Gebet!
MEPHISTOPHELES
Der
Mann sinnt auf deinen Tod.
FAUST
Räum
ihn aus dem Wege.
MEPHISTOPHELES
Auf
deine Rechnung.
FAUST
Nein,
ich will meine Hände rein wahren!
Such
ein andres.
MEPHISTOPHELES
Wenn
er dich jetzt erkennt, kein andrer
Ausweg,
als dass du ihn selbst tötest.
FAUST
Find
einen anderen.
(Der
soldat macht eine Bewegung.)
MEPHISTOPHELES
Aufgepasst!
FAUST
Nicht
ich, nicht ich -
MEPHISTOPHELES
Er
oder du.
FAUST
Er
schleppt sein Leben in eitler Qual,
ich
bin ein Mann der Tat.
MEPHISTOPHELES
Einverstanden.
DER
SOLDAT
Den
Mann, den Mann, den ich suche!
Erbarmen
(Mephistopheles
als grauer Mönch tritt
langsam
auf und kniet Seite an Seite
des Soldaten nieder.)
MEPHISTOPHELES
Möchtest
du mir nicht beichten?
DER
SOLDAT
Ich
habe nicht an Bösem was getan.
MEPHISTOPHELES
Aber
du hast welches vor.
DER
SOLDAT
Ich
habe vor, was Rechtens ist.
Weisst du's,
brauch
ich zu beichten um so weniger.
MEPHISTOPHELES
Vielleicht
wär's doch an
der rechten Zeit!
DER
SOLDAT
Gott
ist bei mir. Du bist mir lästig.
MEPHISTOPHELES
Wer
weiss, deine Stunde ist nicht weit.
DER
SOLDAT
Teufelsmönch,
zeig deine Fratze!
Ich
bin ein offener Mann!
MEPHISTOPHELES
Du
wirst sie bald sehen.
DER
SOLDAT
Hervor
damit!
MEPHISTOPHELES
Geduld,
sieh lieber nach der Tür.
Hurtig.
Wehr dich!
(Springt
auf. Entfernte Trommeln und
Trompeten.)
Man
rückt heran. Es sind ihrer sechs gegen
Einen.
Sticht dich nicht eine Rauflust?
Meine
Fratze? Da!
(Er
streckt ihm die Zunge. Mephistopheles
schleicht
in einen Beichtstuhl.
Der Soldat zieht entsetzt einen
Degen und stell t sich mit dem Rücken
gegen die Wand.
Es
dämmert tief. An der Tür zeigt sich
der Leutnant,
der eine Patrouille
anführt.)
LEUTNANT
Dort!
Seht ihn!
Verkrochen
in der Kirche, der unsern
Hauptmann
niederschlug von hinten:
Gleiches
mit Gleichem,
haut
den Mann zu Boden!
Der
Oberst wird's uns danken!
(Sie
kämpfen. Kurz darauf fällt der Soldat
erschlagen)
MEPHISTOPHELES
(aus
dem Beichtstuhl, mit
gereckten Armen)
Hier?
Am heiligen Ort?
Ihr
seid des Teufels! Mürbe für die Hölle!
Im
übrigen: gut gemacht,
und
meine Segen.
LEUTNANT
Der
Mönch ist toll. Lasst ihn laufen.
MEPHISTOPHELES
Möcht
euch wohl nicht anders raten.
Ziehn
wir die Rechnung: vorerst,
Kirchenschändung;
Bruder Soldat, mit einem
Mordplan,
ab; der weise Faust ladet's
auf
sein Gewissen: drei Ratten in einer Falle.
(Ein
Strahl des Mondes senkt sich auf
den am Boden hingestreckten Toten.)
HAUPTSPIEL
Erstes
Bild
(Der
herzogliche Park zu Parma. Herren
und
Damen des Hofes. Festlich gekleidete
Landleute,
voran Sackpfeiler.
Jäger
mit Hörnern, Falken,
Hundemeute.
Fechtspielende
Pagen.
Kränzenschlingende
Edelfräulein. Der
Zeremonienmeister, von einem Fähnlein
Leibwachen
und Trommeln gefolgt, tritt
geschäftig
auf; ordnet
die Gruppen,
macht
sich wichtig und bemerkbar.
Die
Landleute werden zurückgedrängt. Pagen
und
Edelfräulein aufgestellt, allen –
dem
Range nach,
die Plätze angewiesen.
Abwechselnd
verschwindend
und
wiederauftauchend, aufgeregt und autoritativ
zugleich,
empfängt
den Herzog und die Herzogin)
CHOR
Sie
nahn! Der Fürst, die Fürstin!
O
schauet! O Pracht. Hoch das Paar!
Heil
dem Fürsten!
(Das
Herzogspaar tritt zu Pferde auf.)
ZEREMONIENMEISTER
(meldet
sich, mit Verbeugung, zur
Ansprache)
Nach
dieser Feste rauschend bunter Reihe,
wagt
ich noch kaum
auf
Grösseres zu hoffen,
der
Abend kündet sich besonders an.
HERZOG
Was
ist denn Seltenes eingetroffen?
ZEREMONIENMEISTER
Ein
höchst gewnadter Mann. Kein andrer
als der Doktor Faust.
CHOR
Doktor
Faust!
ZEREMONIENMEISTER
(zur
Herzogin)
Wenn
Euch nicht etwa vor diesem graust.
HERZOGIN
Und
weshalb, grausen?
ZEREMONIENMEISTER
Hohe
Frau,
Der
weise Doktor ist nicht recht geheuer,
er
brenzelt gleichsam von unheiligem Feuer,
ich
fürchte fast, dass ich mich viel getrau.
Wenn
Ihr befehlt, so will ich ihn präsentieren,
introduzieren,
doch jede Verantwortung
refüsieren.
HERZOGIN
Wir
wollen's wagen.
(Der
Zeremonienmeister mit Verbeugung
ab.)
MEPHISTOPHELES
(plötzlich
als Herald auftauchend)
Wagen
- und dabei gewinnen.
Schönheit
gefällt sich im Gefahrenspiel.
Drum,
schönste Frau,
Ihr
waget nicht zuviel,
erlaubt
Ihr meinem Herrn sich einzufinden.
Hier
ist er selbst, Euch zu dienen.
(Faust,
von oben, und von weitem, langsam
herankommend, müsste ein phantastisches
Gefolge
schleppentragende
[Mohrenknaben oder
Affen]
haben; und es sollte sein Erscheinen
auffällig,
wenn
auch nicht marktschreierisch
wirken. Der
Zeremonienmeister tänzelt der
Gruppe voran.)
CHOR
Er
naht, mit ihm das Wunderbare.
Wir
werden staunen
und
erschauern.
Ringsum
verborgene Geister lauern,
Umranken
trügerisch das Wahre.
Das
lässt uns ahnen,
wie
das Nächtliche zutage tritt,
So
dass wir stumm geworden sind und zittern.
Er
sieht gebieterisch und schön,
Das
Ungewohnte ist an ihm natürlich.
Säh
er nicht stolz,
wir
hielten ihn für zierlich,
Er
schüchter uns,
doch
müssen wir ihn ansehn.
HERZOGIN
(für
sich)
Er
ist ein Fürst in Wesen und Gebärde,
Noch
niemals hat ein Mann mich so bestrickt.
HERZOG
(für
sich)
Mich
dünkt, die Hölle hat ihn hergeschickt.
MEPHISTOPHELES
(für
sich)
Der
Wachhund bellt.
Es
blökt fie Herde.
CHOR
Seltener
Mann,
Seltsamer
Gast!
Was
wird sich zeigen?
FAUST
(für
sich)
Du
stolzeste der Frauen,
Sollt
mir der Preis sein!
HERZOG
Herr
Doktor, seid an unserem Hofe begrüsst,
und
Dank, dass Eure Kunst Ihr uns erschliesst.
Wir
hoffen, dass Ihr die Fürstin nicht enttäuscht.
Mögt
Ihr beginnen.
HERZOGIN
(leise
für sich)
Was
wird sich zeigen?
FAUST
(halb
für sich)
Sei
unbesorgt! Es sei!
(Er
erhebt die Hände. Kurze Beschwörungsgeste
oder Handlung Fausts.
Ein Schwarm faunartiger
Teufelchen
dringt von allerwärts herein
und verteilt
sich behende in die
Büsche.)
FRAUEN
(Frauen
schreien vor Schreck)
Ah!
MÄNNER
(lachen)
Ha
ha ha ha ha!
(Fausto
auferlegt Schweigen mit einer
kurzen Geste)
FAUST
Verzeiht,
wenn ich zu eigen handle,
Tag
ist dem Wunder abgewandt,
Licht,
sei verbannt,
In
Nacht dich wandle, Sterne herauf,
Am
Himmelsrand!
CHOR
Oh!
FAUST
Was
wünscht die schöne Herrin zu erschauen?
HERZOGIN
Hab
ich zu wählen?
HERZOG
(zur
Herzogin)
So
wähle!
Fordert,
verlangt Unmögliches!
HERZOGIN
Ob
jene Fürsten
Frühester
Zeiten
Besseren
Anstand
Trugen
als jetzt?
Dieses
zu schauen
Möchte
mir frommen,
Lasset
den König
Salomo
kommen.
(Es
erscheint der König Salomo auf
dem Thron.)
HERZOG
Ein
würdiges Bild.
ZEREMONIENMEISTER
Gewiss,
ganz charmant.
HERZOGIN
Doch
gar zu streng.
War
er nicht auch galant?
FAUST
So
Ihr es wünscht - zeigt er sich Euch als
Pfleger
schönen Umgangs.
(Eine
Harfe steigt auf vor Salomo. König
Salomo
greift in die Saiten. Ein
zweiter Thron steigt auf.
Die
Königin von Saba tritt auf.)
HERZOGIN
Wer
ist die Schöne?
HERZOG
(Stirn
runzeln)
Sie
gleicht Euch sehr!
ZEREMONIENMEISTER
Ist
es Helene?
HERZOGIN
(für
sich)
Wohl
gleicht sie mir
und
Faust dem mit der Krone.
(Salomo
steigt vom Thron
und
kniet vor ih nieder.)
HERZOG
Das
ist recht dreist, es wird beinah zum Hohne!
FAUST
Balkis
war sie und Sabas Königin.
Den
weisen Mann bezwang
Ihr
weiserer Sinn.
(Salomo
und die Königin von Saba
besteigen beide den Thron.)
CHOR
(Hinweis
auf Salomo und der Königin
von
Saba und Fausto und die Herzogin)
Seht
hier und dort,
Ein
gleiches;doppeltes Paar.
Was
hier gemeint
Wird
offenbar.
Das
kecke Spiel
Beschwört
Gefahr.
HERZOGIN
Ein
andres jetzt.
Könnt
Ihr den Wunsch erraten?
FAUST
Wendet
den schönen Blick
zu
diesen Schatten.
HERZOG
Was
ist's, das Ihr Euch wünschet?
HERZOGIN
Ihr
werdet's sehen.
(Es
erscheinen Samson und Dalila.)
HERZOG
Samson,
Dalila, in Lieb umschlungen.
ZEREMONINENMEISTER
Von
dieser Frau Verrat
Wird
vieles erzählt und gesungen.
HERZOGIN
Dass
Liebe so mit Tücke sich verbände!
FAUST
Was
man erzählt, gehört in die Legende.
(Hinter
dem Paar erscheint eine schwarze
Sklavin, die Dalila die Schere
reicht.)
CHOR
Sie
hebt die Schere -
Das
ist bekannt -
Die
listige Mähre -
Ha,
wird er entmannt?
HERZOGIN
Genug
davon!
Ein neues Bild.
(Die
Erscheinung erlischt.)
Und
gebet jetzt, wozu Ihr selbst gewillt.
(Johannes
und Salome erscheinen; daneben
der
Scharfrichter mit erhobenem
Schwert. Letzterer
trägt
die Züge des Herzogs.)
CHOR
Johannes
und Salome!
FAUST
Auf
einene Wink Salomes fällt das Haupt.
HERZOGIN
(sich
verratend)
Er
darf nicht sterben!
FAUST
Also
liebt Ihr mich.
HERZOGIN
Ich
bin des Herzogs Gattin.
FAUST
Dennoch
liebt Ihr mich.
HERZOGIN
Schweigt!
Ich
bin nicht ehrlos, bin nicht frei!
FAUST
Komm,
o komm! Folge mir nach. –
Ich
führe dich in die Unermesslichkeit der
Welten.
Die Erde sei den Reich,
du
ihre Königin, die Pracht des Orients.
Komm!
Die Kunst des Westens, was späte
Zeiten
einst zu Tage fördern:
jetzt
sind sie dein. Du kommst - du kommst.
HERZOGIN
(für
sich)
Ach,
er berückt mich, betört mich, ergreift mich!
(zu
Fausto)
Lasst
mich, o lasst mich!
Bin
ich Euch feil?
O
still, o schweiget!
HERZOG
Endet
das Spiel!
MEPHISTOPHELES
(Plötzlich
zwischen das Paar tretend
und gleichsma verkündend)
Das
Spiel – es ist so gut als wie beendet.
(Er
räumt vor dem hinzutretenden Herzog
den Platz.)
HERZOG
(grimmig
zu Faust)
Ergötzlich
war die Schau.
Habt
unsern Dank. Ihr seid mein Gast
am
herzoglichen Tische.
(Kurze
betroffene Stille, darauf eiliges
ungeordnetes
Abziehen der Gruppen. Er
wendet Faust den Rücken
und
bietet der Herzogin den Arm.)
CHOR
Fort,
zieht Euch zurück.
Unheil
schwebt.
Fort!
Fort! Fort!
MEPHISTOPHELES
Folgt
ihnen nicht!
FAUST
Weshalb?
MEPHISTOPHELES
Entfleht.
Verlasst den Hof!
Den
Herzog habt Ihr aufgereizt.
Die
Speisen sind vergiftet.
Ich
wag mich nicht hinein.
Der
hohe Klerus sitzt, im Ornat, beim Mahle.
Nützet
den Augenblick.
FAUST
Ich
ziehe nicht allein.
MEPHISTOPHELES
Ich
weiss. Das macht sich ganz von selbst.
Es
liegt in meinem Plan:
also
geschiet's. Nun kommt.
(Sie
ziehen zugleich mit den letzten Gästen
schnell
ab. Leere Bühne. Eine
fahle Dämmerung beleuchtet
die
Szene.)
HERZOGIN
(Tritt
auf die Bühne, wie im Traume
schreitend,
die Arme vorgestreckt)
Er
ruft mich... zieht mich...
Er
ruft mich wie mit tausend Stimmen,
Zieht
mich wie mit tausend Armen;
Ich
fühl, in einem, tausend Augenblicke
Und
jeder einzelne verkündet ihn, ihn allein.
Wer
ich gewesen, und was ich vorstellte,
Ist
mir entschwunden –
she
nur den einen Weg,
Den
Weg zum teuren Manne.
Ja,
ja, ich komme,
Schreit
zu dir
Durch
unbegrenzte Räume;
Die
Erde wird mein Reich, Ich ihre Königin!
Was
späte Zeiten einst zu Tage fördern,
Wird
bald alles mein - mein!
Dann
geh' ich an seiner Hand
In
unbegrenzte Bezirke.
Bei
dir, bei dir
Die
Unermesslichkeit.
Faust,
Du, mein Faust!
Ich
komme!
Faust,
Du, mein Faust,
Ich
folge dir!
Ja,
ich komme… folge dir.
(Sie
schreitet langsam hinaus. Plötzlicher
Tag. Der Herzog und Mephistopheles,
der
als Hofkaplan erscheint.)
HERZOG
(heimlich
und aufgeregt)
Was
Wichtiges, sagt Ihr?
Was
ist's, mein Vater?
MEPHISTOPHELES
Ergibt
Euch, Fürst, die Herzogin entfloh!
HERZOG
Mit
ihm?
(Mephistopheles
nickt.)
Man
setze ihnen nach!
MEPHISTOPHELES
Wonach?
Ins Blaue?
Mit
diesen beiden Augen sah ich sie
Auf
Flügelrossen durch die Luft treiben.
Am
besten wär's, man hielte reinen Mund.
Die
Macht des Bösen ist nicht unterschätzbar.
(Er
nickt wieder.)
Ich
rate,
Sohn,
schaut Euch nach Neuem um.
HERZOG
Was
sagt Ihr?
MEPHISTOPHELES
Hört
nur.
Ferraras
Herzog droht Euch mit Krieg.
Um
dessen Schwester werbet.
So
läuft's im Guten ab.
HERZOG
Der
Himmel spricht aus Euch.
MEPHISTOPHELES
(fur
sich)
Der
Staat Venedig schluckt sie bald selbander,
beim
Rat der Drei weiß ich mich wohl gelitten,
und
hoffe diese Kleinigkeit schicklich
zu
fördern.
(Laut,
scheinheilig)
Mein
Sohn, fasse Vertrauen!
(Mephistopheles
erhebt die Rechte wie
zu segnender
Gebärde, aber die Hand
spreizt sich zur Kralle. Der
Herzog küsst Mephistopheles die
Hand.)
Symphonisches
Intermezzo
(Sarabande)
Zweites
Bild
Schenke
in Wittenberg. Faust
und Studenten.
CHOR
(noch
hinter dem Vorhang)
So
lang man Jugend hat,
Lebt
man als Nimmersatt.
Bah!
Juvenes
dum sumus!
Gaudeamus
igitur. -
Prosit,
prosit, prosit!
(Studenten
an verschiedenen Tischen
in geteilten
Gruppen. Die
Disputierenden enger um Faust
sitzend;
die Unbeteiligten mehr
abseits.)
ERSTER
STUDENT
Dass
ihr mir
die
Platonische Lehre recht begreift -
EIN
STUDENT
(andere
Gruppe)
So
lange du trinken kannst,
Füll
dir den schlappen Wanst.
CHOR
Still!
Denn es wird hier diskutiert.
ERSTER
STUDENT
Dass
ihr mir Platos Lehre ja recht begreifet:
den
Teller hier, den runden, ganzen Teller,
mach
ich zu Scherben.
(Er
zerbricht einen Teller.)
CHOR
Klatsch!
ERSTER
STUDENT
Doch
der Begriff des Tellers bleibt bestehen.
CHOR
Doch
der Begriff des Tellers bleibt bestehen.
ZWEITER
STUDENT
Doch
der ist hin,
Dein
Witz kann ihn nicht kitten.
ERSTER
STUDENT
Dank
Gott,
wenn
deiner noch zusammenhält.
THEOLOGE
Dagegen
eifern
die
Kirchenväter;
Was
Gott geschaffen,
gilt
als unzerstörbar,
doch
jedes Menschen Bau zerfällt in Nichts.
EINIGE
Zerfällt
in Nichts - Nichts!
VIERTER
(zu
Theologe)
Beim
nächsten Gang prügl ich dich
windelweich,
schonungslos, um festzustellen,
Gott dich geschaffen...
CHOR
Hahaha!
Um festzustellen,
ob
Gott ihn erschaffen.
VIERTER
... und
ob du unzerstörbar bist.
CHOR
So
lang man Jugend hat,
lebt
man als Nimmersatt.
Juvenes
dum sumus!
Gaudeamus
igitur!
JURIST
(dozierte)
Nach
dem Gesetz ist Eigentum geschützt,
vor
Raub
und vor Zerstörung.
Mit demzerbrochenen
Teller machst du dich strafbar.
ERSTER
War
es doch eine reine platonische Handlung.
NATURGELEHRTER
Alles
zerfällt, doch bildet es sich neu,
verwandelt
sich unendlich, geht über
in
verschiedne Formen und Gattungen.
EIN
ANDERER
Als
wie dein lustiger abendlicher Affe
zum
melancholischen Kater
des
Morgens wird.
ERSTER
STUDENT
Doch
die platonische Lehre -
THEOLOGE
Was
Gott geschaffen hat, das gilt.
JURIST
Nach
dem Gesetz bleibt
Eigentum
geschützt.
NATURGELEHRTER
Alles
zerfällt, verwandelt sich ewig.
CHOR
Prosit,
prosit! So werden wir nicht fertig
Bis
zum Morgen,
Mit
Kater nicht, noch ohne Kater.
ERSTER
STUDENT
Der
Meister spreche.
MEPHISTOPHELES
UND CHOR
Ja,
der Meister spreche.
FAUST
Nichts
ist bewiesen, und nichts ist beweisbar.
Bei
jeder Lehre hab ich neu geirrt.
Gewiss
ist nur,
dass
wir kommen um zu gehen:
Was
zwischen liegt, ist das, was uns betrifft.
Drum
weise ich auf des grossen Protestanten
lebendigen
Spruch -
ERSTER
STUDENT
Den
Spruch eines Abtrünnigen -
(Hier
gruppieren sich die beiden Studenten-Chöre
in Katholiken und
Protestanten.)
ZWEITER
STUDENT
Eines
Helden und Heiligen -
DRITTER
STUDENT
Eines
Prahlers -
VIERTER
STUDENT
Eines
Ketzers.
EIN
STUDENT
Ich
sehe ihn ganz als einen neuen Heiland,
einen
aufrechten deutschen Mann.
ERSTER
STUDENT
Bah!
Der rechte Heiland war doch
gar
kein Deutscher!
CHOR
DER PROTESTANTEN
Ihr
Päpstlichen bleibt doch
die
ärgsten Ketzer.
CHOR
DER KATHOLIKEN
Säss't
ihr in Spanien,
wär't
ihr längst verbrannt.
CHOR
DER PROTESTANTEN
Und
ihr seid ausgebrannt,
ein
Häuflein Asche.
PROTESTANTEN (1.
GRUPPE)
Zum
Teufel doch!
Und
ihr zur tiefsten Hölle, zum Teufel selber!
PROTESTANTEN (2.
GRUPPE)
Ist
ein Held und ein heil'ger Mann,
Ist
ein aufrechter deutscher Mann,
Der
neugeborene Heiland!
Zur
Hölle!
KATHOLIKEN
(1º
GRUPPE)
Zum
Teufel ihr!
KATHOLIKEN (2º
GRUPPE)
Ist
ein Ketzer und Prahler!
Zum
Teufel!
FAUST
Ihr
Freunde, seid mir doch über Teufel und
Hölle
einer Meinung. Der Spruch,
auf
den ich wies, wird euch versöhnen.
Er
sagt, dass Wein, dass Frauen, Kunst
und
Liebe zu den vernünftigen tröstlichen
Dingen
des Lebens zu rechnen sind, und
schliesset
mir mit ein in die zarten, heiteren,
jubelnden
Weisen der heiligen Tonkunst.
PROTESTANTEN
Hoch
die Frauen!
KATHOLIKEN
Heil
dem Gesange.
PROTESTANTEN
Doktor
Martin, er lebe!
KATHOLIKEN
Samt
Teufel und Hölle.
PROTESTANTEN
Er
lebe! Vivat!
KATHOLIKEN
Te
Deum laudamus,
Te
Dominum glorificamus,
Qui
Tu fecisti vinum,
Qui
feminam creavisti,
Dum
puellas adoramus,
Te
eiscum exultamus.
Circulate
pocula
In
saeculorum saecula.
PROTESTANTEN
(stehend
mit religiöser Inbrunst)
Ein'
feste Burg ist unser Gott,
Ein'
starke Wehr und Waffen,
Er
hilft uns frei aus aller Not,
Die
uns jetzt hat betroffen.
(Tumult.
Man steigt auf die Bänke und
Tische,
entkorkt Flaschen, umarmt
einander. - Die
Protestanten gehen,
im Gänsemarsch, entrüstet ab,
mit hochgehobener Hand. - Die Studenten
leeren
sämtlich die vollen Gläser
und setzen sie, mit einem
Schlage,
auf den Tisch nieder.)
EINIGE
STUDENTEN
Ihr,
Doktor, weit gereist, erfahren,
müsset
den Frauen
viel
begegnet sein.
Möchtet
Ihr nicht ein Weniges verraten?
EINIGE
STUDENTEN
Wie
die Erinn'rung ihn sichtbar ergreift.
Er
sieht nicht glücklich aus.
FAUST
Nur
der blickt heiter,
der
nach vorwärtsschaut.
(Er
versinkt in Erinnerung - zur
Mitteilung
sich entschliessend.)
Von
allen Frauen, die mich gelibet,
die
Schönste, war eine Herzogin
aus
welschem Lande.
EINIGE
STUDENTEN
Hört,
eine Fürstin.
Gar
eine Fränzin.
FAUST
An
ihrem Hochzeitstag gab
sie
sich mir zu eigen.
EINIGE
STUDENTEN
Ihr
habt sie wohl verzaubert und behext?
FAUST
Wenn
Wohlgestalt und Geist
und
Mannheit zaubern,
dann
hab ich sie behext in aller Form.
EIN
STUDENT
Ist's
lange seither?
FAUST
Wohl
kaum ein Jahr ist's her,
doch
ferne liegt's hinter mir.
Die
Spur hab ich verloren.
Ob
sie noch meiner denkt?
MEPHISTOPHELES
(als
bestaubter Kurier, zeigt sich am Eingang.
Unruhe, Bewegung unter den
Studenten)
Lasst
euch nicht stören.
Zu
melden hab ich: Die Herzogin von Parma
ward
begrabenç dies schickt sie Euch als
ein
letztes Gedenken!
(Er
wirft Faust ein totes
neugeborenes
Kind vor die Füsse.)
DIE
STUDENTEN
Wer
ist der Mann? Entsetzlich!
Sicher
ein gedungner Helfer,
Ein
Mörder, ein Verbrecher!
Greift
ihn! Packt ihn!
Verdächtiger
Geselle! Ergreift ihn!
Ein
verdächtiger Schurke! Bekennet!
MEPHISTOPHELES
Gemach,
ihe Herren, den Boten
Trifft
keine Schuld. Ich selber leide,
Dass
ich mit nichts Gefälligerem
kann
aufwarten
Denn
so verhält sich die Begebenheit,
Sie
spielt in Parma.
Dort
war ein dummer Herzog,
Der
freit' eine geile Frau,
Der
Bräutigam ihr schwer wog,
Denn
er war so fromm und so flau.
Da
kam daher ein Doktor,
Trat
auf mit grosser Pracht.
Der
nahm sie ohne weit'res
An
ihrer Hochzeitsnacht.
CHOR
Gut
gemacht!
MEPHISTOPHELES
Auf
Höllenflügelrossen
Entführt
er sie durch die Luft,
Sie
schwoll mit einem Spressen,
Und
er sich erwies als Schuft.
Die
Frau mit ihrem Kinde,
Er
liess sie, wo sie satnd,
Dass
ich ihn hier wiederfinde,
Erscheint
mir ungalant.
CHOR
Sollt'
er es sein?!
MEPHISTOPHELES
Auf
ihrem Sterbebette
Hat
sie ihn den Balg vermacht,
Es
fehlt nicht viel, ich hätte
Lebendig
ihn hergebracht.
Doch
unterwegs krepiert er,
Ich
hielt ein Aas im Arm.
Ich
hoffe, diese Geschichte
Klingt
gänzlich ohne Harm.
Ich
berichte die Geschichte
Noch
eben brühewarm.
CHOR
Hört,
o hört, o schändlich, o grausig.
Was
meint der Mann? Erklärt Euch!
Genug,
genug!
(entzündete
Voraus)
Wehe
dem Bösen.
MEPHISTOPHELES
Nehmt's
nicht zu tragisch. Seht genauer hin.
Ein
Bündel ist's aus Stroh.
(Er
holt von der Stelle, wo das Kind
lag,
ein Strohbündel hervor.)
Schaut!
und nicht einmal
recht
täuschen nachgeahmt.
(er
zeigt das Strohbündel im Kreise
umher.)
CHOR
Ein
Strohwisch!
MEPHISTOPHELES
Und
zur Ergötzung wollen wir es verbrennen.
CHOR
Den
Strohwisch?
MEPHISTOPHELES
Auf
dass der böse Schreck sei ausgetilgt.
(Er
zündet das Bündel an und schürt
es
durch Beschwörungsgesten.)
Also
verbrenn' ich das, was gewesen ist,
Zu
Asche wandl' ich, was nicht mehr lebt,
Ein
Schöneres soll dir
Zum
Trost erstehn.
FAUST
Was
gaukelst du mir vor?
MEPHISTOPHELES
Habe
Geduld!
Sie
schreitet aus vergangenen Zeiten
Und
schleppet nach sich das Schicksal
zweier
Völker,
Masslos
an Schönheit,
unerschöpft
an Liebe,
An
Jugen unvergänglich, Helena.
(Die
Flame steigt höher.)
FAUST
Helena,
sie sollt' ich schauen?
MEPHISTOPHELES
Und
sie fassen.
FAUST
Ein
Trugbild.
MEPHISTOPHELES
Nein,
sie selbst.
FAUST
Werd'
ich's ertragen?
CHOR
Ist's
Scherz, ist es Betrug? Sakrileg?
(Die
Studenten schleichen sich fort.)
MEPHISTOPHELES
Sieh,
wie die Laffen sich seitwärts schlagen.
He
he he he he he!
Die
Stunde nahet. Die Luft ist rein.
Ein
Dritter müsste stören,
Ich
lass euch drum allein.
(Er
geht ab.)
FAUST
(mit
Chor)
Traum
der Jugen,
Ziel
des Weisen!
Reinster
Schönheit
Bildvollendung:
Dich
zu üben,
Dich
zu preisen,
Dich
zu lehren
War
mir Sendung.
Unerkannte,
Unerreichte,
Unerfüllte,
Tritt
hervor!
(Durch
Rauch und Flammen treten die
Umrisse der Figur stetig deutlicher
hervor.)
CHOR
Traum
der Jugend,
Ziel
des Weisen!
Reinster
Schönheit!
Unerkannte,
Unerreichte,
Unerfüllte,
tritt hervor!
FAUT
Was
ich sehnte,
Was
ich wähnte:
Höchsten
Wunsches
Rätselformen.
(Ein
vollkommen schönes, junges Weib,
in
durchsichtigem Schleier, im übrigen
nackt, steht
unbeweglich. Zugleich
hat der neue Hintergrund
das
Bild der Schenkstube völlig verdrängt.)
FAUST
Ich
schaue dich...
Und
nun werd ich dich halten!
Nur
Faust berührte je das Ideal!
(Faust
nähert sich der Gestalt; diese
weicht zurück.)
Du
weichst, entfliehst...
Kannst
du dich vielgestalten?
Helena,
endlich zu mir!
(Als
er sie endlich zu halten
wähnt,
zerfliesst die
Erschienung in Nichts.)
Ach,
abermals betrogen!
Verschwunden
nun für immer!
Der
Mensch ist dem Vollkommenen
Nicht
gewachsen.
(zurückgetreten)
Er
strebe denn
Nach
seinem eigenen Masse
Und
streue Gutes aus,
Wie
es ihm gegeben. Ich weiser Narr,
Ich
Säumer, ich Verschwender!
Nichts
ist getan,Alles zu beginnen;
Der
Kindheit fühl' ich wieder mich gen"ahert.
(Wie
in einer Vision)
Weithin
schau auf mein Blick: junges Gelände,
Dort
unbebaute Hügel,
schwellendes
Erdreich,
Führen
zu neuem Aufstieg.
Wie
verheissend lächelt das Leben
Im
erwachenden sonnenlichten Tag!
(Als
er sich umblickt, gewahrt er,
schemmenhaft
umrissen, drei
Gestalten.)
Naht
das Verhängnis?
Nennt
euch mit Namen!
DIE
DREI
Studenten
aus Krakau.
FAUST
Ihr
seid's. Und welcher Art sind heute
Eure
Wünsche? Sprecht!
ERSTER
Das
Buch abzufordern.
ZWEITER
Den
Schlüssel.
DRITTER
Mir
die Briefschaft.
FAUST
Zu
spät, sie hab' ich vernichtet.
DIE
DREI
Faust,
deine Frist ist um.
Zu
dieser Mitternacht bist du vergangen.
FAUST
Was
wolt ihr wissen?
Ihr
seid entlassen, entfernt euch.
(Mit
weltmännisch-gebietender Gebärde
weist er die drei hinaus, die in
Dunst aufgehen.)
DIE
DREI
Fahr'
hin, Faust.
FAUST
Vorbei,
endlich vorbei!
Frei
liegt der Weg, willkommen
Du
meines Abends letzter Gang,
Willkommen
bist du.
(Schickt
sich an zu gehen. Der
Vorhang fällt)
Letztes
Bild
(Verschneite
Strasse in Wittenberg. Links
einer
der Eingänge zum Münster. Um
die Ecke, an der
nämlichen Mauer, ein lebensgrosses Kruzifix mit
Kniestufe davor. Es ist Nacht.)
DES
NACHTWÄCHTERS STIMME
(Mephistopheles)
Ihr
Männer und Frauen, lasst euch sagen,
die
Glocke hat elf geschlagen. Elf geschlagen.
Bewahrt
das Feuer, bewahrt das Licht,
dass
kein Schaden der Stadt geschieht,
Elf
ist die Glock'.
(Es
treten, nacheinander, einzelne Gruppen
von
Studenten auf, die vor dem
Eingange des Hauses,
das rechts
dargestellt erschein, sich aufstellen
und
versammeln. Zuletzt Wagner,
ehemaliger Famulus,
jetzt Rector
Magnificus, umgeben von seinen
Vertrauten.)
EIN
STUDENT
Die
Antrittsrede Euerer Magnifizenz
war
unvergleichlich.
MEHRERE
STUDENTEN
Musterhaft.
Meisterlich. Cum perfectione!
DIE
STUDENTEN
(Hailing)
Meinen
Glückwunsch! Gratulor, --
Doctor
Christophorus
Wagnerus, -- Rector Magnificus.
WAGNER
Qualis
orator, talis oratio.
Ich
war wahrlich darauf
nicht
gefasst.
MEHRERE
STUDENTEN
Sie
hätten nicht glänzender Ihr hohes
Amt
antreten können.
EIN
STUDENT
Endlich
der eines Fausten würdige Erbfolger!
DIE
STUDENTEN
Gratulor,
gratulor, gratulor!
WAGNER
Je
nun, der Faust war mehr von einem
Phantasten;
als Gelehrter nicht eigentlich
vollwichtig,
und,
gnad'
uns Gott,
sein
Wandel was anstössig.
Genug:
ich bin das Feiern nicht gewohnt –
die
späte Stunde - die gewaltige Arbeit –
kurzum,
ihr Herren, gute Nacht.
(Er
zieht sich in das Haus zurück.)
DIE
STUDENTEN
Euerer
Magnifizenz wohl zu ruhen.
(Einige
nehmen Musikinstrumente)
Stimmet
an! lala, lalala!
(Berühren
Sie die Seile dreimal)
Wenn
die Schöne mit der Tugend
Anmut
sich den Mädchen eint,
Dann
ergreifet unsre Jugend
die Flucht. Fugam. Fugam, die Flucht.
Oh,
weh!
Dann
ergreifet unsre Jugend
Etwas,
das am hellsten scheint.
Würde
schreitet hölzern-alt,
Weisheit
fühlt sich an so kalt.
Vor
des Weibs Magnifizenz
Allertiefste
Reverenz.
STIMME
DES NACHTWÄCHTERS
Ihr
Männer und Frauen, laßt euch sagen,
die
Glocke, hat Elf geschlagen.
STUDENTEN
Silentium!
(Jammers,
Studenten unterbrechen ihren
Song)
NACHTWÄCHTER
Bewahrt
das Haus, bewahrt die Ehr’,
daß
der Nachbar nicht sich beschwer’.
Elf
ist die Glock’!
STUDENTEN
(reprising
sein Lied)
Wenn
die Schöne mit Tugend
Anmut
sich den Mädchen eint,
dann
ergreifet unsre Jugend
(Der
Nachtwaächter schreitet im Hintergrund
über die Bühne. Die
Studenten flüchten, wie
Knaben, um
die nächste Ecke. Man hört sie
draussen
zu Ende singe.)
-die
Flucht, fugam, die Flucht,
o
weh, die Flucht!
(Der
letzte Lauf in Deckung. Nattevagten
sinisetra nach ihnen zu sehen
und einen Blick
setzt seinen Weg
fort. Die Bühne ist leer.)
STUDENTEN
(in
der Ferne)
Dann
ergreifet unsre Jugend
etwas,
das am hellsten scheint.
Würde
schreitet hölzern-alt,
Weisheit
fühlt sich an so kalt,
vor
des Weibs Magnifizenz
allertiefste
Reverenz.
(Faust
tritt auf.)
FAUST
Das
Haus ist mir bekannt, es war das meine.
Weiss
auch, wissen das Licht einst,
das
glimmt dahinter.
Da
sitzest du, Pedant, auf meinem Stuhl,
und
wähnst dich sitzend höher als ich sass.
O
Nacht der Nächte, Stunde der Stunden.
Wie
fass' ich euch, dass ihr mein krankes
Herz
mit mir versöhnet!
CHOR
(vom
Innern der Kirche her)
Der
Tage des Gerichts ruft uns herauf,
Alle
Seelen folgen dem tönenden Licht.
Auferstehet!
Verhüllten
Auges harren sie bang
des Erlöschenden Richterwortes,
Doch
die Böses vollbrachten,
Sind
auf ewig verbannt.
FAUST
Quälendes
Herz!
Du
kennst keine Vernunft!
Die
Mutter lehrte mich,
ein gutes Werk bringt Heilung dem, der's tut.
Welches
Werk denn?
(Er
erblickt, auf den Eingangsstufen des
Hauses
gekauert, eine Bettlerin, ein
Kind im Arme.)
Du
ärmstes Weib, nicht elender als ich,
Mein
letztes Gut sei dein!
(Er
erkennt die Herzogin.)
Ah!
- Die Toten leben fort!
HERZOGIN
(streckt
Faust das
Kind entgegen)
Nimm,
nimm das Kind,
Zum
dritten Male Schenk' ich es dir.
Noch
ist es Zeit -
Noch
ist es Zeit, vollende,
Vollende
du vor Mitternacht das Werk.
(Faust
empfängt das Kind,
die
Bettlerin verschwindet.)
FAUST
Meine
bösen Geister sie treiben ihr Spiel.
Ein
Höherer soll euch bannen.
Nun
steh, Gott, mir bei!
(Er
will in die Kirche dringen, die
plötzlich von innen hell
erleuchtet
erscheint. Aus
der Kirchentür tritt
der geharnischte
Bruder und
wehrt
den Eingang.)
CHOR
Gott,
der nicht immerdar
Der
Herr der Milde
Und
der Gnade ist,
Zu
Zeiten auch der Rache,
Der
Vergeltung und der Strafe,
Als
den sollst du ihn erkennen,
Er
hört nicht dein Gebet.
FAUST
(zu
soldat)
Auch
du! Lass mich, lass mich!
(Der
Geharnsichte streckt
ihm das
Schwert entgegen.)
FAUST
Hinweg,
ich hab' zu beten!
Zergehe,
du Höllenspuk, noch bin ich Herr!
CHOR
Nein,
nein!
(Die
Erscheinung schwindet. Faust schleppt
sich,
das Kind im Arm, zu den
Stufen des Kruzifixes.)
FAUST
O,
beten, beten!
Wo
die Worte finden?
Sie
tanzen durchs Gehirn wie Zauberformeln.
O
beten, lass mich beten!
Ich
will wie ehmals aufschauen zu dir.
(Der
Nachtwächter, von hinten herangeschlichen,
hebt seine Laterne. In
ihrer Beleuchtung verwandelt
sich der
Gekreuzigte in Helena.)
Verdammnis!
Gibt es keine Gnade?
Bist
du unversöhnbar?
(Der
Nachtwächter entfernt sich.
Faust
reckt sich neu gekräftigt auf.)
So
sei das Werk vollendet.
[Euch
zum Trotze, euch allen,
die
ihr euch gut preiset,
die
wir nennen böse,
die
ihr, um eurer alten Zwistigkeiten Willen,
Menschen
nehmet zum Vorwand
und
auf sie ladet die Folgen eures Zankes.
An
dieser hohen Einsicht meiner
Reife
bricht sich nun eure Bosheit.
Und
in der mir errung’nen
Freiheit
erlischt
Gott
und Teufel zugleich.]
Hilf,
Sehnsucht,
Urzeugerin,
Zwingende
Erfüllende
Kraft,
Dich
ruf' ich an zu höchstem Tun.
(Faust
legt das tote Kind auf den Boden,
deckt es mit seinem Mantel, löst
den Gürtel,
tritt
in den Kreis.)
Blut
meines Blutes,
Gliede
meines Gliedes,
Ungeweckter,
Gesitig-reiner,
Noch
ausserhalb aller Kreise
Und
mir in diesem
Innigst
verwandt,
Dir
vermach' ich mein Leben:
Es
schreite
Von
der erdeingebissenen Wurzel
Meiner
scheidenden Zeit
In
die luftig knospende Blüte
Deines
werdenden Seins.
So
wirk' ich weiter in dir,
Und
du zeuge fort
Und
grabe tiefer und tiefer
Die
Spur meines Wesens
Bis
and das Ende des Triebes.
Was
ich verbaute,
Richte
du grade,
Was
ich versäumte,
Schöpfe
du nach,
So
stell' ich mich
Über
die Regel,
Umfass
in Einem die Epochen
Und
vermenge mich
Den
letzten Geschlechtern:
Ich,
Faust, Ein ewiger Wille!
(Er
stirbt.)
STIMME
DES NACHTWÄCHTERS
(Mephistopheles)
Ihr
Männer und Frauen, lasst euch sagen,
Das
Wetter hay umgeschlagen,
Der
Frost kündet sich an,
Die
Glocke schlägt die Mitternacht.
(An
der Stelle, wo das tote Kind lag, ist
ein nackter,
halbwüchsiger Jüngling
aufgestiegen, einen blühenden
Zweig in der Rechten. Mit
erhobenen Armen schreitet
er Über
den Schnee in die Nacht und in
die Stadt
hinein. Der Nachtwächter,
Mephistopheles,
Erscheint
und leuchtet mit der Laterne
über Den
dahingestreckten Faust.)
MEPHISTOPHELES
Sollte
dieser Mann etwa verunglückt
sein?
(Er
geht zu Fausto auf seine
Schultern
und geht weg langsam)
CHOR
Blut
meines Blutes,
Glied
meine Gliedes,
dir
vermach’ ich mein Leben,
Ich
Faust, ein ewiger Wille.
Ende
der Oper
EPILOG
ES
SPRICHT DER DICHTER
AN
DIE ZUSCHAUER
Von
Menschensehnsucht ward vor Euren
Blicken
den Abend durch ein tönend
Bild
entrollt;
Von
Fausts Verhängnissen und Un-Geschicken
Bericht
zu geben hat das Stück gewollt.
Der
ungeheure Stoff, durft1 er mir glücken?
Enthält
die Mischung auch genügend Gold?
Wär's
so, Euch fiele zu, es auszuscheiden:
Des
Dichters Anteil bleibt sein selig Leiden.
Noch
unerschöpft beharren die Symbole,
Die
dieser reichste Keim in sich begreift;
Es
wird das Werk fortzeugen eine Schule,
Die
durch Jahrzente fruchtbar weiter reift;
Dass
jeder sich heraus das Eigne hole,
So,
dass im Schreiten Geist
auf
Geist sich häuft:
Das
gibt den Sinn dem fortgesetzten Steigen -
Zum
vollen Kreise schliesst sich dann der Reigen.

|
PRÓLOGO
(Antes
de abrirse el telón)
EL
POETA AL AUDITORIO
Siempre,
cuando era un niño, me sentí atraído
irresistiblemente
por todos los cuentos
de hadas
en los que tomaba parte el diablo.
Lo que
sentí de niño fue premonitorio y
se
plasmó
en un conocimiento concreto de
adulto.
De
nada valdría el conocimiento
si no
se transforma en acción; si la emoción no
desemboca
en el conocimiento y éste,
a su
vez, no se convierte en convicción.
Está
latente en el niño, como la fuerza que se
encuentra
en la joven semilla, todo el ímpetu
para
las futuras creaciones del hombre.
La
escena nos muestra reflejado
el
rostro de
la vida, pero el artificio
está
estampado en
su frente. Ella debe actuar
no
como un espejo deformante,
sino
como un espejo puro y
mágico.
Si
sólo reprodujera la realidad se
prestaría a
envilecerla
y permitiría perfectamente llegar a lo inverosímil.
Como realidad
puede parecer ridícula,
pero sin
embrago termina cautivando profundamente
cuando
se la considera como ficción.
Sólo
de esta manera el espectáculo requiere
la
ayuda de sonidos; la música evita todo
lo que
es vulgar; la música está hecha de aire,
su
sonido es la pasión y el deseo que se
ciernen
sobre nosotros....
el embrujo
de su origen.
Por
eso, mirando a mi alrededor,
puse
los ojos sólo en aquellas imágenes
que
están estrechamente relacionadas
con el
mundo de las maravillas: buenas o malas,
santas
o malditas,
pues todas
me atraen con
fuerza irresistible.
De los
tres personajes diabólicos
que yo
conozco, uno fue generado por
el
mismo demonio y fue aquel que abrumaba
a la virgen
como un torbellino de tormenta.
Luego, de
su vientre surgió Merlín;
que
más tarde se zafó de los poderes
del
infierno al inclinarse ante el Altísimo.
La
omnisciencia que recibió de su padre,
la
utiliza ahora para una vida de santidad.
En el
segundo personaje no hay contradicción.
Siempre está
presente;
es un
hombre único y su destreza
se
eleva hasta el el infinito
al practicar el milenario arte
del sexo.
¿Dónde
está la fuerza que surge de
Don Juan?
Me
hubiera gustado verlo como un héroe,
pero
el maestro Wolfgang prefirió
mostrarlo
bajo esa forma.
El
tercero de la serie no
es inferior a los anteriores.
Espíritu
audaz, singular también él.
Es
un profundo erudito, un violador de
los
secretos infernales; a menudo ambiguo,
pero
más a menudo un hombre débil,
al
que las dudas arrastran de aquí para allá.
Es,
a pesar de ser un fuerte luchador,
un
hombre de ciencias, esclavo de su instinto,
que
conociendo la esencia de las cosas
no
logra encontrar ninguna solución.
Su
final fue terrorífico,
pero
su nombre siguió siendo
conservado
por la crónica y
transformado por la leyenda.
La poesía lo
acompaña,
la inmortalidad lo circunda.
Sin
cesar surgen bellas imitaciones
y
personajes similares.
El
espectáculo de marionetas de Fausto
continua
a través del tiempo
despertando el
asombro y la emoción.
Un día, en
Frankfurt,
a
las puertas de
la ciudad,
se encontraba
confundido entre la gente un
mago
que
con descaro robó unas marionetas,
desapareciendo
mágicamente envuelto en niebla.
Más tarde, y
según el principio de
la antigua magia,
insufló sobre ellas el
sentido de la vida;
y ellas crecieron en
una atmósfera mística,
ora lanzadas hacia
lo alto,
ora hundiéndose en el abismo.
Y
con las últimas palabras,
él
las abandona y se aleja.
Esta
mágica construcción
que
por doquier atrae
hacia sí a los espíritus,
presenta cada figura
en su aspecto definitivo
siendo la forma perfecta de su contenido.
¿Qué
podría hacer, por lo tanto,
un profesor de
música frente a un mago?
El
canto popular se desvanece frente a
lo esotérico.
De este
modo advertido
reconocí lo
que era mi objetivo
y me volví de nuevo... al
teatro de títeres.
Observé
de nuevo las crueles imágenes infantiles
que se me mostraban ahora más hermosas
a causa de mi edad madura.
Reviví
y restauré lo que el tiempo había ajado,
le agregué un poco de color, algún
detalle,
quité las
larvas de las polillas...
Con
la antigua tela tejí nuevos vestidos.
Espero que el
viejo cuento de hadas les sorprenderá.
Por
lo tanto, mi comedia se presenta muy viva,
pero
sigue siendo esencialmente
un
espectáculo de marionetas.
Sinfonía
Víspera
de Pascua e inicio de la primavera
CORO
(fuera
de escena)
Paz... Paz...
Paz...
Preludio
I
(En
Wittenberg, durante
la Edad Media.
Mañana
luminosa. En
su estudio y
laboratorio de química el
Doctor Fausto,
Rector Magnífico de la
universidad,
trabaja
completamente absorto
en un
experimento cuando,
después
de un corto
silencio, entra
su alumno Wagner)
WAGNER
Con
su perdón eminencia...
Su
eminencia perdone,
pero
tres estudiantes desean verlo.
FAUSTO
¿Qué
desean?
WAGNER
Quieren
entregarle un libro.
FAUSTO
¡Wagner,
de verdad, no puedo seguir así!
La vida se va cada vez más
rápidamente
y...
no puedo volverla atrás.
No puedo
dedicarle tanto tiempo a los demás.
¡Y los consejos de nada sirven para
aquellos
que no se ayudan a sí mismos! –
Discúlpame
ante esos estudiantes.
WAGNER
Su
eminencia disculpe...
En
este caso no le traen trabajo alguno.
El
libro puede ser una obra rara,
porque
lleva un título muy particular:
Clavis
Astartis Magica...
FAUSTO
¿Clavis
Astartis? ¿No te equivocas?
¿Acaso
me tomas el pelo?
¿Tienes
alucinaciones? ¿Ves fantasmas?
WAGNER
¡No,
no!
¡Se
lo aseguro su eminencia!
FAUSTO
Entonces
¡haz entrar a los estudiantes!
(Wagner
se retira)
¡Fausto,
Fausto, ha llegado tu gran momento!
¡El
poder de la magia está en mi mano,
prodigiosos
signos se me revelarán,
y
con las fuerzas ocultas a mi servicio, podré...
¡Ah,
vulgares humanos que me habéis atormentado,
cuidaos de ahora en
adelante de Fausto!
En
sus manos estará el poder,
pues las
fuerzas de la oscuridad le obedecerán.
¡Él
los dominará, los convertirá en esclavos!
¡Pobres
de ellos!
Pero
¿y si Wagner estuviera equivocado?...
Quizás
sería positivo para mi salvación...
WAGNER
(entrando)
Su
eminencia, aquí están los estudiantes.
FAUSTO
¡Entrad!
(Wagner
hace una señal hacia la puerta.
Los tres estudiantes vestidos de
negro entran.)
¿Quiénes
sois?
LOS
TRES
Estudiantes
de Cracovia.
FAUSTO
¡Oh,
mi vieja, mi querida Cracovia!
Me recordáis
mis años de juventud.
¡Mis
sueños! ¡Mis proyectos!
¡Cuántas
esperanzas tenía entonces!
Sed
bienvenidos... ¿Qué os trae aquí?
EL
PRIMER ESTUDIANTE
Quiero entregarle este libro.
(Fausto
reprime un movimiento impetuoso)
EL
SEGUNDO
Y yo
le entrego la llave.
EL
TERCERO
Este
documento atestigua que
es de su propiedad.
FAUSTO
¿A
qué se debe semejante regalo?
LOS
TRES
¡Usted
es el Maestro!
FAUSTO
¿Puedo
quedármelo?
LOS
TRES
Es
todo suyo.
FAUSTO
¿Y cómo puedo
pagaros?
LOS
TRES
Más
tarde, probablemente...
¡Adiós
Fausto!
FAUSTO
¡Quedaros!
¡Sed mis invitados!
LOS
TRES
¡Adiós,
Fausto!
FAUSTO
Al menos, decidme si os volveré a ver.
LOS
TRES
Más
tarde, probablemente... ¡Adiós, Fausto!
(los
tres estudiantes salen)
FAUSTO
(los
sigue con la vista)
¡Extraños
visitantes!
(Wagner
entra nuevamente.)
¿No
has visto a los estudiantes?
¿Por qué no los acompañaste?
WAGNER
Su
eminencia, yo no he visto a nadie.
FAUSTO
Pero, si acaban de salir.
WAGNER
Yo
no vi salir a nadie.
FAUSTO
¿Cómo? Pero si acaban de marcharse.
WAGNER
No he
visto a nadie.
FAUSTO
¡Ah,
entonces ya sé quienes eran!
(La
cafetera que está sobre la estufa hierve
y se
derrama sobre el fuego. Wagner
sale de prisa,)
Preludio
II
(En
el mismo sitio, cerca de la medianoche)
FAUSTO
(solo)
El
reloj de arena indica la medianoche.
Ya
puedo empezar. Misterioso regalo,
es
hora de que demuestres tu poder.
(Fausto
abre el libro del Astartis.)
¡Esta será la primera ceremonia!
(Pone
el libro en el suelo, se quita el cinturón
y con él marca un círculo en el
suelo y situándose
dentro de
él con
la llave en la mano)
¡Lucifer!
¡ Lucifer!
¡Ángel caído, yo
te invoco!
(alza
la llave, que empieza a brillar)
¡Lucifer!
¡Ven a mí!
(Un
fulgor verdoso invade la escena.
La
llave brilla cada vez más. Una
visible
excitación invade
a Fausto)
CORO
INVISIBLE
¿Qué
deseas?
FAUSTO
¡Mándame
a tus siervos!
EL
CORO
¿Eso
quieres?
FAUSTO
¡Eso
quiero!
EL
CORO
¿Insistes?
FAUSTO
¡Sí,
eso quiero!
EL
CORO
¡Ellos
vienen! ¡Ya vienen!
(La
lámpara y la llave dejan de brillar. Seis
lenguas de fuego descienden de lo alto)
FAUSTO
¿Yo he
hecho esto?
(se
produce un largo silencio)
¿Cómo
lo he logrado tan pronto?
¿Puedo
atreverme a ir más lejos?
Debería
interrogarlos, aunque la idea me repugna...
Sus voces podrían matarme.
EL
CORO
Pregunta
sin temor.
FAUSTO
¡Así
sea! Habla tú, el primero...
¿Cómo te llamas?
ESPÍRITU
PRIMERO
Gravis.
FAUSTO
Dime,
¿Cuán veloz eres?
ESPÍRITU
PRIMERO
Como
la arena del reloj de arena.
FAUSTO
¿Cómo
la arena del reloj?
Atrás,
ser rastrero, desaparece.
(La
primera llama sale. Para
sí, asombrado)
¡Obedecen!
(en
voz alta)
¡El
segundo! ¿Quién eres tú?
ESPÍRITU
SEGUNDO
Levis.
Yo soy tan rápido como la caída de una hoja.
FAUSTO
El
ser humano cae más rápidamente que tú:
¡desaparece!
(La
segunda lengua de fuego sale.)
¡Habla
tercero!
ESPÍRITU
TERCERO
Yo
soy Asmodus.
Voy tan de prisa como
el torrente
que baja de la
montaña burbujeando entre peñascos,
y a través del
campo corro hasta llegar al océano.
FAUSTO
Eres
un jactancioso.
Sólo
sabes correr hacia abajo.
¡Fuera
de aquí!
(La
tercera llama sale. Para
sí)
Mis
esperanza disminuye, pero aumenta mi valor.
¡Muéstrate, cuarto
espíritu!
ESPÍRITU
CUARTO
Yo
soy el Príncipe Belcebú.
EL
CORO
¡Belcebú!
ESPÍRITU
CUARTO
Y soy
tan veloz como la bala que dispara el fusil.
¿Es
eso suficiente para ti?
EL
CORO
¿Es
suficiente para ti?
FAUSTO
¡No,
príncipe burlón!
¿El
fusil no es obra del propio ser humano?
¿Y
el deseo humano no apunta a
metas más elevadas?
¿Cómo podrías contentar a Fausto?
¡Márchate!
Y ahora tú, penúltimo espíritu,
preséntate
y di como te llamas, quinto ser.
(La
cuarta llama sale.)
ESPÍRITU
QUINTO
Soy Megäros.
EL
CORO
¡Mira,
es Megäros!
ESPÍRITU
QUINTO
Soy
rápido como el rayo.
EL
CORO
Aquí
está, Megäros,
él
es tan rápido como el rayo en la tormenta.
FAUSTO
Eso
está mejor, sin embargo esperaba algo
más.
Estoy
harto. Que
te lleve la tormenta: ¡fuera!
(La
quinta llama sale.)
EL
CORO
¡Ah!
FAUSTO
¡Silencio!
(sale
del círculo,)
Queda
sólo uno.
No
me atrevo a destruir la última esperanza.
Tengo
miedo del vacío que seguiría después.
¿Éste
es el poder del infierno?
¡Cuánto
más elevado es el espíritu humano!
En
él se evidencia el soplo divino.
¡Cómo
os desprecio, vanas luces resplandecientes!
¡Qué
rápido os apagáis!¡No
os necesito!
Pero, entonces ¿en
qué emplearé mis energías?
¡Oh
tú, trabajo, tú serás la fuerza vivificadora!
¡Me sumerjo en ti!
ESPÍRITU
SEXTO
¡Fausto!
FAUSTO
¡Cómo
resplandece esa llama!
Esa
voz que me llama ¿es suya?
¡Cómo
se eleva hacia lo alto!
Pero
no serás capaz de superar a
tus hermanas.
¡Oh, llama brillante,
nada
espero de ti!
ESPÍRITU
SEXTO
¡Fausto!
¡Fausto! ¡Fausto!
FAUSTO
¿Otra
vez? ¡Cuánta urgencia!
Está
bien, puedes hablar.
ESPÍRITU
SEXTO
Fausto,
yo soy tan rápido
como
el pensamiento humano.
FAUSTO
¡Como
el pensamiento humano!
¿Qué
más puedo pedir?
¿Cuál
es tu nombre?
ESPÍRITU
SEXTO
Mefistófeles.
FAUSTO
¿Mefistófeles?
ESPÍRITU
SEXTO
Mefistófeles.
EL
CORO
Mefistófeles.
FAUSTO
Transfórmate
en una forma tangible.
(Mefistófeles
entra con discreción y adopta
una actitud servil. Viste
de negro. Fausto,
que
todavía está mirando la
llama, descubre esta
presencia inesperada
y reprime un movimiento
de
aversión.)
FAUSTO
¿Deseas
servirme?
MEFISTÓFELES
La
cuestión es: ¿en
qué condiciones?
FAUSTO
¡Haciendo
realidad mis deseos
durante
el resto de mi vida!
Hazme
abrazar el mundo desde
el oriente
hasta el occidente y de norte a sur.
Déjame
que comprenda todas las acciones humanas
y logre aumentar su
grandeza.
Dame
la sabiduría, y también todo su tormento.
Y por
último que pueda ser tan feliz
como
nadie lo haya sido.
MEFISTÓFELES
Continúa,
no te detengas,
en caso que aún no
hayas terminado.
FAUSTO
¡Oh,
haz que tenga al mundo en mis manos!
Que
pueda comprender la naturaleza humana
y adentrarme en los límites del
conocimiento.
Dame la
sabiduría, y también
todo
el tormento que la acompaña.
MEFISTÓFELES
¿Algo
más?
FAUSTO
¡Hazme
libre!
Así
me servirás adecuadamente,
hasta
al final.
Ahora
es tu turno, dime qué exiges.
MEFISTÓFELES
Después...
serás tú quien me sirva por siempre.
FAUSTO
¿Yo
servirte a ti? ¿A ti?
¿Por
toda la eternidad?
No
puedo, no puedo y no quiero.
¡Aléjate!
MEFISTÓFELES
Escucha,
Fausto.
Afuera
te espera una multitud de acreedores.
Todos aquellos a
los que has estafado.
Además,
has deshonrado a una joven
y
su hermano te lo hará pagar con la vida.
Los
curas están tras de ti,
con
razón sospechan de ti.
¡La
hoguera te espera por hereje!
FAUSTO
¡Basta,
basta! ¡Ya lo sé!
MEFISTÓFELES
¡Ja,
ja, ja! ¡Así son los
humanos,
se persiguen, se encarcelan
y
siempre están los unos contra los otros!
FAUSTO
Ahórrate
los lugares comunes y tus sermones.
MEFISTÓFELES
Cuando
se acerca el momento fatal,
entonces
todos son como yo,
y
yo no soy más que un pobre diablo,
obligado
a salvarlos.
Escucha
Fausto.
Te
daré riqueza, poder
y todos los
placeres del amor.
Tu
nombre brillará,
¡tendrás
fama mundial!
FAUSTO
¡Basta!
MEFISTÓFELES
Allá
afuera te esperan tus acreedores.
El
hermano de la muchacha y los clérigos te atraparán
¡y te
llevarán a la hoguera!
(ríe
silenciosamente)
FAUSTO
¡Lo
sé, lo sé! ¡Basta!
MEFISTÓFELES
Así
son las cosas. ¡Elige!
FAUSTO
Astuto...
bien has sabido tenderme la trampa.
MEFISTÓFELES
Dame
la mano.
FAUSTO
¡Jamás!
(golpean
a la puerta.)
MEFISTÓFELES
Tus
perseguidores están detrás de esa puerta.
¡Una
palabra tuya y desaparecerán!
(golpean
más fuerte)
FAUSTO
¡Acaba
con ellos!
MEFISTÓFELES
¡Ya
está hecho!
¿Quieres
esperar al resto?
FAUSTO
¡No!
¡Me entrego a ti!
Pero
ahora ¡déjame!
MEFISTÓFELES
Sólo
falta un detalle.
FAUSTO
¡Márchate!
¡No puedo soportarte más!
MEFISTÓFELES
Tendrás
que aprender a hacerlo.
EL
CORO
Credo
in unum Deum.
Patrem omnipotentem,
creatorem
coeli et terrae
visibilium
omnium et invisbilium.
FAUSTO
¿Qué
más deseas?
MEFISTÓFELES
Un
breve documento firmado con tu sangre...
Rojo
sobre blanco.
FAUSTO
Está
bien, dámelo.
MEFISTÓFELES
Muy
bien.
EL
CORO
Creo
en un solo Dios...
FAUSTO
¡A
dónde han ido a parar
mi
voluntad y
mi orgullo!
Infortunado
Fausto,
la
obra del infierno ya empezó.
(se
acerca a la ventana.)
¡Qué
será de mí!
(amanece
el Día de Pascua)
EL
CORO
... que
resucitó al tercer día, según las escrituras,
y ascendió al
Cielo;
y
está sentado a la diestra de Dios Padre.
FAUSTO
¡El
Día de Pascua!
Las
personas honradas se dirigen a
la catedral.
¡Oh, días de mi niñez!
MEFISTÓFELES
Deja
de lado esos pensamientos.
FAUSTO
¡Cállate!
EL
CORO
... y desde allí ha de venir
con gloria
a
juzgar a los vivos y a los muertos.
¡Creo,
creo, creo!
FAUSTO
¡Tú,
Fausto, ya estás muerto!
¡Me
llevarán a juicio! ¿Quién me ayudará?
(Un
cuervo entra volando con una pluma
en el pico que toma Mefistófeles)
MEFISTÓFELES
Fausto,
cumple con tu palabra como
un hombre.
¡Cúmplela!
FAUSTO
Todavía
hay tiempo. No me acoses.
EL
CORO
Creo,
creo.
FAUSTO
(desesperadamente)
No
hay piedad. ni beatitud, ni redención;
ni
existe el cielo,
ni los horrores del infierno:
¡Desafío
al más allá!
MEFISTÓFELES
¡Perfecto,
perfecto!
A fe mía,
que vamos progresando.
Estás en el buen camino.
FAUSTO
(temblando
avanza y le entrega a Mefistófeles
el documento que acaba
de firmar)
Toma
– ya veremos una vez que se cumpla mi plazo –
quizás
aún esté sujeto a ti, o no...
No
eres mi amo.
(Cae
al suelo inconsciente)
EL
CORO
¡Gloria
a Dios en el cielo y paz en la tierra!
(Mefistófeles
mira satisfecho a su víctima
y luego
se guarda el
documento)
MEFISTÓFELES
¡Atrapado!
(se
marcha llevándose el libro mágico. La
escena
progresivamente se ilumina.
A través de la ventana,
los rayos del sol
de la mañana inundan el lugar)
CORO
DE HOMBRES Y MUJERES
¡Aleluya!
INTERLUDIO
(Una
capilla de la catedral. Paredes
grises y frías
bancos de madera,
un crucifijo. Se oye desde, la nave
central, el
sonido
de un órgano. El hermano de la
muchacha
deshonrada se arrodilla para orar)
EL
SOLDADO
¡Oh,
Tú, que no eres sólo
el Dios de
la gracia y la misericordia;
sino también el
de la cólera, la venganza y las batallas!
¡Escucha
a mi oración!
No tenía a nadie en
el mundo,
salvo a mi
hermana;
ni
padres, ni esposa,
ni
nadie que
pueda compensar su pérdida.
Un
hombre me la robado deshonrándola.
Haz
que yo encuentre a ese hombre
y
pueda hacer justicia.
¡Señor,
Tú que no eres sólo
el Dios
de
la gracia y la bondad!
¡Escucha mi plegaria!
MEFISTÓFELES
Ese
hombre desea tu muerte.
FAUSTO
¡Quítalo
de mi camino!
MEFISTÓFELES
Hazlo
por tu cuenta.
FAUSTO
¡No,
no quiero ensuciarme las manos!
Busca
a otro asesino.
MEFISTÓFELES
Si
él te reconoce, la única solución será
que tú mismo lo mates.
FAUSTO
Encuentra
a otro.
(El
soldado hace un movimiento)
MEFISTÓFELES
¡Ten
cuidado!
FAUSTO
¡No,
yo no, no!...
MEFISTÓFELES
¡O él o
tú!
FAUSTO
Él
se arrastra por la vida lamentándose,
sin embargo yo
soy un hombre importante.
MEFISTÓFELES
De
acuerdo.
EL
SOLDADO
¡Dame
al
hombre, al hombre que busco!
¡Por
favor!
(Mefistófeles
se transforma en monje encapuchado.
Entra
despacio y se arrodilla junto al soldado)
MEFISTÓFELES
¿Tienes
algo que confesar?
EL
SOLDADO
Yo
no he cometido ningún pecado.
MEFISTÓFELES
Pero
tienes intenciones de cometer uno.
EL
SOLDADO
¡Es
un acto de justicia!
Y como parece que ya lo sabes,
menos necesidad tengo de confesarme.
MEFISTÓFELES
¡Quizás,
éste sea el momento oportuno!
EL
SOLDADO
¡Dios
está conmigo! ¡Tú me incomodas!
MEFISTÓFELES
¿Quién
sabe? Quizás tu hora no esté lejos.
EL
SOLDADO
¡Monje
del diablo, muéstrame tu sucio hocico!
¡Yo
doy la cara!
MEFISTÓFELES
Pronto
lo verás.
EL
SOLDADO
¡Venga!
MEFISTÓFELES
Paciencia,
mejor mira hacia aquella puerta.
¡Ten cuidado! ¡Está
alerta!
(se
pone en pie. Se oyen tambores
y trompetas)
Alguien
se acerca. Son seis contra uno.
¿Podrás
desahogar tu sed de combate?
¿Y
mi hocico? ¡Aquí lo tienes!
(Mefistófeles
se descubre, le saca la
lengua al soldado
y
entra en un confesionario. El
soldado horrorizado
empuña su espada
y se ponen en guardia. Se
hace
una oscuridad profunda.
Por la puerta entra un
teniente al mando
de una patrulla.)
EL
TENIENTE
¡Mirad,
ahí!... ¡Es
él!
El muy perro se ha refugiado en la iglesia,
el asesino de nuestro
capitán.
¡Ojo
por ojo y diente por diente!
¡Que
muerda el polvo!
¡El
coronel nos recompensará!
(Tras
breve lucha el soldado cae
muerto)
MEFISTÓFELES
(desde
el confesionario elevando las
manos)
¿Aquí?
¿En este lugar sagrado?
¡Sois
como demonios!
¡Carne
para el infierno!
A
propósito... bien
hecho, tenéis mi bendición.
EL
TENIENTE
Este
monje está loco. ¡Dejadlo!
MEFISTÓFELES
Eso es
justamente lo que estaba pensando,
pero ahora
hagamos cuentas: primero un sacrilegio
y luego
el asesinato premeditado del hermano soldado.
El sabio Fausto lo cargará en su conciencia:
tres ratas con una sola trampa.
(Un
rayo de luna ilumina el cadáver
del
soldado muerto)
ACTO
ÚNICO
Cuadro
Primero
(Damas
y caballeros de la corte. Aldeanos
vestidos
de fiesta, precedidos
por
músicos con zampoñas.
Cazadores
con cuernos de caza y perros. Pajes y
damas de honor que llevan
coronas
de flores. El
Maestro de Ceremonias, seguido por una
escolta
de guardias con tambores,
hace su entrada. Ordena
los distintos grupos de personas, se da mucha
importancia y trata de hacerse respetar.
Hace
retroceder a los campesinos, indica a los
pajes
cuales son sus respectivos puestos y
a las damas
de honor las ubica según
su
rango. Desaparece
y reaparece todo
el tiempo excitado y autoritario.
Finalmente
recibe al Duque y la Duquesa)
CORO
¡Aquí
llegan! ¡El Príncipe y la Princesa!
¡Oh,
mirad! ¡Cuánto esplendor! ¡Que vivan!
¡Dios
salve a los soberanos!
(la
pareja ducal entra a caballo)
MAESTRO
DE CEREMONIAS
(Avanza
haciendo una reverencia hacia el Duque)
Después
de estas fiestas tan espléndidas y
coloridas,
apenas me atrevo a esperar un
goce más grande.
La noche se presenta
particularmente
seductora.
EL
DUQUE
¿Ocurre
algo fuera de lo común?
MAESTRO
DE CEREMONIAS
Un
hombre de inmensa sabiduría está aquí.
¡Nada
menos que el doctor Fausto, en persona!
EL
CORO
¡El
Doctor Fausto!
MAESTRO
DE CEREMONIAS
(a
la Duquesa)
Si
no le da temor a usted...
LA
DUQUESA
¿Temor? ¿Por
qué habría de tenerlo?
MAESTRO
DE CEREMONIAS
Gentil
dama,
el
sabio doctor es algo inquietante;
parecería
que lo consume un fuego extraño,
casi
temo haberme atrevido a traerlo.
Si
lo ordena usted, puedo presentarlo,
sin
embargo no asumo
responsabilidad
alguna al respecto.
LA
DUQUESA
Nos
arriesgaremos a ello.
(El
Maestro de Ceremonias sale con una
reverencia.)
MEFISTÓFELES
(aparece
de repente como un heraldo)
Arriesgarse...
¡y luego ganar!
La
belleza se complace en el peligro.
Por
consiguiente, hermosa dama,
no se ha arriesgado
usted demasiado
al permitir que
mi señor se presente ante usted.
Aquí
llega él, en persona, para serviros.
(Fausto
avanza lentamente desde la parte
posterior
de la escena. Lo sigue un séquito
increíble: pequeños moros que
sostienen la
cola de su frac y monos...
Su aspecto
tiene
algo de extravagante. El Maestro de
Ceremonias, recibe al
grupo con pasos de baile)
EL
CORO
Se
acerca... y con él lo maravilloso.
Quedaremos
asombrados
y
nos darán escalofríos.
A
su alrededor, espíritus invisibles,
ocultan
engañosamente la realidad.
Los
intuimos cuando el día
cede paso a la noche
y
nos deja mudos y temblorosos.
Es
absolutamente bello y majestuoso.
Lo
extraordinario, es natural en él.
Si
su aspecto no fuese tan soberbio,
nos
parecería casi delicado.
Nos
intimida,
pero
no podemos quitar los ojos de él
LA
DUQUESA
(para
sí)
Tiene
aspecto y espíritu de príncipe,
jamás
un hombre me había atraído tanto.
EL
DUQUE
(para
sí)
Juraría
que lo envía el infierno.
MEFISTÓFELES
(para
sí)
El
perro guardián ladra.
El
rebaño bala.
CORO
¡Qué
hombre extraordinario!
¡Qué
invitado tan extraño!
¿Qué
va a pasar?
FAUSTO
(para
sí)
¡Tú,
la más orgullosa de las mujeres,
serás
mi recompensa!
EL
DUQUE
¡Doctor,
sea usted bienvenido a nuestra corte!
Le agradecemos que nos muestre su
arte
y esperamos
que no decepcione a la princesa.
Si
gusta empezar:
LA
DUQUESA
(para sí)
¿Qué
ocurrirá?
FAUSTO
(para sí)
¡No
se preocupe! ¡Estoy listo!
(Levanta
las manos. Un
grupo de pequeños
diablos con
aspecto de faunos invade el
lugar
moviéndose ágilmente y
se esconde rápidamente
entre
las plantas.)
LAS
MUJERES
(lanzan
un grito de espanto)
¡Ah!
LOS
HOMBRES
(riéndose)
¡Ja, ja, ja!
(Fausto
impone silencio con un
breve gesto)
FAUSTO
Perdonen
si dispongo las cosas a mi manera,
pero
la luz del día es poco propicia para mis hechizos.
¡Luces,
os lo ordeno, apagaos!
Que
venga la noche
y las estrellas iluminen el
cielo.
CORO
¡Oh!
FAUSTO
Hermosa
soberana ¿qué deseáis ver?
LA
DUQUESA
¿Puedo
escoger?
EL
DUQUE
(a
la duquesa)
¡Escoge!
¡Exige
lo imposible!
LA
DUQUESA
Los
príncipes de antaño
¿eran
más gallardos
que
los de ahora?
Si se puede,
quisiera
comprobarlo.
¡Que
aparezca
ante
nosotros
el rey Salomón!
(el
rey Salomón aparece sentado en
su trono)
EL
DUQUE
Una
imagen muy digna.
MAESTRO
DE CEREMONIAS
Es
cierto, realmente fascinante.
LA
DUQUESA
Pero
parece un hombre demasiado estricto.
¿Acaso
no era galante?
FAUSTO
Si
eso deseáis saber...
Id a descubrirlo
vos misma.
(Un
arpa aparece ante Salomón que se dispone a
tañer. Aparece
un segundo trono. La
reina de Saba
avanza hacia él.)
LA
DUQUESA
¿Quién
es esa hermosa mujer?
EL
DUQUE
(frunciendo
las cejas)
¡Se
te parece mucho!
MAESTRO
DE CEREMONIAS
¿Es
Helena de Troya?
LA
DUQUESA
(para
sí)
Se
me parece,
y Fausto se parece al
rey Salomón.
(Salomón
baja de su trono y
se
arrodilla ante la reina
de Saba)
EL
DUQUE
¡Qué
impertinencia, esto es casi una afrenta!
FAUSTO
Se
llamaba Balkis y era la reina de Saba.
Su
sabiduría, mayor que la de Salomón,
supo
conquistar al sabio rey.
(Salomón
y la reina de Saba suben
nuevamente
a sus respectivos tronos)
CORO
(señalando
a Salomón y a la reina de
Saba
y a Fausto y a la Duquesa)
¡Mirad cómo
ambas
parejas se asemejan!
La
intención es evidente,
el
inocente juego
es
un peligro
más
que inminente.
LA
DUQUESA
Ahora
deseo otra cosa.
¿Podría
acaso adivinar mi deseo?
FAUSTO
Vuelva
su hermosa mirada
hacia
estas sombras.
EL
DUQUE
¿Cuál
es tu deseo?
LA
DUQUESA
Ya
lo verás.
(Sansón
y Dalila aparecen en un sillón)
EL
DUQUE
¡Sansón
y Dalila haciendo el amor!
MAESTRO
DE CEREMONIAS
De
la traición de esa mujer
mucho
se ha dicho y cantado.
LA
DUQUESA
¡El
amor puede estar unido a la perfidia!
FAUSTO
Lo
que se dice es parte de la leyenda.
(Detrás
de la pareja, aparece un esclavo
negro que entrega a Dalila unas
tijeras.)
CORO
¡Alza las tijeras!
Eso
es conocido...
Esa
mujer es una pecadora...
¿Ah,
lo va a castrar?
LA
DUQUESA
¡Basta
ya!
Ahora
deseo un nuevo cuadro.
(La
aparición se desvanece.)
Quisiera... me da igual, cualquier cosa.
(Juan
el Bautista y Salomé aparecen. A
su lado el
verdugo,
con la apariencia del Duque, mantiene la
espada levantada)
CORO
¡Juan
el Bautista y Salomé!
FAUSTO
Su
cabeza rodará por un capricho de Salomé.
LA
DUQUESA
(traicionándose
a si misma)
¡Él
no debe morir!
FAUSTO
¡De
modo que vos me amáis!
LA
DUQUESA
¡Soy
la esposa del Duque!
FAUSTO
No
obstante, me amáis.
LA
DUQUESA
¡Cállese!
¡Yo
respeto mi honor y no soy libre!
FAUSTO
¡Ven,
oh ven, sígueme!
Te
llevaré a través de la inmensidad de los
mundos.
Que la tierra sea tu
imperio y
tú su reina,
con
todo el esplendor del oriente. ¡Ven!
El arte de occidente,
que
los tiempos futuros descubrirán,
son
ahora tuyos ¡Ven!
LA
DUQUESA
(para
sí)
¡Ah,
él me cautiva, me embruja, me atrapa!
(a
Fausto)
¡Déjeme,
oh, déjeme!
¿Cree
que puede seducirme?
¡Oh,
no diga nada!,¡Oh, cállese!
EL
DUQUE
¡Este
juego ha terminado!
MEFISTÓFELES
(Interponiéndose entre
Fausto y la
Duquesa)
¡El
juego ha terminado!
(Todos
se apartan haciendo lugar al Duque)
EL
DUQUE
(con
rabia contenida, a Fausto)
¡Un
espectáculo magnífico!
Se
lo agradezco.
Usted
será mi invitado al banquete.
(Se
produce un breve y embarazoso silencio.
Luego,
todos
salen desordenadamente. El
Duque da la
espalda a Fausto y ofrece
su brazo a la Duquesa)
CORO
¡Vámonos!
¡Marchémonos!
¡La
desgracia planea sobre nosotros!
¡Vamos!
¡Vamos!
MEFISTÓFELES
¡No
los sigas!
FAUSTO
¿Por
qué?
MEFISTÓFELES
¡Huye!
¡Abandona la corte!
Hiciste
enfadar al duque.
La
comida estará envenenada para ti.
Yo
no me arriesgaría.
Los
más altos dignatarios del clero están presentes.
No es un momento oportuno.
FAUSTO
Yo
no estoy solo.
MEFISTÓFELES
Ya
lo sé. Ella está entregada.
Es
parte de mi plan.
Ocurrirá
a mi modo, ahora ven.
(se
retiran al mismo tiempo
que lo hacen los
últimos invitados.
La escena queda vacía.
Un pálido
crepúsculo ilumina el escenario.)
LA
DUQUESA
(entra
en escena como una sonámbula
los
brazos extendidos hacia adelante)
Él
me llama... me atrae...
Me
llama con la fuerza de mil voces,
me
atrae con la fuerza de mil brazos.
Un
solo instante parecen más de mil
y
cada momento me habla sólo de él.
Aquello
que fui, aquello que he representado,
ha
desaparecido... sólo veo un camino,
el
camino que me lleva
al
hombre que amo.
¡Sí,
sí, voy contigo!
Caminaré
contigo por espacios infinitos.
La
tierra se transformará en mi imperio.
¡Y
yo seré su reina!
Los tesoros
que en el futuro se descubran,
¡serán sólo míos, míos!
Camino
de tu mano
por
los espacios infinitos,
contigo,
contigo,
en
la inmensidad.
¡Fausto!
¡Fausto!
¡Voy
a ti!
¡Fausto!
¡Fausto!
¡Te
sigo!
Sí,
voy... te sigo.
(Sale
lentamente. Súbitamente se hace de
día.
Aparecen el duque y Mefistófeles
que está
vestido como
el capellán de la corte.)
EL
DUQUE
(misteriosamente
y muy nervioso)
¿Algo
importante, dice usted?
¿Qué
sucede, padre?
MEFISTÓFELES
¡Resignaos
Príncipe! ¡La duquesa ha escapado!
EL
DUQUE
¿Con
él?
(Mefistófeles
hace gesto afirmativo)
¡Que
se los persiga!
MEFISTÓFELES
¿A
dónde? ¿En el cielo?
Con
mis propios ojos los vi montar
en
caballos alados y volar hacia las nubes.
Lo
mejor sería callar, que nadie sospeche nada.
No se debe subestimar el poder del mal.
(vuelve
a asentir con la cabeza)
Mi
consejo, hijo mío,
es
mirar hacia el futuro.
EL
DUQUE
¿Qué
dice?
MEFISTÓFELES
Escuchadme.
El duque de Ferrara
os amenaza con la guerra.
Casaos
con su hermana.
y todo
se habrá solucionado.
EL
DUQUE
¡El Cielo habla por
usted!
MEFISTÓFELES
(Para
sí)
La república
veneciana se los tragará a
ambos.
Tengo influencias en el consejo de
los trescientos
y espero lograr este pequeño favor
sin apenas oposición.
(en
voz alta, hipócritamente)
¡Hijo
mío, tened fe!
(Mefistófeles
levanta su mano derecha
como para dar su bendición, pero
la mano se
extiende como una garra
y el Duque se la besa)
Interludio
Sinfónico
(Zarabanda)
Cuadro
Segundo
(En
una taberna en Wittenberg. Fausto
y estudiantes)
EL
CORO
(detrás del telón)
Durante
la juventud,
uno
nunca está satisfecho.
¡Bah!
¡Alegrémonos
pues,
mientras
somos jóvenes!...
¡Salud,
salud, salud!
(Se
levanta el telón. Los estudiantes se
encuentran
distribuidos por toda la taberna.
Algunos discuten sentados en torno
a Fausto)
PRIMER
ESTUDIANTE
.. para
que comprendáis
la
doctrina platónica correctamente...
UN
ESTUDIANTE
(de
otro grupo)
¡No
dejes de beber
hasta
llenar tu flácida barriga!
CORO
¡Silencio!
En esta mesa estamos conversando.
PRIMER
ESTUDIANTE
Para
que comprendáis correctamente
la
doctrina de Platón, daré un ejemplo:
mirad
este plato, lo haré trizas.
(rompe
un plato)
CORO
¡Crash!
PRIMER
ESTUDIANTE
A
pesar de ello el concepto “plato” persiste.
EL
CORO
A
pesar de ello el concepto “plato” persiste.
SEGUNDO
ESTUDIANTE
Sin
embargo, el plato está roto,
y
tu ingenio no puede recuperarlo.
PRIMER
ESTUDIANTE
Agradece
a Dios,
que
tu plato todavía está intacto.
TEÓLOGO
Mucho
inquietó este tema
a
los Padres de la iglesia.
Lo
que Dios ha creado es indestructible,
sin
embargo,
cada obra humana
es
perecedera.
ALGUNOS
¡Perecedera...
perecedera!
UN
CUARTO ESTUDIANTE
(al
teólogo)
Apenas
pueda te moleré a golpes
hasta
que mueras,
y
así veremos si Dios te ha creado...
CORO
¡Ja!
Ja! Ja!
Veremos
si Dios te ha creado...
EL
CUARTO ESTUDIANTE
... y
si eres indestructible
CORO
Durante
la juventud
uno
nunca está satisfecho
¡Alegrémonos
pues,
mientras
somos jóvenes! -
UN
JURISTA
(pontificando)
La
ley defiende la propiedad privada
contra el
robo y la destrucción.
Al romper este plato has
caído bajo el yugo de la ley.
PRIMER
ESTUDIANTE
Pero
mi acción fue algo puramente platónico.
UN
NATURALISTA
Todo
se desintegra, pero sin embargo,
se reconstituye y
transforma eternamente,
asumiendo
distintas formas y especies.
OTRO
De
igual manera que la alegría de
tu embriaguez
se trasformará mañana
en
melancólica resaca.
PRIMER
ESTUDIANTE
Sin
embargo, la doctrina platónica...
TEÓLOGO
Sólo
es válido lo que Dios ha creado.
JURISTA
Según
la ley, la propiedad privada
está
protegida.
NATURALISTA
Todo
se desintegra y cambia eternamente.
EL
CORO
¡Salud!
¡Salud!
Así seguiremos
hasta
la mañana,
con
resaca o
sin resaca.
PRIMER
ESTUDIANTE
¡Que
hable el maestro!
MEFISTÓFELES,
CORO
¡Sí,
que hable el maestro!
FAUSTO
Nada
está probado y nada puede probarse.
En
cada cátedra me he equivocado.
Sólo
es cierto que vinimos para irnos;
y que aquello que hay en el medio
es
lo que nos concierne.
Por
consiguiente, recordad
las
palabras del gran protestante.
PRIMER
ESTUDIANTE
Las
palabras de un apóstata...
(Aquí
se separan los estudiantes en dos
coros:
el de los católicos y el de los
y protestantes)
SEGUNDO
ESTUDIANTE
De
un héroe y un santo...
TERCER
ESTUDIANTE
Un
presumido...
CUARTO
ESTUDIANTE
Un
hereje.
UN
ESTUDIANTE
Yo
lo veo como a un nuevo Salvador,
un
gran alemán.
PRIMER
ESTUDIANTE
¡Bah!
¡El verdadero Salvador
no
era, sin embargo, alemán!
CORO DE LOS PROTESTANTES
Sin
embargo, vosotros los papistas,
sois
peores que los herejes.
CORO DE LOS CATÓLICOS
¡Si
estuviéramos en España,
hace tiempo
que hubierais ido a la hoguera!
CORO DE LOS PROTESTANTES
Vosotros
ya estáis incinerados,
no sois más que un puñado de ceniza.
PROTESTANTES
(1º
GRUPO)
¡Que
el Diablo os lleve al infierno!
¡Es
un hereje y un fanfarrón!
PROTESTANTES (2º
GRUPO)
¡Es
un héroe y un hombre santo!
Un
verdadero alemán.
¡El Salvador recién nacido!
¡Iros
al infierno!
CATÓLICOS
(1º
GRUPO)
¡Y
vosotros al
diablo!
CATÓLICOS (2º
GRUPO)
¡Es
un hereje jactancioso!
¡Iros
al diablo!
FAUSTO
Vosotros, amigos,
poneos al menos de
acuerdo
acerca del diablo y del infierno.
Mis palabras
os reconciliarán:
“El vino, las mujeres, el arte y
el amor
son en la
vida el mejor
y
el más sensato de los consuelos“
Añadamos
también los dulces y alegres cantos
de la sagrada música.
LOS
PROTESTANTES
¡Viva
las mujeres!
LOS
CATÓLICOS
¡Viva
el canto!
LOS
PROTESTANTES
¡Viva
Martín Lutero, viva!
LOS
CATÓLICOS
¡Que
se vaya al infierno, junto con el demonio!
LOS
PROTESTANTES
¡Viva!
¡Viva!
LOS
CATÓLICOS
A Ti, ¡oh, Dios! te
alabamos;
a Ti, Señor, te
glorificamos;
a Ti, que hiciste el vino;
a Ti, que creaste a las mujeres,
esas
doncellas que adoramos
y
por las que te exaltamos.
¡Que
circulen las copas
por
los siglos de los siglos!
LOS
PROTESTANTES
(de
pie con fervor religioso)
Castillo
sólido es nuestro Dios;
brazo
fuerte y buen escudo,
Él
nos ayuda en todas las necesidades,
y
nos consuela en nuestra tribulación.
(Tumulto
general. Algunos suben a los
bancos
y mesas, descorchan las botellas
y se abrazan.
Los
protestantes salen
desfilando marcialmente,
con los brazos
estirados.
Otros, vacían las copas
llenas
de vino y golpean
con ellas las
mesas)
UN
ESTUDIANTE
Usted,
doctor, que ha viajado lejos,
debe
haber recogido mucha experiencia
acerca
de las mujeres.
¿No
quisiera revelarnos algunos secretos?
ALGUNOS
ESTUDIANTES
Es
evidente que los recuerdos lo afectan.
Su
rostro no parece feliz.
FAUSTO
Sólo
aquél que mira hacia delante,
tiene
la mirada serena.
(se
sumerge en sus recuerdos
y
luego decide liberarse de ellos)
De
todas las mujeres que me amaron,
la
más hermosa de ellas,
fue una duquesa extranjera.
ALGUNOS
ESTUDIANTES
¡Oíd,
una princesa!
Seguramente
que era una francesa.
FAUSTO
Ella
se entregó a mí
el
mismo día de su boda.
ALGUNOS
ESTUDIANTES
¿Usted
la embrujó?
FAUSTO
Si
la buena presencia, la virilidad e inteligencia
pueden embrujar, entonces,
la
embrujé completamente.
UN
ESTUDIANTE
¿Hace
mucho tiempo?
FAUSTO
Apenas
hace un año, sin embargo,
me parece que
ocurrió hace mucho, mucho tiempo.
Le
he perdido el rastro.
¿Pensará
en mí, aún?
MEFISTÓFELES
(vestido
como un mensajero y cubierto de
polvo,
aparece en
el umbral. Todos se inquietan)
No
se preocupen, sólo traigo
un mensaje:
¡La duquesa de Parma ha
sido enterrada!
Ella quiso enviarle
su
último pensamiento.
(Arroja
un niño recién nacido, muerto,
a
los pies de Fausto)
LOS
ESTUDIANTES
¿Quién
es este hombre? ¡Qué horror!
Con
seguridad es cómplice de un sicario.
¡Un
asesino, un delincuente!
¡Agarradlo,
que no escape!
¡Es
un canalla sospechoso! ¡Atrapadlo!
¡Un
bribón sospechoso! ¡Confiesa!
MEFISTÓFELES
¡Calma,
señores, tranquilidad, el mensajero,
no
tiene la culpa. Yo mismo me apeno
y lamento
muchísimo no poder traerles
noticias
más agradables.
La historia, es
ésta:
Se
desarrolla en Parma.
Había
allí un duque tonto,
que
eligió como esposa a una mujer lujuriosa.
El
marido la aburría,
pues
era muy devoto y muy débil.
Entonces
pasó por allí un doctor,
rodeado
de gran fama y esplendor,
quien
sin más ni más,
la
raptó la misma noche de su boda.
EL
CORO
¡Bien
hecho!
MEFISTÓFELES
Montado
en un infernal caballo alado,
se
la llevó volando entre las nubes.
La
embarazó
demostrando ser un canalla.
Al poco tiempo
abandonó
a la mujer y a su hijo.
Haberlo
encontrado en este lugar
me
parece poco adecuado.
EL
CORO
¡Será
él?
MEFISTÓFELES
En
su lecho de muerte,
ella
le dejó al niño recién nacido.
Poco
faltó para que yo pudiera
traerlo
hasta aquí con vida.
Sin
embargo, por el camino falleció
y
yo traje en mis brazos su cadáver.
Espero
haberles contado esta historia
sin
causarles demasiada conmoción,
porque
estos hechos,
aún son
muy recientes.
EL
CORO
¿Habéis oído? ¡Es vergonzoso! ¡Qué horror!
¿Qué
dice este hombre? ¡Explícate más claro!
¡Basta,
es suficiente!
(avanzan
enardecidos)
¡Ay
de los malvados!
MEFISTÓFELES
No
es tan trágico. Miren.
No
es más que un muñeco de paja.
(Allí
donde estaba el bebé muerto,
ahora
hay un muñeco de paja,)
¡Miren!
Ni siquiera sirve
para
engañarlos adecuadamente.
(exhibe
la paja a todos los)
EL
CORO
¡Un
muñeco de paja!
MEFISTÓFELES
Y
ahora para divertirnos, prendámosle fuego.
EL
CORO
¿Al
muñeco?
MEFISTÓFELES
Así
acabaremos con este estúpido miedo.
(Hace que el
muñeco
arda
mágicamente
Así,
con mis propias manos, consumo el pasado,
convierto
en cenizas lo que ya no tiene vida.
Para
tu consuelo, te prometo que tendrás
algo
mucho más hermoso.
FAUSTO
¿Qué
estás tramando?
MEFISTÓFELES
¡Ten
un poco de paciencia!
Ella
viene del pasado remoto,
y
arrastra consigo el destino
de
dos pueblos.
Es
una belleza sin igual,
que el amor aún
no ha colmado.
Eternamente
joven... ¡Helena
de Troya!
(las
velas arden con mayor intensidad)
FAUSTO
¡Helena!
¿Podré verla?
MEFISTÓFELES
¡Verla
y tocarla!
FAUSTO
¿Una
alucinación?
MEFISTÓFELES
No,
en persona.
FAUSTO
¿Podré
soportado?
CORO
¿Es
una broma, un engaño? ¿Un sacrilegio?
(Los
estudiantes salen furtivamente)
MEFISTÓFELES
Mira
como se agitan las llamas.
¡Ja, ja, ja!
El
acto se concreta. El aire es puro.
Un
tercero molestaría,
por
eso os dejaré solos.
(Sale)
FAUSTO
(con
el coro)
¡El
sueño de juventud,
meta
del sabio!
Imagen
perfecta
de
la más pura belleza.
Conocerte,
apreciarte,
instruirte,
era
mi misión.
¡Desconocida,
inalcanzable,
insatisfecha,
ven
a mí!
(A
través de la llama y el humo, una figura
femenina se hace cada vez más
visible)
CORO
¡El
sueño de juventud,
meta
del sabio!
Imagen
perfecta
¡Desconocida, inalcanzable,
insatisfecha,
ven a mi!
FAUSTO
Lo
que yo anhelaba,
lo
que yo soñaba.
Misteriosa
forma
del
más elevado deseo.
(Una
mujer joven, increíblemente hermosa,
cubierta
solamente por un velo
transparente, se materializa
y permanece
inmóvil. En este instante se
produce un
cambio de escena.)
FAUSTO
Te
veo...
¡Pronto
podré abrazarte!
¡Por
fin Fausto podrá tocar el ideal!
(Fausto
se acerca a la silueta, pero ésta se aleja)
Pero,
¿te alejas, me rehuyes?...
¿Puedes
asumir diversas formas?
¡Helena,
finalmente eres mía!
(Cuando
Fausto va a tomarla,
ella se disuelve en
el nada)
¡Ah,
engañado una vez más!
¡Ha desaparecido para siempre!
Al
ser humano no le está permitido
alcanzar
la perfección.
(con
resignación)
La
persigue,
en
la medida de sus fuerzas,
y
esparce el bien como le ha sido dado.
¡Yo,
sabio loco,
indolente
y pródigo!
Nada
se ha logrado,
hay
que recomenzar todo de nuevo;
(como
en una visión)
Me
siento volver a la infancia.
Mi
mirada vuela a lo lejos.
Nuevas
tierras...
Nos guían hacia
nuevas metas.
¡Qué
serena sonríe la vida
en
el despertar de un día radiante de sol!
(Cuando
mira a su alrededor, observa
la presencia de
tres siluetas inciertas)
¿Se
acerca acaso mi hora fatal?
¿Quienes
sois?
LOS
TRES ESTUDIANTES
Somos
los estudiantes de Cracovia.
FAUSTO
¡Ah, sois vosotros!
¿Y
qué queréis hoy? ¡Hablad!
PRIMER
ESTUDIANTE
Venimos
a reclamar el libro.
SEGUNDO
ESTUDIANTE
La
llave.
TERCERO
El
documento.
FAUSTO
Demasiado
tarde, los he destruido.
LOS
TRES
Fausto,
tu hora ha llegado.
A
medianoche morirás.
FAUSTO
Pero
¿qué decís?...
¡Fuera, marcharos!
(Con
un gesto autoritario, ordena
que se retiren.
Los estudiantes desaparecen
entre el humo.)
LOS
TRES
¡Polvo
serás, Fausto!
FAUSTO
¡Por
fin se han ido!
El
camino está libre;
daré
la bienvenida a mi última senda.
¡Bienvenida
seas!
(Se
dispone a salir. Cae
el telón)
Cuadro
Tercero
(Calle cubierta de nieve en Wittenberg. A
un lado
la entrada de la catedral.
En
una esquina, un
crucifijo de tamaño natural
ante
el cual hay una
piedra para arrodillarse.
Es
de noche)
VOZ DEL
SERENO
(Es
la de Mefistófeles,
que asume ese rol)
¡Hombres
y mujeres, escuchad!
¡Las
campanas han dado las once! ¡Las once!
¡Vigilad
el fuego, vigilad las luces!
¡Que la ciudad no sufra daño
alguno!
¡Las
once han dado ya!
(Entran,
por separado, varios grupos
de estudiantes que se reúnen ante
la
entrada de una casa situada a la
derecha.
Finalmente
entra Wagner, el antiguo
secretario
de Wagner, que ahora es Rector
Magnífico.)
PRIMER
ESTUDIANTE
¡El
discurso inaugural de su Excelencia
ha
sido incomparable!
OTROS
VARIOS ALTERNÁNDOSE
¡Ejemplar!
¡Magistral! ¡El colmo de la perfección!
TODOS
(exclamando)
¡Felicitaciones!
¡Felicidades,
doctor Christophorus Wagner, Rector Magnífico.
WAGNER
¡De
tal orador, Tal discurso!
En verdad, no
me imaginé
que iba a recibir semejante
acogida.
ALGUNOS
No
podía asumir sus funciones
de
una manera más brillante.
UNO
DE ELLOS
En
definitiva, un digno sucesor de Fausto.
TODOS
¡Felicitaciones!
¡Congratulaciones!
WAGNER
A
fe mía, que Fausto
sólo era un soñador.
Como
sabio, no poseía en realidad el nivel requerido.
¡Dios nos ha ayudado al librarnos de
él!
Su
conducta fue verdaderamente indecente.
Por
fin, se han acabado los festejos...
Se
ha hecho tarde, me espera un trabajo duro...
¡Señores, buenas noches!
(entra
en su casa)
ESTUDIANTES
¡Que
su Eminencia descanse!
(unos
toman instrumentos musicales)
¡Todos
juntos! ¡La, la, la! ¡La, la, la!
(Tocan
las cuerdas tres veces)
El
Saber y la Virtud realmente se han unido
en
el corazón de un hombre.
Nuestra juventud
muestra
respeto
ante una barba tan larga.
¡Quitaros
el sombrero
ante esta antigua morada!
¡A
él todas las alabanzas!
Su eminencia,
lo
saludamos
con
la más profunda deferencia.
VOZ DEL SERENO
¡Hombres
y mujeres, escuchad!
¡La
campana ha tocado las once!
ESTUDIANTES
¡Silencio!
(Turbados,
los estudiantes interrumpen
su canción)
SERENO
Cuiden
bien sus casas y vivan honorablemente
para
no crear malestar con sus vecinos.
¡Son
las once de la noche!
ESTUDIANTES
(retomando
su canción)
Cuándo
la Belleza y la Virtud
se
han desposado en el corazón de una
hombre,
entonces nuestra juventud toma...
(El sereno atraviesa la escena
a lo lejos.
Como si
fueran niños,
los estudiantes
corren a refugiarse
en la parte opuesta,
luego
retoman su canción)
¡Corramos, corramos a
escondernos!
¡Oh, qué aguafiestas, huyamos!
(El
sereno echa sobre ellos una
mirada siniestra y continua
su camino.
La escena queda vacía.)
ESTUDIANTES
(en
lejanía)
Cuando
nuestra juventud toma conciencia
de
una verdad luminosa, la Dignidad camina
sobre
dos viejas patas de palo
y la Sabiduría tiene
las mejillas congeladas.
Mujeres, a vuestra
generosidad rendimos
el
más vibrante de los homenajes.
(La
escena está vacía. Entra Fausto)
FAUSTO
Conozco
esta casa, era la mía.
También
sé que una brillante luz
la
ilumina tras esa puerta.
Ahí
estás tú, pedante, sentado en mi silla,
y
te crees superior a mí.
¡Oh,
noche de las noches, hora de las horas!
¡Gracias
a vosotras me reconcilio
con
mi viejo corazón!
EL
CORO
(desde
el interior de la iglesia,)
Respondiendo a la llamada de Dios al Juicio final,
todas
las almas siguen la armonía de la luz.
¡Resucitad!
Con la vista baja, esperan, temerosas,
la
palabra del Juez de todas las gracias.
Y aquellos que han cometido pecados
serán
desterrados para siempre.
FAUSTO
¡Corazón
atormentado!
¡No
conoces ningún camino!
Mi
madre me enseñó, que una buena acción
trae
la salvación de quien la realiza.
¿Cuál
acción?
(Ve
en el suelo, delante de la casa, a
una
mendiga con
un niño en los brazos)
Pobre
mujer, no eres más miserable que yo.
¡Toda
lo que queda de mi riqueza será tuyo!
(reconoce
en ella a la duquesa)
¡Ah!
¡Los muertos viven!
LA
DUQUESA
(Extiende
sus brazos con el niño hacia Fausto,)
Toma,
toma al niño,
por
tercera vez te lo entrego.
¡Aún
estás a tiempo!
Todavía,
estás a tiempo
Concreta
tu obra antes de la medianoche.
(Fausto
recibe al niño y
la mendiga
desaparece.)
FAUSTO
Los
malos espíritus me han poseído.
Esto
no es más que otro de sus trucos.
¡Ayúdame,
oh Dios!
(se
dirige hacia la iglesia cuyo interior
se
ilumina de repente. En la puerta
del
templo aparece el hermano de
la muchacha
deshonrada, vestido con
la misma armadura
del comienzo de
la ópera y le impide la entrada)
EL
CORO
Dios,
no
es siempre
el señor de la gracia y
de la misericordia,
sino
también
el
de la ira, la venganza y
el castigo.
Deberás de reconocerlo como tal,
pues
Él se niega a oír tu plegaria.
FAUSTO
(al
soldado)
¿Tú
también? ¡Déjame, vete!
(el
soldado desenvaina y apoya
la
punta de su
espada en Fausto.)
FAUSTO
¡Déjame,
debo rezar!
¡Vete, fantasma infernal,
aún soy dueño de mí alma!
CORO
¡No,
no!
(El
fantasma desaparece. Fausto, con el
niño
en brazos, se arrastra hasta el pie
del crucifijo)
FAUSTO
¡Orar,
orar!
¿Dónde
hallar las palabras para hacerlo?
Ellas
bailan en mi cerebro como fórmulas cabalísticas.
¡Oh, dejadme rezar!
¡Quiero
volver a mirarte, Dios!
(Levanta
la cabeza. El sereno entra como buscando
algo y, con
su linterna, ilumina la cruz donde se
puede ver que
Helena
a tomado el lugar de Cristo)
¡Maldición!
¿No hay acaso misericordia?
¿No
existe la reconciliación?
(El
sereno se marcha. Fausto,
recobrando
las fuerzas, se levanta.)
Así
pues, la obra se acerca a su fin.
"A pesar de ustedes,
tan satisfechos de sí
mismos;
ustedes,
a quienes denominamos el Mal;
ustedes,
que en nombre de sus antiguas disputas
tomaron a los humanos
como
rehenes de sus odios.
Su
maléfica trampa se ha desbaratado ahora
sobre
la alta roca de mi nueva clarividencia.
En la libertad que he conquistado en mi edad madura,
veo que tanto se equivoca
Dios como Satanás."
¡Ayúdame,
Esperanza,
fuente
de toda vida,
fuerza
tirana y pródiga!
¡Yo
te invoco para realizar mi mayor obra!
(Fausto
pone el cadáver del niño en el suelo
cubriéndolo con su
capa; se quita el cinturón
y entra en el círculo hecho
con él)
Sangre
mi sangre,
carne
de mi carne,
espíritu
puro aún incorrupto,
existes
fuera de todo círculo
y que por ello
eres tan cercano a mí.
¡Ardientemente
quiero
entregarte mi vida!
Que
ella pase,
desde
las más profundas raíces
de mi
existencia marchita,
a
la tuya, que es un capullo
de
flor recién nacida.
De esta manera
me perpetuaré en ti,
y haciéndolo,
será más
duradero
el
surco de mi existencia
hasta
el final del camino.
Endereza
aquello
que
yo haya torcido;
cuida
aquello
que
yo haya descuidado.
De este modo me elevaré
por
encima de toda norma,
abrazando
a todas las épocas
y uniéndome a
las últimas generaciones.
¡Yo,
Fausto, voluntad eterna!
(muere.)
VOZ DEL
SERENO
(Mefistófeles)
¡Hombres
y mujeres, escuchad!
El
clima está cambiado,
se
anuncian nevadas,
la
campanada de la media noche está sonando.
(Mientras
Mefistófeles cantaba, el niño
muerto
se levanta como un muchacho
desnudo.
En la mano derecha lleva un ramillete
de
flores. Con el brazo en alto avanza pisando
la nieve y se interna en la ciudad.
El sereno,
Mefistófeles,
ilumina con su linterna el
cuerpo
inerte
de Fausto)
MEFISTÓFELES
¿Acaso
este hombre ha sido víctima de
una desgracia?
(carga
a Fausto sobre sus hombros
y
se aleja lentamente)
CORO
¡Sangre
de mi sangre,
carne
de mi carne,
te
entrego mi vida.
¡Yo,
Fausto, voluntad eterna!
Fin
de la ópera
EPÍLOGO
EL
POETA HABLA NUEVAMENTE
A
LOS ESPECTADORES
De
las ansias del hombre, ante ustedes,
a
través de la música he mostrado una imagen.
El
cambiante destino, la degradación
e infelicidad de Fausto,
fueron
mostrados en
escena esta noche.
¿Tuvo
éxito el material expuesto?
¿Ese
material tuvo suficiente oro?
Si
fue así, les toca a ustedes recogerlo:
al
poeta sólo le queda su bendito sufrimiento.
Inagotables
son los símbolos
que encierra su figura eterna.
La
doctrina que surge de esta obra
madurará fructuosamente
en las décadas venideras.
Que
cada uno la emplee a su gusto
y
que su espíritu se una
a
otros espíritus.
Ése
es el camino del continuo ascenso,
y
la danza, finalmente, cerrará su círculo.
Digitalizado
y traducido por:
José Luís Roviaro
2014
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